- Das Wichtigste in Kürze
- Was ist Cholesterin?
- Erhöhen viele Eier das Cholesterin?
- Ist es gut, jeden Tag ein Ei zu essen?
- Nährwerte von Eiern
- Warum sollte man nicht zu viele Eier essen?
- Laut Experte: Ernährung nur einer von vielen Faktoren
- Eier als Proteinquelle
- Zubereitung und Herkunft von Eiern beeinflussen Cholesterin
Das Wichtigste in Kürze
- Ein hoher Cholesterinspiegel geht mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall einher.
- Eier galten lange als Cholesterin-Bomben, die bei erhöhten Blutfettwerten verboten sind. Neue Studienergebnisse widerlegen diese Annahme jedoch. Ein Ei pro Tag gilt demnach als unbedenklich.
- Wichtiger ist es, auf eine insgesamt gesunde Ernährung zu achten sowie auf ausreichend körperliche Aktivität sowie auf Rauchen zu verzichten.
- Bei Menschen mit krankhaft erhöhten Cholesterinwerten oder bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte die Verzehrempfehlung im Zweifelsfall immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Video: Kann man eigentlich zu viele Eier essen?
Was ist Cholesterin?
Bei Cholesterin handelt es sich um eine fettähnliche Substanz, die unter anderem an der Bildung von Hormonen beteiligt ist, als Vorläufer für die Gallensäure dient und ein wichtiger Bestandteil der Zellwände ist. Der Körper kann es selbst herstellen und ist somit nicht auf die Zufuhr durch die Nahrung angewiesen. Bei gesunden Menschen reguliert sich der Cholesterinspiegel von selbst. Bei Personen mit erhöhten Blutfettwerten, ist der Wert des "schlechten" LDL-Cholesterins im Blut erhöht, sodass sich dieses an den Gefäßwänden ablagert und langfristig zu einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) führt. Diese fördert das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dem gegenüber steht das "gute" HDL-Cholesterin >>
Erhöhen viele Eier das Cholesterin?
Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung verbrauchte jeder Deutsche im Jahr 2017 im Durchschnitt 230 Eier. Das sind etwa viereinhalb pro Woche. Für gesunde Menschen kann nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Zusammenhang mit Krankheiten keine Höchstgrenze für den Verzehr von Eiern festgelegt werden. Doch wie sieht es bei erhöhten Blutfettwerten aus? Sind Eier für das Cholesterin schlecht?
Generell gilt, dass Betroffene keine Lebensmittel zu sich nehmen sollten, die die Blutfettwerte noch stärker in die Höhe schießen lassen. Dazu gehören vor allem Wurst und andere verarbeitete Fleischwaren, fettreiche Milchprodukte, Frittiertes, Fast Food sowie verarbeitete Backwaren. Da Eier mit rund 250 bis 280 mg reich an Cholesterin sind, wurde lange angenommen, dass sie den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen und der Verzehr von Menschen mit erhöhten Blutfettwerten eingeschränkt werden sollte.
So beeinflussen Eier den Cholesterinspiegel
Jedoch: Das Missverständnis, dass der Verzehr von Eiern den Cholesterinspiegel im Blut erhöht und Herzkrankheiten fördert, beruht auf der Tatsache, dass Eigelb Cholesterin enthält. Allerdings ist der Zusammenhang komplexer als oft angenommen. Die meisten Menschen können mäßige Mengen Eier essen, ohne dass dies einen signifikanten Einfluss auf ihren Cholesterinspiegel hat. Gesunde Menschen können in der Regel mehrere Eier pro Woche genießen.
Das belegt u.a. eine ine aktuelle Studienreihe mit 177.000 Teilnehmern. Die Forscher untersuchte den Zusammenhang zwischen dem täglichen Verzehr von Eiern und den Blutfettwerten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie der Sterblichkeit in 50 Ländern. Aus der Studie geht hervor, dass die Teilnehmer, die mindestens ein Ei täglich aßen, keine erhöhten Blutfettwerte oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekamen. Auch die Sterberate lag nicht höher.
Ist es gut, jeden Tag ein Ei zu essen?
Eier sind vielseitig einsetzbar. Ob gekocht auf dem Frühstückstisch, als Omelette am Abend oder zum Backen. Die leckere Proteinquelle hält nicht nur Teige zusammen, sondern liefert auch viel Eiweiß, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zu bis zu drei Eiern wöchentlich.
Nährwerte von Eiern
Ein Ei (Größe L) enthält ca.:
- Kalorien: 72 kcal
- Fett: 5 g
- KH: 0,2 g
- Protein: 6 g
- Kalium: 69 mg
- Magnesium: 6 mg
- Kalzium: 28 mg
- Eisen: 0,8 g
- Phosphor: 99 mg
- Vitamin B6: 0,08 mg
- Vitamin B12: 0,45 μg
- Vitamin A: 270 IU
- Vitamin D: 41 IU
Warum sollte man nicht zu viele Eier essen?
Allerdings gilt bei Eiern, wie bei anderen Lebensmitteln auch, dass wir sie in Maßen essen sollten. Im Zweifelsfall – und bei Menschen, die unter krankhaft erhöhten Blutfettwerten oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden – sollte mit dem behandelnden Arzt Rücksprache gehalten werden.
Laut Experte: Ernährung nur einer von vielen Faktoren
Generell stellt die Ernährung nur einen von vielen Faktoren dar, wenn es um erhöhte Blutfettwerte und kardiovaskuläre Erkrankungen geht. Das bestätigt auch Kardiologe Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Laufs gegenüber herzstiftung.de: "Die Regulation des Cholesterin-Spiegels im Blut erfolgt in erster Linie durch die Leber und nicht durch die Ernährung." Laut dem Experten wird die Bedeutung der Ernährung für das Cholesterin und das kardiovaskuläre Risiko häufig überschätzt. Laut Laufs sind Faktoren wie körperliche Aktivität und Nicht-Rauchen wichtiger.
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Eier als Proteinquelle
Die biologische Wertigkeit eines Eis beträgt 100. Diese Wertigkeit gibt an, wie gut das Protein vom Körper aufgenommen, umgesetzt und verbraucht werden kann. Der Wert 100 dient dabei oftmals der Orientierung, da z. B. Molkenprotein eine Wertigkeit von 104 besitzt, Soja hingegen nur 96 und somit etwas schlechter vom Körper verwertet werden kann. Zusätzlich enthalten Eier viele essenzielle Nährstoffe und Vitamine, es gibt sie günstig zu kaufen und sie sind einfach in der Zubereitung. Doch wie viele Eier sind gesund? Und wie sieht es mit dem Cholesterin aus, welches lange Zeit als Übeltäter für die Gesundheit galt?
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Zubereitung und Herkunft von Eiern beeinflussen Cholesterin
Wichtig ist außerdem, dass die Zubereitung der Eier das Cholesterin beeinflusst. Besonders gesund ist das Pochieren und Kochen von Eiern, da bei diesen Zubereitungsarten am wenigsten der wertvollen Nährstoffe verloren gehen. Wenn Eier jedoch in der Pfanne zubereitet werden, kann vermehrt Cholesterin oxidieren und Verbindungen bilden, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen sollen.
Innerhalb der EU muss die Haltungsform von unverarbeiteten Eiern gekennzeichnet werden. Nicht nur aus ethischen Gründen sollten wir beim Kauf von Eiern zu Exemplaren aus Freilandhaltung oder sogar ökologischer Haltung greifen. Eier aus Freilandhaltung sollen wissenschaftlichen Studien zufolge weniger Cholesterin, dafür aber mehr wichtige Nährstoffe enthalten. Eine Studie aus Großbritannien ergab beispielsweise, dass der Vitamin-D-Wert bei Eiern aus Freilandhaltung rund 30 Prozent höher war.
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