Magen-Darm-Grippe: Alles, was Sie wissen müssen

Magen-Darm-Grippen werden häufig durch Viren übertragen. In der Regel klingen die Infektionen nach einigen Tagen von selbst ab. Was Sie über Ansteckungswege, Infektionsdauer und die häufigsten Erreger wissen müssen, lesen Sie hier.

Grafik eines Darmtrakts voller Bakertien der von kleinen Ärzten mit großen Lupen untersucht wird© iStock/PrettyVectors
Alles, was Sie über Magen-Darm-Grippe wissen müssen.

Was ist eine Magen-Darm-Grippe?

„Magen-Darm-Grippe“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Gastroenteritis. Sie bezeichnet eine Infektion des Magen-Darm-Trakts mit Krankheitserregern wie Viren und Bakterien. Nur in wenigen Fällen wird eine Magen-Darm-Grippe durch Parasiten ausgelöst.

Die Gastroenteritis ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen beim Menschen. Das liegt daran, dass schon die Aufnahme weniger Partikel von Krankheitserregern genügen, um eine Infektion auszulösen. Die Infektion kann sich leicht von Mensch zu Mensch ausbreiten, insbesondere durch den Kontakt mit infizierten Personen, kontaminiertem Wasser oder Lebensmitteln.

Eine Magen-Darm-Grippe dauert normalerweise einige Tage bis eine Woche und erfordert in der Regel keine spezifische medizinische Behandlung.

Welche Symptome treten bei Magen-Darm-Grippe?

Die allermeisten von uns kennen die Symptome einer Magen-Darm-Grippe aus erster Hand. Typische Symptome sind

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • starker, wässriger oder schaumiger Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • gelegentlich Fieber
  • Krankheitsgefühl
  • Kraftlosigkeit

Wie leicht oder schwer die Symptome sind, hängt auch vom Erreger ab. Nicht alle Symptome müssen zusammen auftreten.

Ursachen der Magen-Darm-Grippe

Die Magen-Darm-Grippe hat mit der echten Grippe nichts zu tun. Die Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst. Magen-Darm-Infektionen werden in den meisten Fällen durch Viren wie Noroviren oder Rotaviren verursacht. Ansteckungswege sind vor allem Kontaktinfektionen, Aufnahme verunreinigter oder verdorbener Lebensmittel oder die Infektion von Mensch zu Mensch direkt. Besonderheiten der jeweiligen Auslöser der Magen-Darm-Grippe erklären wir hier.

Noroviren

Noroviren sind für etwa 90 Prozent aller Ausbrüche ansteckender Magen-Darm-Infekte verantwortlich. Alte Menschen mit schwächeren Immunsystemen sind besonders gefährdet. Die Viren werden vor allem durch Kontaktinfektion und über verunreinigte Lebensmittel übertragen. Die Inkubationszeit ist äußerst kurz. Von Aufnahme der Viren bis zum Ausbruch der ersten Symptome vergehen nur sechs bis 50 Stunden. Nach Übelkeit kommt es für gewöhnlich zu schwallartigem Erbrechen und starken, wässrigen Durchfällen.

Rotaviren

Rotaviren verursachen vor allem bei Kindern und Kleinkindern schwere Magen-Darm-Infekte. Erwachsene stecken sich in der Regel bei Kindern mit diesen Erregern an, können die Virusinfekte dank fertig ausgebildeter und robuster Immunsysteme aber einfacher überstehen. Für Kinder und Kleinkinder sind Magen-Darm-Grippen durch Rotaviren nicht ungefährlich, da sie schwere, dehydrierende Durchfälle verursachen. Die Inkubationszeit bei dieser Art der Magen-Darm-Grippe beträgt ein bis drei Tage, dann treten vor allem Durchfall, Erbrechen und Fieber auf.

Adenoviren

Besonders Kleinkinder sind für Magen-Darm-Infektionen mit Adenoviren anfällig. Bei Erwachsenen und Jugendlichen sind solche Magen-Darm-Grippen selten. Hauptsymptom der Infektion ist Durchfall, nur selten treten Erbrechen oder Fieber auf. Der Durchfall ist aber äußerst langwierig und hält oft bis zu zehn Tagen an. Während der Erkrankung muss daher unbedingt auf genügend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Astroviren

Infektionen mit Astroviren führen nach etwa ein bis vier Tagen zum Ausbruch der Symptome. Leichte Symptome sind die Regel, es kommt zu Durchfall, Erbrechen und schwachem Fieber. Nach etwa zwei bis vier Tagen ist die Infektion meistens überstanden.

Behandlung eines Magen-Darm-Infekts

Häufig werden Magen-Darm-Grippen durch Viren ausgelöst. Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos, eine Behandlung mit Medikamenten ist daher in den allermeisten Fällen nicht sinnvoll. Handelt es sich bei dem Infekt aber um eine bakterielle Erkrankung, sollten Sie unbedingt die vom Arzt oder einer Ärztin verschriebenen Antibiotika nehmen.

Eine virale Gastroenteritis wird in der Regel durch Bettruhe, Flüssigkeitszufuhr und Ausgleich von Mineralstoffen behandelt.

  • Flüssigkeit: Trinken Sie viel Flüssigkeit, um Austrocknung zu verhindern. Geeignete Getränke sind Wasser, Kräutertees, Elektrolytlösungen oder verdünnte Fruchtsäfte. Vermeiden Sie koffeinhaltige und alkoholische Getränke.
  • Ernährung: Essen Sie leichte, gut verdauliche Lebensmittel wie Zwieback, Reis, Bananen, gekochtes Gemüse oder Hühnerbrühe. Vermeiden Sie fettige, würzige oder schwer verdauliche Speisen.

Wie lange bin ich mit Magen-Darm-Infekt ansteckend?

Während der Inkubationszeit sind Infizierte hochansteckend. Zwar sind dann noch keine Symptome ausgebrochen, aber im Körper vermehren sich die Viren jetzt auf Hochtouren. Ansteckungen von Mensch zu Mensch sind jetzt möglich.

Wie lange Sie mit einer ausgebrochenen Magen-Darm-Grippe ansteckend sind, hängt vor allem von der Art des Virus ab.

Menschen, die sich mit Noroviren angesteckt haben, sind etwa 48 Stunden nach Infektion nicht mehr ansteckend. Das bedeutet aber nicht, dass ihre Ausscheidungen frei von Viren sind. Über Schmierinfektionen sind Noroviren auch Wochen nach der Erkrankung noch ansteckend. Die Viren werden bis zu zwei Wochen später immer noch mit dem Stuhl ausgeschieden.

Rotaviren werden auch zehn bis 14 Tage nach Infektion immer noch ausgeschieden. Schmierinfektionen sind daher auch Wochen nach einer Erkrankung möglich.

Magen-Darm-Grippe vorbeugen: Die besten Tipps

Magen-Darm-Infektionen können Sie durch einige Tipps vorbeugen. Hygiene und Lebensmittelsicherheit spielen dabei eine große Rolle.

  • Hände waschen: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände mit Seife und warmem Wasser, insbesondere vor dem Essen, nach dem Toilettengang und nach Kontakt mit potenziell infektiösen Oberflächen.
  • Lebensmittelhygiene: Achten Sie auf eine gute Lebensmittelhygiene. Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich, kochen Sie Fleisch und Fisch ausreichend und vermeiden Sie den Verzehr von rohen oder unvollständig gekochten Lebensmitteln.
  • Trinkwasser: Trinken Sie sauberes und sicheres Wasser. Vermeiden Sie den Konsum von ungefiltertem oder ungesichertem Leitungswasser in Regionen mit unsicherer Wasserversorgung.
  • Persönliche Hygiene: Vermeiden Sie engen Kontakt mit Personen, die an einer Magen-Darm-Infektion leiden. Verwenden Sie separate Handtücher, Geschirr und Besteck, um eine Übertragung zu verhindern.
  • Saubere Umgebung: Halten Sie Ihre Umgebung sauber, insbesondere Küchenoberflächen, Toiletten und Badezimmer. Verwenden Sie Reinigungsmittel, um Keime abzutöten.

Allerdings bieten auch die besten Vorsichtsmaßnahmen keinen vollständigen Schutz vor Ansteckungen mit Bakterien und Viren.

Quellen: