
Sportarten, die ein großes Verletzungsrisiko bergen
Sport ist zwar nicht Mord, manche Disziplinen sind jedoch – aus unterschiedlichsten Gründen – mit Vorsicht zu genießen. Welche das sind, verraten wir im Folgenden. Außerdem erklären wir, worauf Sie achten können, um das Verletzungsrisiko zu minimieren und welches Training präventiv helfen kann, um die Lieblingssportart risikoarm zu betreiben.
1. Skifahren

Entspannter Feriensport oder starke Belastung für die Knie? Abfahrtsski kann beides sein. Denn beim alpinen Ski wirken beim Kurvenfahren und In-den-Hang-lehnen starke Schwerkräfte auf die Kniegelenke ein. Insbesondere dann, wenn keine starke Muskulatur vorhanden ist, um die Belastung abzufangen, werden Bänder und Menisken überstrapaziert.
Vor allem schnelles „Carven“ – geschnittene Schwünge, bei denen nur auf der Kante des Skis gefahren wird – erhöhen die Überlastungs- und Verletzungsgefahr für die Kreuzbänder. Hobby-Wintersportler müssen jedoch nicht gänzlich auf Ihren Lieblingssport verzichten. Allerdings empfehlen Sportmediziner und Orthopäden eine gute Vorbereitung bereits Monate vor dem Ski-Ausflug.
Neben klassischer Skigymnastik ist gezieltes Krafttraining für die Beinmuskulatur von Vorteil. Wer dann auf der Piste vorsichtig fährt und es mit dem Carven nicht übertreibt, kann von den gesundheitsförderlichen Auswirkungen des Sports profitieren.
2. Hockey

Die größten Probleme dieser Sportart sind auf den ersten Blick ersichtlich: Die gebückte Haltung und die einseitige Schlagbelastung. Die stark geneigte Körperhaltung beim Führen des Balles macht Hockey zu einer für den unteren Rücken äußerst gefährlichen Sportart.
In einer Untersuchung mit 116 Hockeyspielern im durchschnittlichen Alter von 19,9 Jahren berichteten innerhalb der ersten sieben Tage der Studie bereits 44 Prozent von Rückenschmerzen. Nach drei Monaten waren es 66 Prozent und nach einem Jahr sogar 82 Prozent. Darüber hinaus belastet die einseitige Aushol- und Schlagbewegung beim Schießen Rumpf und Schulterpartie sehr stark.
Wer leidenschaftlich gerne Hockey spielt, soll dies natürlich weiterhin tun, da es die Gesundheit von Herz und Blutgefäßen fördert und sozialen Zusammenhalt schafft. Präventiv sollte jedoch stets funktionelles Krafttraining für unteren Rücken, Rumpf und Schultern durchgeführt werden.
3. Fußball

Statistisch gesehen verletzen sich in jedem Fußballspiel zwei Akteure – eine erschreckend hohe Zahl. Dabei passieren nur 50 Prozent unter Einwirkung des Gegners, der Rest sind Verstauchungen, Muskelverletzungen und Umknicken des Fußgelenks.
Auch kann die starke Belastung beim Schießen einseitige Fehlbelastungen hervorrufen und O-Beine begünstigen. Neben diesen körperlichen Risiken, die jeder leidenschaftliche Fußballer beim Spielen mehr oder weniger gerne in Kauf nimmt, ist eine bestimmte Erkrankung in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt: die Demenz.
Tatsächlich hat eine Studie der University of Glasgow den Zusammenhang zwischen Fußballspielen und einem erhöhten Risiko für Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz, eindrucksvoll dargestellt. Das Forscherteam analysierte die Todesursachen von 7.500 professionellen Fußballspielern, die zwischen 1900 und 1976 aktiv waren, und fand dabei heraus, dass Profi-Fußballer ein fünfmal höheres Risiko für Alzheimer und ein dreifach erhöhtes Risiko für Parkinson haben. Die erschreckenden Zahlen führte man auf häufige, nicht wahrnehmbare Gehirnerschütterungen und neuronale Schädigungen durch Kopfbälle zurück.
Die Studie veranlasste die britischen Fußballverbände dazu, Kopfbälle aus dem Training aller Altersklassen unter 12 Jahren zu verbannen. Eine zu begrüßende Maßnahme, da Fußball an sich, abgesehen vom Verletzungsrisiko, das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und die koordinativen Fähigkeiten stärkt.