Honig oder Agavendicksaft: Was ist gesünder?

Die Wahl zwischen Honig und Agavendicksaft als natürliche Süßungsmittel kann eine Herausforderung sein. Beide haben ihre Vorzüge, aber welches ist gesünder? In unserem großen Check werfen wir einen Blick auf beide Lebensmittel! 

Honig oder Agavendicksaft© iStock/Alter_photo, iStock/bhofack2, collage: vital.de
Honig oder Agavendicksaft? Keine leichte Wahl – in unserem großen Check vergleichen wir beide Lebensmittel miteinander. 

Ob zum Backen, für Getränke oder Saucen – in vielen Haushalten ist Honig oder Agavendicksaft zu finden. Beide gelten als gesündere Alternative zum herkömmlichen Zucker. Doch welches der beiden Produkte ist wirklich besser für die Gesundheit? Werfen wir einen Blick auf die Nährstoffe, die Vor- und Nachteile sowie die gesundheitlichen Auswirkungen von Honig und Agavendicksaft. 

Zusammensetzung und Nährwerte von Honig und Agavendicksaft

Sowohl Honig als auch Agavendicksaft bestehen hauptsächlich aus Zucker, genauer gesagt aus den Einfachzuckern Glucose und Fructose. Der wesentliche Unterschied liegt in der Zusammensetzung dieser Zucker.

Honig

Nährwerte pro 100g:

  • Kalorien: 304 kcal
  • Fett: 0 g
  • Kohlenhydrate: 82,4 g, davon Zucker: 82,1 g
  • Ballaststoffe: 0,2 g
  • Eiweiß: 0,3 g
  • Wassergehalt: 17,1 %

Besteht zu etwa 80 Prozent aus Glucose und Fructose. Enthält geringe Mengen an bioaktiven Stoffen und Antioxidantien. 

Agavendicksaft

Nährwerte pro 100g:

  • Kalorien: 298-304 kcal
  • Kohlenhydrate: 74-76 g
  • Zucker: 74 g
  • Fett: 0 g
  • Eiweiß: 0,1 g
  • Ballaststoffe: 0-1 g

Agavendicksaft besteht ebenfalls zu etwa 80 Prozent aus Fructose und Glucose, wobei der Fructoseanteil deutlich höher ist (70-75 Prozent). Er weist einen geringen Gehalt an Spurenelementen und Mineralstoffen auf.

Kalorien und Gewichtszunahme

Obwohl Agavendicksaft etwas weniger Kalorien als Honig oder Haushaltszucker enthält, ist er keineswegs kalorienarm. Ein übermäßiger Konsum kann zur Gewichtszunahme führen. Die höhere Süßkraft des Agavendicksafts kann jedoch dazu beitragen, dass Sie insgesamt weniger davon verwenden und somit Kalorien einsparen.

Nährstoffe und Antioxidantien

Sowohl Honig als auch Agavendicksaft enthalten geringe Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen, Kalzium, Phosphat, Kalium und Magnesium. Honig weist zusätzlich einige bioaktive Stoffe und Antioxidantien auf – wie Polyphenole und Flavonoide, die als Antioxidantien wirken und vor freien Radikalen wirken. 

Agavendicksaft enthält weniger Antioxidantien im Vergleich zu Honig. Er hat jedoch einige phenolische Verbindungen, die antioxidative Eigenschaften besitzen können, aber nicht in dem Maße wie Honig.

Umweltaspekte beider Lebensmittel

Ein oft übersehener Aspekt bei der Wahl des Süßungsmittels ist die Umweltverträglichkeit. Die Produktion von Agavendicksaft ist ressourcenintensiv und kann negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Agaven werden häufig in Monokulturen angebaut, was die Biodiversität verringern kann. Diese Anbaumethoden können auch zu Bodenerosion und Verlust von Lebensräumen führen. Und: Der Anbau von Agaven erfordert beträchtliche Mengen Wasser, was in trockenen Regionen zu Wasserknappheit führen kann.

Viele Supermarkt-Honige sind mit Rückständen von Pestiziden belastet. Stammt er allerdings aus einer nachhaltigen Imkerei, kann er sogar positive Effekte auf die Umwelt haben, da Bienen wichtige Bestäuber sind.

Honig oder Agavendicksaft: Was ist der gesündere Zuckerersatz?

Die Frage, ob Honig oder Agavendicksaft der gesündere Zuckerersatz ist, ist nicht ganz einfach zu beantworten, da beide ihre Vor- und Nachteile haben und oft als "gesünder" dargestellt werden, als sie tatsächlich sind.

Honig enthält einige Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Gerade bei Erkältungen ist er ein beliebtes Hausmittel, was Husten und Halsschmerzen Linderung verspricht. Allerdings ist nicht der enthaltene Zucker zu unterschätzen. Der glykämische Index (GI) ist vergleichbar mit Haushaltszucker.

Agavendicksaft hat eine höhere Süßkraft als normaler Haushaltszucker, sodass eine kleinere Menge benötigt wird. Er enthält etwas mehr Fructose als Glucose. Der glykämische Index ist etwas niedriger als bei Haushaltszucker. Der Hauptbestandteil Fructose kann bei einem übermäßigen Konsum zu einer erhöhten Fettleber führen und zu Blutzuckerschwankungen führen. Und: Oft wird er als "gesünder" vermarktet, als er tatsächlich ist.