Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
- Im Video: Schilddrüsenunterfunktion - Die richtige Ernährung kann helfen
- Das sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
- 1. Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfung
- 2. Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit
- 3. Haarausfall und trockene Haut
- Diese Lebensmittel verschlimmern die Schilddrüsenunterfunktion
- 1. Kaffee verringert die Bioverfügbarkeit
- 2. Nüsse stören die Aufnahme von L-Thyroxin
- 3. Radieschen hemmen die Hormon-Umwandlung
- Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft und Stillzeit
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Während eine Überfunktion der Schilddrüse den Stoffwechsel antreibt und zu vermehrtem Schwitzen sowie ungewolltem Gewichtsverlust führen kann, verlangsamt sich bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) der Stoffwechsel. Fast 10 Prozent aller Frauen leiden an einer verminderten Produktion von Schilddrüsenhormonen. Zu den möglichen Ursachen einer Hypothyreose gehören genetische Faktoren, ein extremer Jod- oder Selenmangel, Operationen, Medikamente sowie Störungen der übergeordneten Steuerungsorgane im Gehirn. Der häufigste Auslöser einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis.
Im Video: Schilddrüsenunterfunktion - Die richtige Ernährung kann helfen
Das sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Das Tückische an einer Schilddrüsenunterfunktion ist, dass sie sich im Erwachsenenalter häufig schleichend entwickelt und Betroffene dies anfangs nicht merken. Vielen fällt die Erkrankung erst auf, wenn infolge der zunehmenden Funktionseinschränkung deutliche Beschwerden hinzukommen. Die folgenden Symptome treten dabei äußerst häufig auf:
1. Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfung
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion wird der Stoffwechsel verlangsamt und der Körper schaltet in den Energiesparmodus: Die Folge sind bleibende Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Kurzatmigkeit und ein niedriger Puls. Auch Konzentrationsschwierigkeiten und depressive Verstimmungen können mit einer Hypothyreose einhergehen.
2. Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit
Durch den verlangsamten Stoffwechsel kommt es auch nicht selten zu leichten bis mittelschweren Gewichtszunahmen. Durch die Erschöpfung und die Gewichtszunahme können Betroffene sich schnell in einer Abwärtsspirale befinden, da sich die Symptome gegenseitig verstärken können. Erkrankte, die an einer Hypothyreose leiden, haben meist keinen Appetit; um so belastender, dass es dennoch zu einer stetigen Gewichtszunahme kommt.
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3. Haarausfall und trockene Haut
Bei einer unentdeckten Hypothyreose kommt es auch zu Veränderungen der Haut und der Haare. Zu den Symptomen gehört, dass das Haar stumpf und brüchig wird und zum Teil ausfällt, während sich die Haut sehr kalt und trocken anfühlt.
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Diese Lebensmittel verschlimmern die Schilddrüsenunterfunktion
Als häufigste Ursache der Schilddrüsenunterfunktion gilt Jodmangel, aber auch Lebensmittel mit Goitrogenen. Goitrogene sind Substanzen, die die Jodaufnahme stören und eine Vergrößerung der Schilddrüse verursachen. Goitrogene Substanzen sind vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln wie Sojaprodukten, aber auch in verschiedenen Kohlsorten zu finden. Wer unter einer Hypothyreose leidet, kann die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) nicht bilden uns muss in der Regel als Ersatz für die fehlenden Hormone das künstliche L-Thyroxin (meist in Tablettenform) einnehmen; hier gilt es zu beachten, dass kalziumreiche Getränke oder Nahrungsmittel die Aufnahme des Medikamentes blockieren können.
1. Kaffee verringert die Bioverfügbarkeit
Studien zufolge verzögert Kaffee die Resorption des Hormons und verringert so seine Bioverfügbarkeit. Erkrankte sollen deshalb die Medikamente zum einen auf keinen Fall mit Kaffee einnehmen und zum anderen mindestens eine halbe Stunde nach Einnahme mit dem Kaffeetrinken warten. Gleiches gilt für Milch und Milchprodukte sowie Fruchtsäfte.
2. Nüsse stören die Aufnahme von L-Thyroxin
Ob als Snack, als Topping auf dem Müsli oder in Kuchen und Keksen – Nüsse sind beliebt und durch ihren hohen Anteil an gesunden Fetten gesund. Für Menschen, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden und auf das Ersatzhormon L-Thyroxin zurückgreifen müssen, allerdings ungünstig, denn Nüssen stören die Aufnahme des Hormons.
3. Radieschen hemmen die Hormon-Umwandlung
Leider gibt es auch einige Gemüsesorten, die sich im Rahmen einer Therapie bei Hypothyreose nicht eignen: Die in Kohl, Meerrettich, Senf, Kresse und Radieschen enthaltenen Thioglycoside und zyanogene Glycoside hemmen die Umwandlung von Jod in Schilddrüsenhormone. Ebenfalls problematisch sind Sojabohnen: Sie binden das L-Thyroxin im Darm und senken die Schilddrüsenhormon-Konzentration im Blut. Die Folge: Die ohnehin schon verminderten Schilddrüsenhormone werden ungenutzt ausgeschieden.
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Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft und Stillzeit
Da in der Schwangerschaft durch die erhöhten Stoffwechselvorgänge um bis zu 50 Prozent ein gesteigerter Bedarf an Jod entsteht, kann sich währenddessen eine Schilddrüsenunterfunktion verschlechtern oder in extremen Fällen sogar erstmalig entstehen. Um eine ausreichende Produktion der Schilddrüsenhormone zu gewährleisten, liegt der Jod-Bedarf mit 200 Mikrogramm pro Tag deutlich höher als bei Nicht-Schwangeren, so das Deutsche Schilddrüsenzentrum. Um eine bedrohliche Unterversorgung mit dem Mineralstoff zu verhindern, werden vielen schwangeren Frauen Jodtabletten verordnet, da allein über die Ernährung der Bedarf meist nicht zu decken ist. In der Stillzeit ist der Jodbedarf sogar noch höher als in der Schwangerschaft und die Mutter muss über die Nahrung eine ausreichende Versorgung des Säuglings mit Jod sicherstellen.
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