Als Harninkontinenz, auch Blasenschwäche genannt, bezeichnet man den unfreiwilligen Verlust von Urin. Es wird zwischen drei verschiedenen Arten von Harninkontinenz unterschieden: der Belastungs- oder Stressinkontinenz, der Dranginkontinenz und der Mischinkontinenz – einer Mischung aus beiden Arten. Verschiedene Ursachen können eine Blasenschwäche hervorrufen. Dazu zählen unter anderem neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren, Blasensteine oder wiederkehrende Harnwegsinfekte. Und auch unser Verhalten kann das Entstehen einer Inkontinenz begünstigen. Beispielsweise gehören dazu zu häufiges oder zu seltenes Wasserlassen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente. Und auch einige typische Fehler sollten Sie vermeiden, da Sie Beschwerden verschlimmern können.
Harninkontinenz: Diese Fehler verschlimmern eine Blasenschwäche
1. Koffeinhaltige Getränke trinken
Menschen mit einer Harninkontinenz sollten auf koffeinhaltige Getränke verzichten, da diese die Blase zusätzlich reizen. Insbesondere Kaffee gilt als Harntreiber – das beliebte Heißgetränk fördert die Harnproduktion in den Nieren und kann deshalb Beschwerden bei einer Harninkontinenz verschlimmern. Dasselbe gilt für koffeinhaltige Teesorten wie schwarzer Tee. Greifen Sie stattdessen zu entkoffeinierten Sorten, wenn Sie nicht auf Kaffee und Tee verzichten möchten.
2. Harntreibende Lebensmittel essen
Doch nicht nur auf Ihre Getränkeauswahl sollten Sie bei einer Harninkontinenz achten – anders als oft angenommen spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Denn bestimmte Lebensmittel wie Spargel oder scharfe Gewürze wirken harntreibend und können deshalb den Harndrang verschlimmern. Da nicht jeder gleich empfindlich auf sie reagiert, können Sie mithilfe eines Ernährungstagebuchs herausfinden, welche Lebensmittel eine besonders harntreibende Wirkung haben.
3. Kein Beckenbodentraining treiben
Unsere Beckenbodenmuskulatur, zu der auch unser Schließmuskel gehört, spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf unsere Ausscheidungen. Sie sorgt dafür, dass wir Urin und Stuhl halten und im richtigen Zeitpunkt ausscheiden können. Ein schwacher Beckenboden, der unter anderem durch Belastung, eine Bindegewebsschwäche oder Übergewicht begünstigt wird, kann zur Folge haben, dass er beispielsweise Lachen oder Niesen nicht standhalten kann und Urin abgibt. Aus diesem Grund ist Beckenboden ausgesprochen wichtig, um einer Blasenschwäche vorzubeugen oder dieser entgegenzuwirken.
Behandlung einer Blasenschwäche
Wie bereits erwähnt, zählt Beckenbodentraining zu den wichtigsten Maßnahmen, um einer Harninkontinenz entgegenzuwirken. Die verschiedenen Übungen können entweder alleine Zuhause oder im Rahmen einer Physiotherapie durchgeführt werden. Hier finden Sie Übungen, um Ihren Beckenboden zu trainieren >> Da Übergewicht einen schwachen Beckenboden begünstigt, sollten Betroffene ihr Gewicht reduzieren. Tritt eine Inkontinenz als Folge des sinken Östrogenspiegels in den Wechseljahren auf, kann eine außerdem eine Östrogentherapie für Linderung der Beschwerden sorgen. In schweren Fällen gibt es auch die Möglichkeit einer Elekrostimulation, bei der die Funktion der Nerven durch elektrische Impulse angeregt wird sowie operative Maßnahmen. Holen Sie ärztlichen Rat ein, wenn Sie betroffen sind.