
Gründe für die unterschiedliche Wirkweise
- Ein Medikament braucht durch den Körper einer Frau und den eines Mannes unterschiedlich lange.
- Damit das Medikament im Körper wirkt, müssen es bestimmte Enzyme aktivieren. Frauen haben im Gegensatz zu Männern häufig mehr dieser Enzyme, weshalb auch mehr Wirkstoff ins Blut gelangt.
- Der Wirkstoff verteilt sich anders im Körper einer Frau, da sie meist kleiner sind und mehr Körperfett haben.
- Bei Frauen kommt es häufiger zu Nebenwirkungen.
Warum ist das so?
Die meisten Medikamente wurden lediglich an jungen Männern getestet, weshalb die eigentliche Wirkweise auf Frauen wenig bekannt ist. Außerdem sorgte der Contergan-Skandal in den 50er- und 60er-Jahren dafür, dass Pharmakonzerne Frauen aus Medikamentenstudien ausschlossen. Das ist bis heute so geblieben, denn selbst in Frühphasen der Medikamentenentwicklung sind die freiwilligen Studienteilnehmer meist männlich und jung. Ebenso ein Grund, weshalb auch ältere Menschen, die einen großen Teil der Medikamente einnehmen, anders auf Arzneimittel reagieren.
Erste Studien zur Wirkweise
Bekannt ist, dass Medikamente mit gleicher Dosierung bei Frauen länger im Körper bleiben als bei Männern. Das kann besonders bei Schlafmitteln gefährlich werden, wenn das Medikament am Morgen noch wirkt und die Person Auto fährt oder Maschinen bedient.
Um herauszufinden, ob Männer und Frauen unterschiedlich krank werden und auch unterschiedlich behandelt werden müssen, untersucht die GendAge-Studie der Charité Berlin gerade verschiedene Altersklassen. Die Teilnehmer müssen viele Fragen aus ihrem Alltag beantworten, um die Unterschiede zwischen Mann und Frau herauszustellen. Ziel dieser Studie ist nebenbei auch, dass die Geschlechterunterschiede in der ärztlichen Ausbildung mehr gelehrt werden.
Worauf Frauen achten sollten
- Fragen Sie Ihren Arzt immer nach möglichen Nebenwirkungen.
- Erhöhen oder vermindern Sie Dosierung nie eigenmächtig, sondern sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt.
- Nehmen Sie Auffälligkeiten und Signale Ihres Körpers ernst.