Inhaltsverzeichnis
- Im Video: Wechseljahre – 10 Veränderungen, die ich beeinflussen kann
- Juckreiz an der Klitoris in den Wechseljahren
- Wie äußert sich ein Östrogenmangel im Scheidenbereich?
- Wechseljahre: Weitere Gründe für ein Jucken im Intimbereich
- Was hilft gegen Juckreiz im Intimbereich?
- Helfen Hormone gegen Scheidentrockenheit?
Zwischen Mitte 40 und Anfang 50 kommen die meisten Frauen in die Wechseljahre. Eine Zeit, in der die Fruchtbarkeit nachlässt und, die körperliche Veränderungen mit sich bringt. Während der Wechseljahre nimmt die Produktion der Sexualhormone ab. Die Folge: Die Eisprünge werden immer unregelmäßiger und demzufolge auch die Periode. Diese hormonellen Veränderungen äußern sich allerdings nicht allein durch Zyklusveränderungen, sondern ebenso körperlich und psychisch. So gehören zu den klassischen Wechseljahrsbegleiterscheinungen Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen.
Im Video: Wechseljahre – 10 Veränderungen, die ich beeinflussen kann
Juckreiz an der Klitoris in den Wechseljahren
Nicht wenige Frauen berichten, dass sie einen Juckreiz im Intimbereich, genau rund um die Klitoris während der Wechseljahre verspüren. Dieser macht sich über Symptome wie
- ein Brennen,
- ein Trockenheitsgefühl an der Vulva,
- Schmerzen beim Sex
- oder ein Druckgefühl bemerkbar.
Bei besonders starker Trockenheit können leichte Blutungen bis hin zu kleinen Rissen in der Scheidenhaut auftreten. Doch warum verspüren Frauen mittleren Alters dieses unangenehme Jucken? Schuld daran tragen die Hormone – genauer gesagt der sinkende Östrogenspiegel, zu dem es während der Menopause kommt.
Wie äußert sich ein Östrogenmangel im Scheidenbereich?
Die empfindliche Haut im Genitalbereich wird aufgrund des fehlenden Östrogens dünner und verliert an Feuchtigkeit sowie Elastizität. Hinzu kommt, dass mit zunehmenden Alter die Vagina schlechter durchblutet wird, was ebenfalls eine trockene Scheide fördert. Zusätzlich produziert sie weniger Sekret, was die Schleimhaut austrocknet.
Wechseljahre: Weitere Gründe für ein Jucken im Intimbereich
Ein sinkender Östrogenspiegel kann die Erklärung für einen trockenen Intimbereich und eine juckende Klitoris sein, allerdings können auch andere Ursachen infrage kommen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Beschwerden ärztlich abklären lassen. Möglicherweise können ernsthafte Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes eine Rolle spielen, auch Erkrankungen wie eine Pilzinfektion sollten nicht ausgeschlossen werden. Bedenken Sie, dass eine falsche Intimhygiene Ihr Scheidenmilieu beeinflussen kann. Zudem können seelische Ursachen wie Stress und Depressionen den Juckreiz verantworten.
Ihr Gynäkologe oder Ihre Gynäkologin untersucht Ihre Vagina von innen und außen. Mithilfe eines Abstrichs kann das Scheidensekret auf Bakterien oder Pilze untersucht werden. Die Messung des pH-Werts Ihrer Scheidenflora kann Hinweise auf hormonelle Veränderungen geben. Eine Untersuchung des Bluts und Blutdrucks kann einen erhöhten Blutdruck oder Diabetes feststellen.
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Was hilft gegen Juckreiz im Intimbereich?
Hormonfreie Befeuchtungsgels und -cremes spenden Feuchtigkeit und sind eine erste gute Wahl bei Scheidentrockenheit in den Wechseljahren. Sie können diese Gels oder Cremes mehrmals am Tag anwenden. Auch vor dem Geschlechtsverkehr können Sie aufgetragen werden, um ein schmerzfreies Eindringen zu ermöglichen.
Versuchen Sie darüber hinaus, Faktoren zu meiden, die Ihren angegriffenen Intimbereich noch weiter reizen. Tragen Sie am besten weiche und atmungsaktive Unterwäsche. Zu enge Slips aus Kunstfasern können einschnüren und für Stauwärme sorgen. Wenn Sie während der Wechseljahre noch Ihre Regel bekommen, verwenden Sie statt Tampons besser Binden, Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche. Tampons saugen nämlich nicht nur Blut, sondern auch Scheidenflüssigkeit auf.
Helfen Hormone gegen Scheidentrockenheit?
Um die Beschwerden zu lindern, kann der Einsatz von Hormonen infrage kommen. Hierbei gibt es verschiedene Behandlungsansätze: Um die Wechseljahrsbeschwerden zu lindern, wurde lange Zeit zu einer Hormonersatztherapie geraten. Allerdings gaben in den 90er Jahren Studien bekannt, dass eine Hormonersatztherapie das Brustkrebsrisiko erhöht – vor allem dann, wenn Frauen nach Ende der Wechseljahre Hormonpräparate weiterhin nehmen.
Hormonersatztherapie ist umstritten
Ein deutlich geringeres Risiko bergen hormonhaltige Cremes, Zäpfchen und Gele, die mit dem natürlichen Östrogen Estriol angereichert sind und lokal im Intimbereich aufgetragen werden. Pflanzliche Unterstützung bietet die sogenannte Phytotherapie, bei der Sie östrogenähnliche, pflanzliche Substanzen wie Isoflavone und Lignane einnehmen. Solche sogenannten Phytoöstrogene sind vor allem in Samen, Hülsenfrüchten und Haferflocken zu finden. Wichtig: Von einer Selbstmedikation ist abzuraten, da auch pflanzliche Präparate Neben- sowie Wechselwirkungen auslösen können. Sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin, welcher Behandlungsweg für Sie am besten ist.
Gut zu wissen: Ein gesunder Lebensstil kann sich ebenfalls auf Ihr Wohlbefinden auswirken und dementsprechend Ihre Beschwerden in den Wechseljahren positiv beeinflussen.