Der Begriff Rheuma umfasst zwar eine Vielzahl an Gelenkerkrankungen, häufig wird er allerdings umgangssprachlich für die rheumatoide Arthritis verwendet. Im Gegensatz zu Arthrose werden die Gelenkentzündungen bei Rheuma nicht durch einen Gelenkverschleiß, sondern durch eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen, bei der der Körper die eigenen Gelenke angreift. Die Ursache hierfür ist bisher unklar. Bei über 90 Prozent der von entzündlichem Gelenkrheuma Betroffenen tritt die Entzündung an den Handgelenken auf. Sie geht meist mit starken Schmerzen, Schwellung und Rötung einher, aber es kann ebenso zu allgemeinen Krankheitssymptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Fieber oder Nachtschweiß kommen. Neben einer gesunden Lebensweise können insbesondere einige Hausmittel die Beschwerden und den Krankheitsverlauf bei Rheuma lindern.
Rheuma in den Händen: 5 Hausmittel
1. Heilkräuter
Bereits seit Jahrhunderten von Jahren werden Heilpflanzen zur Behandlung bestimmter Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. Und auch heute ist die Naturheilkunde beliebt, um Symptome auf natürliche Weise zu lindern. Bei Rheuma haben sich bestimmte entzündungshemmende und schmerzlindernde Heilpflanzen als besonders hilfreich erwiesen – darunter beispielsweise Brennnessel. Abgesehen davon, dass der direkte Kontakt mit den Blättern der Pflanze schmerzhaft sein kann, enthält Brennnessel Flavonoide, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, ungesättigte Fettsäuren sowie weitere Inhaltsstoffe mit einer entzündungshemmenden Wirkung. Neben Brennnesseln gelten auch Weidenrinde, Weihrauch und Teufelskralle als natürliche Helfer bei Rheuma-Beschwerden – Sie können die Heilkräuter nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ergänzend einnehmen.
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2. Warme Bäder mit ätherischen Ölen
Zu Beginn eines rheumatischen Schubs können auftretende Beschwerden durch Wärme gelindert werden, beispielsweise mit einem warmen Handbad. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gelenk in der Regel noch nicht entzündet. Eine Wärmeanwendung regt die Durchblutung an, entspannt die Muskeln und dämpft Schmerzen. Geben Sie ätherische Öle mit einer entzündungshemmenden Wirkung mit ins Wasser – dazu zählen etwa Rosmarin-, Kamille- oder Weihrauchöl. Aber Achtung: Ist bereits eine Entzündung vorhanden, sollte auf eine Wärmeanwendung verzichtet werden, da diese die Beschwerden verschlimmern kann.
3. Kälteanwendungen
Bei einem akuten Rheuma-Schub mit einer bestehenden Entzündung können Kälteanwendungen Abhilfe verschaffen. Wenn das Gelenk entzündet ist, äußert sich dies meist durch Rötung und Schwellung – eine Behandlung mit Kälte sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, der Stoffwechsel heruntergefahren und die Entzündung gelindert wird. Dadurch schwillt das Gelenk ab, und die Schmerzen lassen nach. Besonders gut eignen sich kühle Wickel mit Quark oder Heilerde.
4. Entzündungshemmende Ernährung
In vielen Fällen ist eine Ernährungsumstellung bei einer Rheumaerkrankung essenziell, um die Lebensqualität Betroffener zu verbessern. Auf entzündungsfördernde Lebensmittel wie Weißmehlprodukte, zuckerreiche Speisen oder verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren sollte verzichtet werden. Im Gegensatz dazu sollten Sie reichlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und Pflanzenöle in Ihren Speiseplan integrieren. Ebenso sollten fettarme Milchprodukte und Fisch regelmäßig verzehrt werden. Besonders wichtig ist eine ausreichende Aufnahme bestimmter Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken oder Vitamin C, das im Körper als Antioxidans freie Radikale fängt und so ebenfalls Entzündungen entgegenwirken kann.
5. Schmerzlindernde Cremes selber machen
Gegen die Gelenkschmerzen helfen auch schmerzlindernde Cremes, die Sie ganz einfach selber machen können. Besonders gut eignen sich Salben aus Senfmehl oder Muskatnuss. Das im Senfmehl enthaltene Senföl wirkt sowohl durchblutungsfördernd, als auch entzündungshemmend. Ebenso ist Muskatnuss für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt. Um die Salbe herzustellen, brauchen Sie eine sogenannte Trägercreme, die Sie in der Apotheke kaufen können und zu der Sie dann eine Prise Senfmehl oder frisch geriebenen Muskatnuss hinzugeben.