Überfüllte Notaufnahmen: Neustart für Patienten-Hotline

Überfüllte Notaufnahmen: Neustart für Patienten-Hotline

Außerhalb der Sprechzeiten der Arztpraxen wählen Patienten schnell die 112 oder fahren direkt in die Notaufnahme. Liegt jedoch kein lebensbedrohlicher Notfall vor, ist die 116 117 die richtige Wahl!

Frau telefoniert© stocknroll / iStock
Frau telefoniert

Die Notaufnahmen sind überlastet. Daran zweifelt niemand. Doch was tun, wenn die Arztpraxis geschlossen ist? Viele Patienten wählen dann trotzdem die 112 oder fahren in die Notaufnahme. Dabei hätten die Beschwerden auch anderers gelindert werden können. Für alle Fälle, die sich in einer Arztpraxis behandeln lassen, gibt es den Ärtzlichen Bereitschaftsdienst (116 117). Die große Koalition plant, die Rufnummer mit einer Art "Reanimation" bekannter zu machen. Bereits in den nächsten Tagen soll die Kampagne dazu starten. Ziel ist es, dass die Nummer ein Wegweiser für Patienten wird, indem sie am Telefon eine erste Einschätzung von medizonsisch geschulten Mitarbeitern erhalten und entsprechend weitergeleitet werden.

Was ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst?

Die Rufnummer 116 117 existiert seit 2012 für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst und kann bundesweit und ohne Vorwahl gewählt werden. Der Dienst ist außerhalb der üblichen Sprechzeiten in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen erreichbar.

116 117 oder 112?

Sind die drei Bedingungen erfüllt, hilft der Bereitschaftsdienst:

  1. Die Beschwerden treten auf, wenn Praxen geschlossen sind, z.B. am Wochenende, nachts oder an einem Feiertag.
  2. Es sind Beschwerden, mit denen der Patient normalerweise einen Arzt aufsuchen würde.
  3. Die Behandlung kann aus mediznischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten.
Fälle für die 116 117
  • Erkältung mit Fieber, höher als 39°
  • Anhaltender Brechdurchfall mit Flüssigkeitsverlust
  • starke Schmerzen an Ohren, Hals, Rücken und Bauch
  • akute Harnwegsinfekte
Fälle für den Notruf
  • Bewusstlosigkeit
  • schwere Atemnot
  • starke, nicht stillbare Blutungen
  • starke Brustschmerzen oder Herzbeschwerden
  • Vergiftungen
  • Verbrennungen
  • Unfälle mit starken Verletzungen
  • Ertrinkungsunfälle
  • Stromunfälle
  • Suizidversuche
  • Krampfanfälle
  • Geburten oder Schwangerschaftskomplikationen
  • akute und anhaltende sehr starke Schmerzzustände
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