Der Unterschied zwischen einem Hexenschuss und einem Bandscheibenvorfall
Ein Hexenschuss ist eine plötzlich auftretende Verspannung der Rückenmuskulatur, die zu starken Schmerzen im unteren Rücken führt. Die Schmerzen sind meist so stark, dass die betroffene Person sich nicht mehr bewegen kann. Ein Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der ein Teil des Bandscheibenkerns aus dem Bandscheibenring heraustritt. Dies kann zu einer Reizung oder Kompression von Nerven führen, was zu Schmerzen und anderen Beschwerden führen kann.
Aber: Starke Rückenschmerzen können bei beiden Erkrankungen vorliegen; selbst MedizinerInnen fällt es oft schwer, zwischen Bandscheibenvorfall und Hexenschuss zu unterscheiden und die richtige Diagnose zu stellen.
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Im Video: 5 Tipps gegen akute Rückenschmerzen
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen zu kämpfen haben, und können plötzlich auftreten sowie sehr belastend sein. Mit einfachen Maßnahmen können Sie diese jedoch lindern. Welche das sind und was hinter neu auftretenden Schmerzen stecken kann, erfahren Sie in diesem Ratgebervideo.
Selbsttest: Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall?
Ist es die Bandscheibe oder ein Hexenschuss? Oft hilft es auch, sich einige Fragen selbst zu beantworten, die auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten:
- Hatten einer Ihrer Eltern schon mal einen Bandscheibenvorfall?
- Ist bei Ihnen selbst schon mal ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert worden?
- Strahlen die Schmerzen in Arme oder Beine aus?
- Neigen Sie zu Muskelverspannungen, insbesondere im Nacken oder Rücken?
- Können Sie sich vor Schmerzen kaum noch aufrichten?
- Bringt auch Wärme keine Entspannung?
Wenn Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten, deutet alles auf einen Bandscheibenvorfall hin. Sie sollten sich bald in ärztliche Behandlung begeben und Ihre Symptome beschreiben.
Risikofaktoren für einen Hexenschuss
- Übergewicht: Übergewicht erhöht die Belastung der Wirbelsäule und kann zu Verspannungen führen.
- Rauchen: Rauchen kann zu einer Schwächung der Knochen und Knorpel führen, was das Risiko für einen Hexenschuss erhöhen kann.
- Krankheiten: Bestimmte Krankheiten, wie z. B. Osteoporose oder Rheumatoide Arthritis, können das Risiko für einen Hexenschuss erhöhen.
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Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall
- Alter: Das Risiko für einen Bandscheibenvorfall steigt mit zunehmendem Alter.
- Geschlecht: Männer sind häufiger von einem Bandscheibenvorfall betroffen als Frauen.
- Berufstätigkeit: Berufe, die mit schweren körperlichen Belastungen verbunden sind, wie z. B. Bauarbeiter oder Dachdecker, erhöhen das Risiko für einen Bandscheibenvorfall.
- Rauchen: Rauchen kann zu einer Schwächung der Knochen und Knorpel führen, was das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen kann.
Behandlung von Hexenschuss
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist Ruhe und Schonung. Es ist ratsam, sich nicht zu überanstrengen und schwere Lasten zu vermeiden. Wärmeanwendungen wie warme Bäder oder Wärmepflaster können ebenfalls hilfreich sein, um die Muskulatur zu entspannen. Zusätzlich können Schmerzmittel eingenommen werden, um die Beschwerden zu lindern. Bei anhaltenden oder besonders starken Schmerzen sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Warum heißt es eigentlich Hexenschuss?
Der Name "Hexenschuss" kommt aus dem Mittelalter. Damals glaubte man, dass der plötzliche und starke Schmerz im Rücken durch einen bösen Blick oder ein Zauberwerk einer Hexe verursacht wurde. Die Betroffenen nahmen oft eine gekrümmte Haltung ein, die der einer Hexe ähnelte.
Der Name "Hexenschuss" ist also ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der man über die Ursachen von Krankheiten noch nicht viel wusste. Heute weiß man, dass der Hexenschuss durch eine Verspannung oder Zerrung der Rückenmuskulatur verursacht wird.
Behandlung eines Bandscheibenvorfalls
Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls hängt von der Schwere der Symptome und dem individuellen Zustand des Patienten ab. In den meisten Fällen wird zunächst eine konservative Therapie angewendet, die aus Schmerzmedikation, Physiotherapie und Ruhe besteht. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der Wirbelsäule wiederherzustellen. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichend sind oder der Bandscheibenvorfall schwerwiegend ist, kann eine Operation erforderlich sein. Dabei wird die betroffene Bandscheibe entfernt oder stabilisiert, um den Druck auf die Nervenwurzel zu entlasten. Die Wahl der Behandlungsmethode sollte immer in Absprache mit einem Facharzt getroffen werden.
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