An Rheuma erkrankt? Diese Blutwerte schaffen Klarheit

Rheuma ist ein Sammelbegriff für Autoimmunerkrankungen, bei denen Gelenke, Gelenkkapseln, Sehnen, Bindegewebe oder Blutgefäße chronisch entzündet sind. Die Entzündungen werden vom eigenen Immunsystem ausgelöst. Oft sind die Symptome nicht eindeutig, dann müssen Ärzte und Ärztinnen Blutanalysen vornehmen. Bestimmte Blutwerte deuten nämlich klar auf rheumatische Erkrankungen hin.

Autoimmunerkrankung Rheuma: So viele Betroffene gibt es

Unter Autoimmunerkrankungen werden Krankheiten zusammengefasst, bei denen das Immunsystem von Betroffenen auf bestimmte körpereigene Stoffe anspringt und fälschlicherweise Abwehrreaktionen einleitet. Ein gesundes, normal funktionierendes Immunsystem bildet nur Antikörper und Abwehrzellen gegen körperfremde Stoffe wie Bakterien, Viren und andere externe Schädlinge. Bei Autoimmunerkrankungen werden aber Zellen und Gewebe des eigenen Körpers angegriffen. Oft sind solche Erkrankungen angeboren und gehen auf fehlerhafte genetische Informationen zurück.

Autoimmunerkrankungen gibt es viele. Auch die Zöliakie, also Glutenunverträglichkeit, wird zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Ebenfalls bekannt sind Lupus, Multiple Sklerose, Schuppenflechten oder bestimmte Formen des Haarausfalls. Die wohl bekannteste Autoimmunerkrankung ist aber Rheuma. Laut Deutscher Gesellschaft für Rheumatologie e.V. leiden hierzulande zwischen 1,5 und 2,1 Millionen Menschen an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.

Im Video: Neue Hoffnung für Rheuma-Betroffene?

Gemeinhin wird Rheuma mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen gleichgesetzt. Sprechen wir von Rheuma, meinen wir oft dick angeschwollene Gelenke und schmerzende Hände. Rheuma ist aber tatsächlich ein Sammelbegriff für viele ganz unterschiedliche Autoimmunerkrankungen der Knochen, Sehnen, des Bindegewebes oder der Blutgefäße. Bei der rheumatoiden Arthritis sind die Gelenke chronisch entzündet. Die Entzündungen verlaufen in Schüben und werden durch Abwehrzellen des eigenen Immunsystems ausgelöst.

Bei dieser bekannten Form des Gelenkrheuma treten zu Beginn der Erkrankung oder zu Beginn eines Schubs oft sehr unspezifische Symptome auf. Neben Müdigkeit und Schweregefühl in den Muskeln können auch Appetitlosigkeit auftreten. Erst im späteren Verlauf eines Schubs oder der Krankheit treten schmerzhafte Gelenkschwellungen auf. Um ganz sicherzugehen, ob es sich bei vagen und unspezifischen Symptomen möglicherweise um Rheuma handelt, setzen Ärzte und Ärztinnen auf Blutuntersuchungen. Hier wird speziell nach bestimmten Blutwerten Ausschau gehalten, die als klare Hinweise auf die Autoimmunerkrankung gesehen werden.

Diese Blutwerte deuten auf Rheuma hin

Die Autoimmunkrankheit macht sich durch ganz bestimmte Entzündungswerte im Blut bemerkbar. So etwa der Rheumafaktor (RF). Der Rheumafaktor ist ein sogenannter Autoantikörper, also ein Antikörper, der sich gegen körpereigene Strukturen richtet. Der Rheumafaktor richtet sich vor allem gegen das Immunoglobulin G, das eigentlich die Abwehr von Viren und Bakterien überwacht.

Ein weiteres Anzeichen für eine rheumatische Erkrankung ist der Antikörper Anti-CCP. Dieser richtet sich gegen bestimmte Peptide, die vor allem in unserem Bindegewebe und Knorpeln vorhanden sind. Diese Antikörper werden vom eigenen Immunsystem gebildet und halten sich bevorzugt in Gelenkflüssigkeit auf, wo sie Schäden verursachen und Entzündungen auslösen.

Werden bei Blutuntersuchungen sowohl Rheumafaktoren als auch Anti-CCP im Blutserum von Patienten oder Patientinnen festgestellt, ist die Diagnose Rheuma mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigt.