
Wie das Fachblatt "The England Journal of Medicine" berichtet, büßte eine 41 Jahre alte Britin fast ihr Sehvermögen auf dem linken Auge ein, weil sie beim Baden und Duschen ihre Kontaktlinsen nicht herausnahm. Ein Parasit hatte sich im Auge angesiedelt und es infiziert.
Die Frau hatte zwei Monate lang Schmerzen im linken Auge, reagierte auf Licht empfindlich und sah sehr stark verschwommen. Bei einem Augentest erkannten die Ärzte, dass sie kaum noch sehen konnte. Auf ihrer getrübten Hornhaut wurden zusätzlich noch Kratzer entdeckt. Mit Hilfe einer Probe ermittelten die Ärzte, dass sich die Frau mit Akanthamöben infiziert hatte, die in kontaminiertem Bade- und Duschwasser vorkommen.
Infektion durch Akanthamöben
Die kleinen Parasiten leben in der Erde, im Wasser und in Klimaanlagen. Dringen die Erreger in die Hornhaut ein, beginnt das Auge zu trüben. Innerhalb von zwei bis drei Wochen verlieren Betroffene einen Großteil ihrer Sehkraft. Im weiteren Verlauf können die Parasiten ein Loch in die Hornhaut fressen und es kann zur vollständigen Erblindung kommen. Daher sollte eine Infektion schnellstmöglich diagnostiziert und behandelt werden.
Bei der Frau aus Großbritannien kam die Sehkraft nach der Behandlung mit Medikamenten nicht vollständig zurück. Mit Hilfe einer Hornhauttransplantation gelang es den Ärzten, dass sie wieder etwas besser sehen konnte und die Schmerzen verschwanden. Sie bleibt jedoch sehbehindert.
Unterschätzte Ansteckungsgefahr
Laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene ist das Risiko, sich mit den Amöben anzustecken, bei Kontaktlinsenträgern 400 Mal höher, da sich die Parasiten unter der Linse sammeln und vermehren. Besonders gefährdet sich weiche Kontaktlinsen. Daher raten Augenärzte, Kontaktlinsen beim Duschen oder Baden herauszunehmen und sie regelmäßig zu reinigen. Auch sollten Kontaktlinsen nur mit sauberen Händen eingesetzt und wieder entfernt werden.