Östrogene in Lebensmitteln: Besonders in den Wechseljahren förderlich

In den Wechseljahren gerät der weibliche Hormonhaushalt gehörig durcheinander, sodass es zu typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen kommen kann. Um Ihren Hormonhaushalt auf natürliche Weise zu unterstützen, kann die Ernährung weiterhelfen. Wir stellen Ihnen einige östrogenhaltige Lebensmittel vor, die helfen können, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Frau macht einen Smoothie© iStock/gradyreese
Lesen Sie, welche Östrogene in Lebensmitteln zu finden sind.

Östrogen in Lebensmitteln: natürliche Helfer bei Wechseljahresbeschwerden

Östrogen ist ein Sexualhormon, das sowohl bei Frauen als auch bei Männern vorkommt. Bei Frauen im gebärfähigen Alter spielt es eine wichtige Rolle für den Menstruationszyklus. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel natürlicherweise, was zu Symptomen wie Hitzewallungen, Nachtschweiß und einem erhöhten Osteoporose-Risiko führen kann.

Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie Lebensmittel mit sogenannten Phytoöstrogenen zu sich nehmen. Hierbei handelt es sich um natürlich vorkommende Pflanzenstoffe wie Isoflavone und Lignane, die chemisch dem vom menschlichen Körper produzierten Östrogen ähneln. Darüber hinaus haben Phytoöstrogene viele weitere positive Effekte auf die Gesundheit und sind antioxidativ, cholesterinsenkend und stärken das Immunsystem.

Diese Lebensmittel sind reich an Phytoöstrogenen:

Sojabohnen 

Die in Soja enthaltenen Isoflavone ähneln in ihrer Struktur dem weiblichen Sexualhormon Östrogen, weshalb sie im Körper eine östrogenähnliche Wirkung entfalten können und daher Wechseljahresbeschwerden positiv beeinflussen können. 

Leinsamen

Die kleinen Körnchen enthalten sogenannte Lignane, die ähnlich wirken wie das weibliche Hormon Östrogen und so den Östrogenspiegel regulieren können. Außerdem sind Leinsamen reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien sowie Ballaststoffen, was Entzündungen reduziert und die Verdauung fördert. 

Sesam

Ähnlich wie Leinsamen ist auch Sesam eine gute Quelle für Phytoöstrogene. Sesam kann aber nicht nur den Östrogenspiegel erhöhen, sondern auch die Blutfettwerte verbessern – der reichlichen Ballaststoffe sei Dank!

Knoblauch

Kleine Knolle, große Wirkung – sie enthält ebenfalls pflanzliche Hormone und kann daher einem Östrogenmangel auf natürliche Weise entgegenwirken. Ein weiterer Vorteil für alle Frauen in den Wechseljahren: Knoblauch hat eine blutverdünnende und blutdrucksenkende Wirkung.

Beeren

Ebenfalls reich an Phytoöstrogenen sind Beeren. Die kalorienarmen Früchte versorgen Sie nicht nur mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, sie enthalten auch wenig Zucker – und regulieren so den Blutzuckerspiegel und die Hormone. 

Granatapfel

Gerade bei starken hormonellen Östrogen-Schwankungen ist die Liebesfrucht genau richtig. Warum? Sie ist ein natürliches Adaptogen, welchen den Östrogenspiegel erhöht, wenn dieser zu niedrig ist. Gleichzeitig blockiert es stärkere Östrogenen, wenn der Spiegel zu hoch ist.

Kreuzblütler-Gemüse wie Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl

Das grüne Gemüse ist reich an Indol-3-Carbinol. Dabei handelt es sich um einen sekundären Pflanzenstoff, der antioxidativ wirkt und den Körper dabei unterstützt, ein gesundes Östrogengleichgewicht zu fördern. 

Gestagenhaltige Lebensmittel

Die vom Körper gebildeten Sexualhormone der Gruppe der Gestagene, deren wichtigster Vertreter das Progesteron ist, bereiten die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Das weibliche Geschlechtshormon ist in pflanzlicher Form in diesen Lebensmitteln zu finden:

  • Linsen
  • Buchweizen
  • Hafer
  • Ananas
  • Leinsamen
  • Kakao
  • Schwarztee

Wichtig: Wenn Sie unter starken Wechseljahrsbeschwerden leiden, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Möglicherweise sind andere Ursachen für Ihre Beschwerden verantwortlich.

Was sind die Wechseljahre?

In den Jahren vor und nach der letzten Regelblutung befinden sich Frauen in den Wechseljahren, die meistens ab Mitte 40 beginnen. In dieser Zeit verändert sich der weibliche Hormonhaushalt. Die Eierstöcke produzieren geringere Mengen der Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen, der Eisprung bleibt öfter aus und die Monatsblutung kommt unregelmäßiger. Das hat zur Folge, dass die typischen Wechseljahrsbeschwerden auftreten können. Dazu gehören: 

  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Schweißausbrüche und Hitzewallungen
  • Gewichtszunahme
  • Schwindel
  • verstärkter Haarausfall
  • sinkende Libido

Die Beschwerden können von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Ein Drittel aller Frauen kommt gut damit zurecht und hat keine oder kaum Probleme. Wer allerdings seine Beschwerden lindern und auf natürliche Weise seinen Hormonhaushalt wieder in Balance bringen möchte, sollte auf bestimmte, größtenteils pflanzliche Lebensmittel zurückgreifen.

Fazit zu Östrogene in Lebensmitteln

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass einige Lebensmittel natürliche Östrogene oder phytoöstrogene Verbindungen enthalten können. Phytoöstrogene sind pflanzliche Verbindungen, die ähnlich wie Östrogen wirken oder dessen Wirkung im Körper modulieren können. Gerade für Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, können Sie eine natürliche Unterstützung sein.