
Welche Hausmittel gibt es gegen Reizdarm?
Wenn Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen zum Alltag werden, steckt oft das Reizdarmsyndrom dahinter. Auf die Frage, warum einige Menschen einen Reizdarm entwickeln, andere aber nicht, hat die Forschung bisher noch keine Antworten gefunden. Auch die Behandlung der funktionellen Darmstörung ist kompliziert, denn Art und Intensität der Symptome unterscheiden sich von Fall zu Fall mitunter stark. Was dem einen hilft, bewirkt bei der anderen rein gar nichts.
Die Hausmittel gegen Reizdarm, die wir Ihnen hier vorstellen, sind daher auch nicht mit Wirkversprechen zu verstehen, sondern lediglich als Empfehlungen.
Wärme lindert Krämpfe und Schmerzen
Zwar werden Sie mit einer Wärmeflasche oder einem Wärmekissen auf dem Bauch Ihren Durchfall nicht los, aber bei schmerzhaften und unangenehmen Krämpfen im Magen-Darm-Trakt kann Wärme für Linderung sorgen.
Wärme sorgt für eine Entkrampfung und kann die Durchblutung in den behandelten Gewebepartien anregen. Mehr Blut in den Schleimhäuten des Magens und des Darms bedeutet eine schnellere körpereigene Wirkung gegen Entzündungen und Reizungen.
Heilkräuter gegen Reizdarm
Einige Pflanzen haben eine ganz besondere Wirkung auf unseren Verdauungsapparat, so etwa:
- Pfefferminze
- Kurkuma
- Ingwer
- Kamillen
- Fenchel
Pfefferminzöl oder Pfefferminztee kann dazu beitragen, Krämpfe und Schmerzen im Verdauungstrakt zu lindern. Es kann auch helfen, Blähungen und Gasbildung zu reduzieren.
Auch Kamillentee hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann beruhigend auf den Verdauungstrakt wirken. Er kann bei Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfen und Entzündungen helfen.
Genauso wirken Ingwer und Fenchel gegen Krämpfe und Blähungen. Aufgüsse aus frischer Ingwerwurzel oder mit Fenchelsamen können entspannend wirken und den Magen-Darm-Trakt beruhigen.
Flohsamenschalen bei Durchfall oder Verstopfung
Flohsamenschalen gelten als Hausmittel, das bei Reizdarm helfen kann. Flohsamenschalen sind ballaststoffreich und können dabei helfen, den Stuhl zu regulieren und die Darmbewegungen zu verbessern. Sie können helfen, sowohl Durchfall als auch Verstopfung zu lindern.
Die löslichen Ballaststoffe in den Flohsamenschalen binden Wasser im Darm, was zu einer erhöhten Stuhlkonsistenz führen kann. Dies kann besonders bei Durchfall hilfreich sein, da es den Stuhl fester macht.
Aber aufgepasst: Flohsamenschalen müssen mit sehr viel Wasser eingenommen werden, da es sonst zu schweren Verstopfungen kommen kann.
Probiotische und präbiotische Lebensmittel
Mit der richtigen Ernährung bei Reizdarm können Sie viel erreichen. Zwar haben probiotische (Sauerkraut, Kimchi, Skyr, Joghurt, Kefir) und präbiotische Lebensmittel (Artischocken, Hafer, Vollkorn) keine unmittelbare Wirkung bei akuten Beschwerden durch Reizdarm. Sie können aber langfristig eine Verbesserung der Symptome durch Reizdarm bedeuten, indem die Bakterienstämme im Darm natürlich angereichert werden.
Rezeptfreie Medikamente gegen Reizdarm aus der Apotheke
Es gibt eine ganze Reihe von rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke, die gegen viele Beschwerden des Reizdarmsyndroms helfen.
Bei akutem Durchfall etwa können Sie auf Druchfall Antidiarrhoika setzen. Gegen Krämpfe im Bauch und Darm helfen mitunter Antispasmodika. Fragen Sie in Ihrer Apotheke oder bei Ihrer Hausärztin oder Hausarzt, welche Mittel in Ihrem Fall am besten helfen können.
Verbraucherschützer haben sich in der Vergangenheit einige rezeptfreie Mittel gegen Reizdarm vorgenommen und einen prüfenden Blick auf Inhaltsstoffe und Wirksamkeit geworfen.
Bei der Stiftung Warentest schnitten in einem Test aus dem Jahr 2021 von 19 Allround-Mitteln gegen Reizdarm eine Handvoll Mittel mit einer tendenziell positiven Bewertung ab. Die natürlichen Medikamente wurden als „mit Einschränkung geeignet“ bewertet. Unter den eingeschränkt gegen alle Reizdarm-Symptome wirkenden rezeptfreien Mittel waren „Klosterfrau Reizdarm“, „Kijimea Reizdarm Pro“ oder „Buscopan Dragees“.
In einem Test der Verbraucherschützer von Ökotest aus dem Jahr 2018 vergaben die Prüfer sogar eine Bestnoten. Mit „sehr gut“ schnitten die Produkte „Buscopan“, „Carmenthin“ und „Chiana“ ab. Die Deutsche Apotheker-Zeitung berichtete.