
Vor lauter Hype um Chiasamen übersehen oder vergessen viele, dass es mit den Leinsamen ein fast identisches Lebensmittel gibt – ohne lange Transportwege und deutlich günstiger. Die Samen des Flachs sowie das daraus gewonnene Leinöl sind echte heimische Superfoods. Bei der Verwendung von Leinöl müssen Sie jedoch eine entscheidende Sache berücksichtigen.
Leinöl: Darum darf man es nicht erhitzen
Der größte Vorteil von Leinöl ist gleichzeitig auch sein einziger Nachteil: Die darin enthaltenen und äußerst gesunden Omega-3-Fettsäuren sorgen leider auch dafür, dass Leinöl sehr hitzeempfindlich ist. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung oxidieren diese Fettsäuren ziemlich schnell, sobald sie Wärme, Licht oder Sauerstoff ausgesetzt werden. Wenn Sie es erhitzen, verliert Leinöl nicht nur seinen Geschmack, sondern auch seine gesundheitliche Wirkung. Außerdem können sich – wie bei allen Ölen – Schadstoffe bilden, wenn der Rauchpunkt des Öls beim Erhitzen überschritten wird. Sobald ein Öl anfängt, in der Pfanne zu rauchen oder zu qualmen, sollten Sie die Temperatur schnell herunterdrehen.
Der Rauchpunkt von Leinöl ist bedauerlicherweise extrem niedrig und liegt bei nur 107° Celsius. Damit liegt er nur knapp über dem Siedepunkt von Wasser, wodurch sich Leinöl weder zum Braten, noch zum Backen eignet. Wenn Sie es dennoch in warmen Speisen verwenden möchten, träufeln Sie es am besten erst auf dem Teller über das Gericht. In der kalten Küchen dürfen Sie Leinöl gerne häufig benutzen. In Dressings für Salate sowie Dips macht es sich geschmacklich wunderbar und Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl sind fast schon ein Klassiker.
Tipp: Lagern Sie Leinöl stets im Kühlschrank oder einer dunklen, kühlen Kammer und brauchen Sie es innerhalb von vier bis sechs Wochen auf.
Warum Leinöl so gesund ist
In unserer heutigen Ernährung herrscht aufgrund von Fertigprodukten und der häufigen Verwendung von Sonnenblumenöl ein starker Überschuss an Omega-6-Fettsäuren. Diese braucht unser Körper zwar auch – in übermäßig großen Mengen wirken sie jedoch gefäßverengend und entzündungsfördernd. Diese Effekte lassen sich jedoch vermeiden und abpuffern, indem man den Anteil an Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung erhöht. Die höchste Menge und das beste Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren haben Leinsamen und Leinöl mit einem Verhältnis von 4 zu 1. Dadurch wirken sie entzündungshemmend und sollten in keiner Ernährung fehlen.
Leinöl: Die Gesundheitsvorteile auf einen Blick
- Reich an Omega-3-Fettsäuren: Unterstützt Herzgesundheit, senkt Entzündungen und fördert die Gehirnfunktion
- Gute Wirkung auf den Cholesterinspiegel: Kann das "schlechte" LDL-Cholesterin senken
- Verdauungsfördernd: Unterstützt durch Schleimstoffe im Leinsamen die Darmtätigkeit
- Pflanzliche Alternative zu Fischöl: Ideal für Veganer und Vegetarier
- Zellschutz durch Antioxidantien: Enthält Vitamin E, das Zellen vor oxidativem Stress schützt