Was ist Aspergillose eigentlich?
In der Natur gibt es nahezu unzählig viele Schimmelpilzarten. Die Pilze kommen überall vor und fühlen sich dort am wohlsten, wo organische Materie und warmfeuchtes Klima zusammenkommen. Eine der häufigsten Schimmelpilzgattungen ist der Aspergillus, zu dem mehr als 350 Arten gezählt werden. Doch nur weil die Pilze es gern warm und feucht mögen, bedeutet nicht, dass Aspergillus ausschließlich in warmen oder gemäßigten Zonen vorkommt. Der schimmelige Überlebenskünstler breitet sich nämlich auch in trockenen Wüsten aus und konnte sogar schon in Permafrostböden und arktischen Eisbohrungen nachgewiesen werden.
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Hierzulande wachsen Aspergillus-Schimmelpilze vor allem auf faulem Obst und Gemüse, kommen in Blumenerde vor oder wachsen als Schwarzschimmel in feuchten Bädern ohne Fenster oder an Tapeten und Fensterrahmen. Besonders der schwarze Schimmel an den Wänden ist für die Gesundheit von Menschen sehr gefährlich. Atmen Menschen die vom Schimmelpilz an die Luft abgegebenen Pilzsporen ein, können sich mitunter schwere Atemwegserkrankungen entwickeln: Man spricht dann von einer Aspergillose. Solche Schimmelpilzinfektionen betreffen meist die oberen Atemwege, können aber auch in den Ohren, Augen oder dem Mund für Infekte sorgen.
Im Video: Was Sie bei Schimmel an der Wand jetzt tun sollten
3 Formen der Schimmelpilzinfektion, die Sie kennen sollten
1. Aspergillom
Gelangen Sporen der Schimmelpilze über die Atemluft in den Körper, können sich kugelförmige Pilzkolonien in der Lunge oder in den Nasennebenhöhlen bilden. Besonders gefährdet sind Menschen, bei denen aufgrund von Vorerkrankungen Hohlräume oder Narbengewebe in der Lunge existieren, in denen sich die Pilzsporen ansammeln können. Solche Pilzkolonien in der Nase können Symptome wie Nasenbluten, Eiterbildung, Druckgefühl und Atemprobleme auslösen. Entstehen die kugeligen, verhärteten Aspergillome im Lungengewebe, kann es zu blutigem Husten kommen. Die Pilzbälle aus Schleimhautsekret, Pilzsporen und verkalkten Gewebezellen müssen in der Regel chirurgisch entfernt werden.
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2. Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA)
ABPA wird ausgelöst, wenn die Schimmelpilze die Bronchien befallen. In den allermeisten Fällen geht ABPA mit pulmonalen Vorerkrankungen einher. So entwickeln etwa Asthmabetroffene oder Menschen mit Mukoviszidose öfter ABPA. Die allergische Aspergillose ruft allergieähnliche Symptome hervor. Auch üblich sind Anzeichen wie bräunlich gefärbter Schleim beim Abhusten, Fieber und Schmerzen in der Lunge und dem Brustkorb.
3. Invasive pulmonale Aspergillose (IPA)
Bei Menschen mit besonders geschwächtem Immunsystem, etwa während oder nach einer Chemotherapie, einer AIDS-Erkrankung oder Autoimmunerkrankungen, können die Schimmelpilze auch tiefer in das Lungengewebe eindringen. Dann sind nicht nur die Bronchien befallen, sondern auch umliegendes Gewebe. Die Pilze können dann schwere Lungenentzündungen auslösen oder sich über die Blutbahn im Körper ausbreiten und andere Organe befallen. Ist etwa das zentrale Nervensystem betroffen, können auch Hirnhautentzündungen entstehen.
Schimmel an der Wand entfernen: Wie geht's?
Schwarzer Schimmel in Innenräumen entsteht vor allem dort, wo die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Falsches Lüften, Kältebrücken an den Fensterrahmen oder der Fensterbank, und ständig schwitzende Fenster sind ideale Voraussetzungen für schwarzen Schimmel. Dieser breitet sich oft in Fugen oder auf und hinter Tapeten aus.
Haben Sie schwarzen Schimmel an Ihren Wänden entdeckt, versuchen Sie es zunächst mit der oberflächlichen Entfernung. Es eignen sich Mittel wie Wasserstoffperoxid oder spezielle Schimmelentferner.
Bilden sich immer und immer wieder Schimmelpilze an der Wand oder ist der Befall schon über Jahre fortgeschritten, hilft auch die oberflächliche Behandlung nicht mehr. Holen Sie sich Hilfe von Sanierungsprofis und Schimmelspezialisten, um tiefenwirksame und nachhaltige Maßnahmen gegen den Schimmel zu ergreifen.
Wer ist besonders gefährdet?
Schimmelpilzinfektionen sind vor allem für Gruppen mit schwachem oder geschwächtem Immunsystem gefährlich. Gesunde Immunsysteme werden mit den Schimmelpilzsporen in der Regel problemlos fertig. Gerade aber Kinder, Alte oder Menschen mit chronischen Erkrankungen können schneller eine Aspergillose entwickeln. Besonders der gefährliche schwarze Schimmel, der sich in Wohnungen an Wänden und Fensterrahmen bilden kann, verursacht bei Kindern und Alten mitunter schwere allergische oder asthmatische Erkrankungen.