Diese Reizdarm-Symptome haben nur Frauen

Frauen mit Reizdarmsyndrom erleben mitunter sehr spezifische Beschwerden. Auf diese Reizdarm-Symptome sollten Frauen achten – für die Diagnose der chronischen Erkrankung könnten sie ebenfalls wichtig sein.

Frau sitzt auf Bett und hält sich schmerzenden Bauch mit beiden Händen© Moyo Studio/iStock
Einige Reizdarm-Symptome sind für Frauen ganz besonders. 

Geschlechterspezifische Anzeichen: Besondere Reizdarm-Symptome bei Frauen

Die Leitsymptome des Reizdarmsyndroms betroffenen Frauen und Männern gleichermaßen. Durchfall, Verstopfung und Verdauungsbeschwerden treten immer wieder und mit Regelmäßigkeit auf. Es gibt aber einige Anzeichen des Reizdarmsyndroms, die besonders bei Frauen auftreten.

Verstärkter Harndrang

In einer Studie von 2017 wurde festgestellt, dass Frauen mit Reizdarmsyndrom mit höherer Wahrscheinlichkeit an Störungen der unteren Harnwege leiden. Diese Störungen oder Auffälligkeiten können sich durch einen vermehrten und stärkeren Harndrang zeigen oder durch Schmerzen beim Urinieren.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Frauen mit Reizdarmsyndrom erleben häufiger als Männer Schmerzen beim Sex. Aufgrund der Beschwerden meiden betroffene Frauen Geschlechtsverkehr häufiger als Männer mit Reizdarmsyndrom. Auch Libidoverlust und sexuelle Unlust mit Erregungsstörungen sind bei einigen Frauen mit Reizdarmsyndrom bekannt.

Stärkere Menstruationssymptome

Durch die chronische Darmstörung können stärkere Menstruationssymptome bei Frauen auftreten. Stärkere Schmerzen oder schwerere Blutungen sind möglich. Auch typische prämenstruelle körperliche und psychische Beschwerden können bei Frauen mit Reizdarm verstärkt sein.

Volkskrankheit Reizdarm: So viele Fälle gibt es in Deutschland

Laut Arztreport der Barmer-Krankenkasse von 2019 hat sich das Reizdarmsyndrom zu einem echten Volksleiden entwickelt. Vor allem junge Menschen leiden zunehmend am Reizdarm. Im Jahr 2017 wurden etwa eine Million Menschen in Deutschland offiziell mit dem Reizdarmsyndrom diagnostiziert – die Krankenkasse geht aber davon aus, dass bis zu elf Millionen Menschen im ganzen Land unter dem Reizdarmsyndrom leiden

Eine Besonderheit: Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Das Reizdarmsyndrom bezeichnet eine chronische Verdauungsstörung des Dickdarms. Die klassischen Symptome bei Reizdarm sind

  • Durchfall
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • Schmerzen im unteren Bauch
  • Krämpfe im Bauch

Was können Frauen gegen Reizdarm tun?

Bis zur Diagnose des Reizdarmsyndroms vergehen in vielen Fällen Monate, nicht selten auch Jahre. Je früher Sie sich mit immer wieder auftretenden Verdauungsbeschwerden in ärztliche Untersuchung begeben, desto besser. Die besonderen Reizdarm-Symptome bei Frauen bieten Ihnen zusätzliche Informationen, die bei der ärztlichen Diagnose hilfreich sein können.

Ist das Reizdarmsyndrom dann aber einmal diagnostiziert, müssen oft sehr individuelle Möglichkeiten und Strategien der Behandlung gefunden werden. Wie Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, Autor des Barmer-Arztreports von 2019, weiß, sei die reine Gabe von Medikamenten beim Reizdarmsyndrom der falsche Ansatz.

Betroffene müssten zur erfolgreichen Behandlung auch eine Lebensstiländerung in Betracht ziehen. Folgende Punkte können jetzt hilfreich sein:

  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, kann die Verdauung verbessern und die Beschwerden lindern. Ballaststoffe sind in Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten. 
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung hilft, den Darm zu entspannen und die Verdauung zu fördern. Empfohlen wird mindestens 30 Minuten Bewegung an fünf Tagen pro Woche.
  • Stressabbau: Stress kann die Beschwerden des RDS verstärken. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen, zum Beispiel durch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation.