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Tennisarm: 4 Möglichkeiten, Beschwerden zu lindern
Wer kein Tennis spielt, bekommt auch keinen Tennisarm? Das stimmt leider nicht. Die schmerzhafte Reizung der Ellenbogensehnen kommt weit häufiger vor, als angenommen. Auch Menschen, die weder Tennis noch andere Schlägersportarten betreiben, können an der Sehnenreizung erkranken. Wie der Tennisarm entsteht und was gegen die Beschwerden hilft, erfahren Sie hier.
Was ist ein Tennisarm: Symptome und Ursachen
Der Tennisarm wird in der Fachsprache auch als Epicondylitis bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Reizung der Ellenbogensehnen. In der Regel sind die Sehnenansätze durch Überlastung entzündet. Ganz genau betrifft die Entzündungen die Sehnenansätze der Unterarmmuskeln, die an den Knochenvorsprüngen des Oberarmknochens ihren Ursprung haben. Dieser Knochenvorsprung trägt den anatomischen Namen „Epikondylus“.
Tennisarm: So entsteht er
Der Tennisarm entsteht klassischerweise durch eine wiederholte Überlastung der Sehnen im Außenbereich des Ellbogengelenks. Diese Sehnen verbinden die Unterarmmuskeln, die entlang und über die Elle und Speiche verlaufen, mit dem Oberarm. Besonders starke Belastungen und immer wiederkehrende Bewegungsabläufe, die den Außenbereich des Ellenbogens beanspruchen, können solche Reizungen auslösen. Solche monoton-belastenden Bewegungen kommen etwa beim Arbeiten am Computer, der Hausarbeit (Fensterputzen, Bügeln) oder im Handwerk (Sägen, Hämmern) vor. Auch beim namensgebenden Tennis treten solche wiederkehrenden Belastungen auf. Letztendlich kann jede Form monotoner Bewegung unter Last die Sehnenansätze der Unterarmmuskeln beschädigen. Nicht ungewöhnlich ist es etwa auch, dass ein Tennisarm durch eine falsche Schlafposition entsteht. Menschen, die in Seitenlage schlafen und ihren angewinkelten Arm als Kopfstütze benutzen, neigen eher dazu, einen Tennisarm zu entwickeln. In dieser Position wirken dauernde Kräfte auf den nicht angespannten Muskel und die Sehnenansätze. Mikrorisse im Sehnenansatz entstehen dann schnell.
Schäden am Sehnenansatz entstehen eher, wenn die Unterarmmuskulatur schwach ist und die Muskeln schlicht überlastet werden. Um einem Tennisarm vorzubeugen, sollten besonders ältere Menschen, deren Muskulatur naturgemäß abnimmt, auf ausreichend und abwechslungsreiche Bewegung achten.
Das sind die Symptome des Tennisarms
Die mikroskopischen Verletzungen der Sehnenansätze am Epikondylus lösen typische Symptome aus. Einen Tennisarm erkennen Sie in der Regel an folgenden Anzeichen:
- Druckschmerz außen am Ellenbogen
- Schmerzen bei Bewegung und Belastung des Ellenbogens
- Kribbeln der Hände
- motorische Einschränkungen
- Schwäche der Unterarmmuskeln
- Ellenbogenstreckung nicht möglich
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Diese 4 Dinge helfen gegen die Beschwerden
Die Behandlung des Tennisarms richtet sich immer nach den jeweiligen Auslösern. Sind die Ursachen bekannt, kann eine gezielte Behandlung erfolgen. In der Regel empfehlen sich aber folgende Maßnahmen, um die Beschwerden schnell zu lindern.
1. Schonung und Entlastung
Verletzte Muskeln und Sehnen brauchen Schonzeit zur gesunden Regeneration. Da der Tennisarm in erster Linie durch wiederholte Bewegungen unter Last oder Fehlhaltungen im Alltag entsteht, gilt es nun, den Ellenbogen zu schonen. Bewegen Sie das Gelenk so wenig wie möglich. Für Entlastung sorgen Sie, indem Sie den Unterarm hochlegen oder tagsüber in einer Schiene oder Schulterschlinge tragen. Schonen Sie den Arm für mindestens zwei Wochen. Auf belastende Sportarten sollten Sie währenddessen auch verzichten. Schwere Einkäufe tragen oder große Gewichte manuell bewegen, beansprucht die Unterarmmuskeln ebenfalls zu sehr. Sind Sie beruflich nicht voll einsetzbar oder können ein Ausheilen des Tennisarms mit dem Berufsalltag nicht in Einklang bringen, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ärztin, um eine Krankschreibung zu erhalten.
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2. Muskelkräftigung
Wenn die akuten Schmerzen im Ellenbogen abgeheilt sind und Sie keine Bewegungsschmerzen mehr verspüren, können Sie mit gezielten Unterarmübungen und Dehnübungen die Muskulatur stärken. Mit starken Unterarmmuskeln können Überlastungen der Sehnenansätze verhindert werden. Um die Muskeln des Unterarms gezielt zu kräftigen, führen Sie folgende Übung durch, für die Sie keine Sportgeräte brauchen:
- Legen Sie Ihren Unterarm auf einer geraden Fläche ab.
- Die Hand hängt bis zum Handgelenk frei über der Kante der Unterlage.
- Mit der frei hängenden Hand umfassen Sie eine Wasserflasche oder ein dickes Buch.
- Senken Sie das Gewicht in der Hand langsam und kontrolliert ab.
- Heben Sie es mit einer langsamen Handbewegung wieder an.
- Wiederholen Sie die Übung 10- bis 15-mal.
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3. Kühlen, wärmen und massieren
Akute, frische Sehnenverletzungen im Ellenbogen sollten mit Kälte behandelt werden. Dies wirkt Schwellungen entgegen und kann die Schmerzen lindern. Ist der Tennisellbogen bereits zu einer chronischen Beschwerde geworden, kann wiederum Wärmetherapie lindernde Effekte haben. Rotlichtbestrahlung oder die Verwendung eines aufgewärmten Körnerkissens können enorm wohltuende Ergebnisse bringen. Ebenfalls hilfreich gegen Beschwerden sind vorsichtige Massagen der Unterarmmuskulatur und der Ellenbogenregion. Durch die Massagen wird die Durchblutung im Bindegewebe und der Muskulatur angeregt, was die Abheilung des Tennisellbogens beschleunigen kann.
4. Spezielle Bandagen tragen
Um die gereizten Sehnenansätze der Unterarmmuskulatur am Ellenbogengelenk zu beruhigen, versprechen spezielle Bandagen Hilfe. Sogenannte Epicondylitis-Spangen werden als Bandagen um den Unterarm gebunden und üben durch ein in die Bandage eingearbeitetes Kissen Druck auf die Unterarmmuskeln aus. Dadurch wird der Sehnenansatz bei Bewegungen und Muskelanspannung entlastet. Epicondylitis-Spangen gibt es in verschiedenen Ausführungen, entweder als Sleeve für den gesamten Ellenbogen oder in Form einer Art Manschette, die um Handgelenk oder unter dem Ellenbogen getragen wird.