Ist Butter wirklich gesünder als Margarine?

Die Diskussion um Butter und Margarine beschäftigt Verbraucher und Ernährungswissenschaftler seit Jahrzehnten. Während Butter als traditionelles Naturprodukt gilt, hat Margarine einen deutlich schlechteren Ruf. Welche der beiden Fettquellen ist nun also wirklich gesünder?

Butter© iStock/tashka2000
Butter oder Margarine – welches Streichfett ist gesünder?

Während Butter als traditionelles Naturprodukt mit wenigen Zutaten geschätzt wird, gilt Margarine als moderne, pflanzliche Alternative, die oft mit gesundheitlichen Vorteilen beworben wird. Angesichts widersprüchlicher Studien und sich wandelnder Ernährungsempfehlungen fragen sich viele Verbraucher, welches Fett tatsächlich besser für die Gesundheit ist.

Butter: Natürlich, aber reich an gesättigten Fetten

Butter wird aus Rahm durch das sogenannte Buttern hergestellt und ist ein reines Naturprodukt. Sie enthält neben Fett auch fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K sowie Mineralstoffe wie Calcium. Besonders Butter von grasgefütterten Kühen liefert wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin K2, Omega-3-Fettsäuren und konjugierte Linolsäure (CLA), die mit positiven Effekten auf Herz, Knochen und Immunsystem in Verbindung gebracht werden.

Gesundheitliche Vorteile von Butter:

  • Reich an Vitamin A, D, E und K
  • Enthält Kalzium und Beta-Carotin
  • Kann in moderaten Mengen das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes senken
  • Enthält konjugierte Linolsäure (CLA) und Buttersäure, die entzündungshemmend wirken können

Nachteile von Butter:

  • Hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren (ca. 7 g pro Esslöffel), die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden
  • Enthält Cholesterin, was für Menschen mit erhöhten Blutfettwerten problematisch sein kann
  • Sehr kalorienreich (ca. 102 kcal pro Esslöffel)

Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Butter in Maßen Teil einer ausgewogenen Ernährung sein kann. Ein übermäßiger Konsum, insbesondere bei bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken, sollte jedoch vermieden werden.

Margarine: Pflanzlich, variabel und oft angereichert

Margarine wird aus pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumen-, Raps- oder Sojaöl hergestellt. Moderne Margarinen enthalten meist viele ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Poly- und einfach ungesättigte Fettsäuren, die als herzfreundlich gelten. Viele Produkte sind zudem mit Vitaminen (A, D) und manchmal mit Pflanzensterinen angereichert, die den Cholesterinspiegel senken können.

Gesundheitliche Vorteile von Margarine:

  • Reich an ungesättigten Fettsäuren, die das LDL-Cholesterin senken können.
  • Cholesterinfrei
  • Oft weniger Kalorien als Butter
  • Kann mit Pflanzensterinen und Vitaminen angereichert sein, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirkt.

Nachteile von Margarine:

  • Kann viele Omega-6-Fettsäuren enthalten, was das Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren verschlechtern kann.
  • Enthält oft Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Farbstoffe und Konservierungsmittel
  • Früher enthielt Margarine gesundheitsschädliche Transfette, die das Risiko für Herzkrankheiten deutlich erhöhten. Moderne Margarinen sind in vielen Ländern jedoch transfrei.
  • Der gesundheitliche Nutzen hängt stark von der Art der verwendeten Öle und der Verarbeitung ab

Studien zeigen, dass der Ersatz von Butter durch Margarine, hauptsächlich durch streichfähige Margarine aus hochwertigen Pflanzenölen, das Risiko für Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Allerdings ist Margarine ein stark verarbeitetes Produkt, dessen Qualität je nach Hersteller und Rezeptur stark variiert.

Fazit: Was ist denn nun gesünder?

Die Frage, ob Butter oder Margarine gesünder ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Butter punktet als Naturprodukt mit wertvollen Nährstoffen, sollte aber wegen des hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin nur in Maßen genossen werden, besonders bei Herz-Kreislauf-Risiken. Margarine kann – vor allem, wenn sie aus hochwertigen pflanzlichen Ölen besteht und keine Transfette enthält – eine herzfreundliche Alternative sein. Allerdings ist sie ein verarbeitetes Produkt und kann Zusatzstoffe enthalten.

Für die meisten Menschen gilt: Beide Produkte können in kleinen Mengen Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Wer auf Herzgesundheit achten muss, sollte zu moderner, streichfähiger Margarine aus hochwertigen Pflanzenölen greifen. Wer Wert auf Natürlichkeit legt und keine erhöhten Blutfettwerte hat, kann Butter in Maßen genießen. Entscheidend ist letztlich die Gesamtqualität der Ernährung und der maßvolle Umgang mit beiden Fetten.