
In der Theorie klingt es ganz einfach: mit mehr Bewegung und Sport erhöhen Sie den Kalorienverbrauch und verlieren so Gewicht. In der Praxis hingegen zeigt sich aber oft, dass vor allem übergewichtige Menschen oftmals kaum einen Unterschied auf der Waage bemerken, egal ob sie Sport trieben oder nicht. Woran das liegt, wollten Forscher des amerikanischen Pennington-Biomedizin-Forschungszentrum in Baton Rouge (Louisiana) herausgefunden haben.
So lief die Studie ab
Das Forscherteam untersuchte 171 übergewichtige Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die sich alle nicht viel bewegten. Für die Untersuchung wurden Gewicht, Kaloriengrundumsatz, Hungergefühl, Fitness und die Essgewohnheiten der Probanden erfasst.
Anschließend teilten die Forscher die Probanden in drei Gruppen. Gruppe eins lebte weiter wie bisher. Gruppe zwei sollte sich drei Mal pro Woche auf dem Laufband oder Hometrainer bewegen, bis sie acht kcal pro Kilo Körpergewicht verbrauchten, also im Schnitt um die 700 kcal pro Woche. Die Teilnehmer der dritten Gruppe sollten sich wie Gruppe zwei bewegen, nur 20 Kalorien pro Kilo Körpergewicht verlieren. Das waren im Schnitt 1760 kcal pro Woche. Der Forschungszeitraum lag bei sechs Monaten. Die Ernährung spielte ebenfalls keine Rolle.
Erstaunliche Ergebnisse
Nach der sechsmonatigen Untersuchung stellten die Forscher fest, dass Gruppe zwei und drei im Vergleich zu Gruppe eins kein oder nur wenig Gewicht verloren haben.
Das Belohnungssystem ist Schuld
Den Grund für die geringe Abnahme sehen die Forscher in der Kalorienzufuhr. Die Probanden der zweiten und dritten Gruppe aß im Durchschnitt einfach mehr, weil sie sich für die Anstrenungen belohnten. Am Anfang der Studie erklärten manche Probanden, dass die gesunden Gewohnheiten, in diesem Fall Sport, es erlauben, sich auch mal etwas mehr zu gönnen. Im Durschnitt nahmen die Probanden aus Gruppe zwei etwa 90 kcal und aus Gruppe drei 125 kcal mehr zu sich als die Personen in Gruppe eins.