Diese Frucht kann das Risiko für Depressionen senken

Eine neue Studie der Harvard Medical School liefert vielversprechende Erkenntnisse im Kampf gegen Depressionen. Forscher haben herausgefunden, dass der regelmäßige Verzehr von Zitrusfrüchten das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erheblich senken kann.

Orangen© Maria Grossmann/Monika Schnürle
Zitrusfrüchte: Der natürliche Stimmungsaufheller gegen Depressionen?

Studie enthüllt: Tägliche Orange senkt Depressionsrisiko um 22 Prozent

Der tägliche Konsum einer mittelgroßen Orange oder anderer Zitrusfrüchte kann das Depressionsrisiko um bis zu 22 Prozent reduzieren. Diese Erkenntnis basiert auf einer umfangreichen Studie, bei der Daten von über 32.000 Frauen aus der Nurses' Health Study II analysiert wurden.

Wie Zitrusfrüchte wirken

Die positive Wirkung der Zitrusfrüchte wird auf ihren Einfluss auf die Darmflora zurückgeführt. Sie fördern das Wachstum des Bakteriums Faecalibacterium prausnitzii, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Dieses Bakterium spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, die bekanntermaßen stimmungsaufhellend wirken.

Spezifische Wirkung von Zitrusfrüchten

Interessanterweise wurde dieser positive Effekt nur bei Zitrusfrüchten beobachtet. Bei anderen Obst- und Gemüsesorten konnte kein vergleichbarer Zusammenhang mit dem Depressionsrisiko festgestellt werden. Dies unterstreicht die besondere Bedeutung von Orangen, Grapefruits und anderen Zitrusfrüchten für die mentale Gesundheit.

Empfehlungen für den Alltag

Dr. Raaj Mehta von der Harvard Medical School empfiehlt, täglich eine mittelgroße Orange zu essen, um von diesem positiven Effekt zu profitieren. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Depressionen komplexe Erkrankungen sind und der Verzehr von Zitrusfrüchten allein keine Garantie für psychische Gesundheit darstellt.

Wie interagieren Zitrusfrüchte mit gängigen Antidepressiva?

Zitrusfrüchte können die Wirkung einiger Antidepressiva beeinflussen, wobei vor allem Grapefruit und Pomelo eine wichtige Rolle spielen. Diese Früchte können dazu führen, dass bestimmte Medikamente langsamer abgebaut werden und somit länger und stärker im Körper wirken. Das kann zu verstärkten Nebenwirkungen führen. 

Bei manchen Antidepressiva wie Sertralin oder bestimmten älteren Medikamenten ist dieser Effekt besonders ausgeprägt. Andere Zitrusfrüchte wie Orangen oder Zitronen sind in der Regel weniger problematisch. Trotzdem ist es wichtig, mit dem Arzt zu besprechen, ob und welche Zitrusfrüchte man bedenkenlos essen kann, wenn man Antidepressiva einnimmt. So kann man sicherstellen, dass die Behandlung optimal wirkt und gleichzeitig von den möglichen positiven Effekten der Zitrusfrüchte auf die Stimmung profitiert.

Lebensstilfaktoren in Kombination mit Zitrusfruchtverzehr

Obwohl der Konsum von Zitrusfrüchten einen positiven Einfluss auf das Depressionsrisiko zu haben scheint, spielen auch andere Lebensstilfaktoren eine wichtige Rolle. 

Die Studie berücksichtigte Faktoren wie BMI, körperliche Aktivität und Alkoholkonsum, um deren Einfluss zu kontrollieren. Auch Alter, Einkommen, Familienstand, Erwerbsstatus und Bildungsniveau wurden in ähnlichen Untersuchungen als relevante Faktoren identifiziert. Interessanterweise zeigte sich, dass der positive Effekt der Zitrusfrüchte auch nach Berücksichtigung dieser Faktoren bestehen blieb. Dies deutet darauf hin, dass eine ausgewogene Ernährung mit Zitrusfrüchten in Kombination mit einem gesunden Lebensstil insgesamt zur Verbesserung der mentalen Gesundheit beitragen kann.