Vorsicht bei Paracetamol: Forscher enthüllen unerwartete Nebenwirkung!

Paracetamol, eines der am häufigsten verwendeten Schmerzmittel in Deutschland, steht erneut im Fokus der medizinischen Forschung. Experten haben eine bisher unbekannte Nebenwirkung entdeckt, die bei Patienten Besorgnis auslösen könnte.

Experten entdecken metabolische Azidose als Risiko bei Paracetamol-Einnahme

Paracetamol ist ein weit verbreitetes, rezeptfreies Schmerzmittel, das in Apotheken erhältlich ist. Es wird häufig als erste Option bei Schmerzen oder Fieber gewählt, da es als gut verträglich gilt

Trotz seiner Präsenz in vielen deutschen Haushalten zeigt der STADA Health Report 2023, dass viele Deutsche die wichtigsten Eigenschaften des Medikaments nicht kennen. Im Gegensatz zu Ibuprofen besitzt Paracetamol beispielsweise keine entzündungshemmenden Eigenschaften. Paracetamol wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend durch die Hemmung der Prostaglandinproduktion im Gehirn.

Die empfohlene Einzeldosis für Erwachsene beträgt 1-2 Tabletten (500-1000 mg), mit einer maximalen Tagesdosis von 8 Tabletten (4000 mg). 

Paracetamol kann verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen, obwohl es bei korrekter Dosierung als relativ sicher gilt. Mögliche Nebenwirkungen umfassen Schwindel, Fieber, Schwitzen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Nesselsucht auftreten. Bei Überdosierung oder längerer Einnahme besteht die Gefahr von Leberschäden.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat nun kürzlich die metabolische Azidose als neue mögliche Nebenwirkung von Paracetamol identifiziert.

Was ist eine metabolische Azidose?

Eine metabolische Azidose ist eine Stoffwechselstörung, bei der es zu einer Übersäuerung des Blutes kommt. Der Körper produziert dabei zu viel Säure oder kann diese nicht ausreichend abbauen, was zu einem Abfall des pH-Werts im Blut unter 7,35 führt.

Typische Symptome einer metabolischen Azidose sind:
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit und Lethargie
  • Hyperpnoe (tiefe, schnelle Atmung, auch Kussmaul-Atmung genannt)
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit

In schweren Fällen können auch Herzrhythmusstörungen, niedriger Blutdruck und Bewusstlosigkeit auftreten

Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen, Sepsis oder Glutathionmangel (z.B. durch chronischen Alkoholmissbrauch oder Mangelernährung) haben ein erhöhtes Risiko, eine metabolische Azidose zu entwickeln. Bei Diabetikern kann eine diabetische Ketoazidose auftreten, eine häufige Form der metabolischen Azidose.

Die Diagnose erfolgt durch eine Blutgasanalyse. Bei Verdacht auf eine metabolische Azidose nach Paracetamol-Einnahme sollte das Medikament abgesetzt und umgehend ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Hinweis zur Einnahme von Paracetamol

Paracetamol wird unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen, z.B. mit einem Glas Wasser (200 ml). Für Erwachsene und Jugendliche über 50 kg gilt: Die maximale Tagesdosis beträgt 4000 mg Paracetamol (8 Tabletten à 500 mg). Das Dosierungsintervall sollte mindestens 6 Stunden betragen. Ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat sollte Paracetamol nicht länger als 3 Tage eingenommen werden. Weitere Informationen über die Einnahme finden Sie in der Packungsbeilage.