Impfung bei Katzenhaarallergie: Neue Hoffnung für Allergiker?

Gibt es neue Hoffnung für Allergiker? Forscher arbeiten seit Jahren an einem Impfstoff für Katzen, welcher die Allergiesymptome beim Menschen reduzieren soll. Probleme bereitet allerdings die Zulassung des Impfstoffs.

Gerötete und juckende Augen, eine laufende Nase und ständiges Niesen – diese Symptome könne auftreten, wenn Allergiker auf Katzen treffen. Genauer gesagt, wenn sie mit den allergenen Proteinen im Fell, dem Speichel oder dem Urin einer Katze in Kontakt kommt. Für Tierfreunde und Katzenhalter kein einfaches Los – denn die effektivste Methode zur Behandlung einer Katzenhaarallergie ist es, den Kontakt mit Katzen oder deren Haaren zu vermeiden. Das bedeutet, dass man keine Katzen in der eigenen Wohnung haben sollte und den Aufenthalt in Häusern oder Wohnungen mit Katzen minimieren sollte. Antihistaminika können helfen, die allergische Reaktion zu reduzieren. Von einer dauerhaften Anwendung raten Ärzte ab, da Nierenschäden drohen können. 

Neue Hoffnung geben Schweizer Allergologen und Immunologen, die an einem Impfstoff für Katzen forschen:  

Schweize arbeiten einer Impfung gegenüber Katzenhaarallergie 

Die Allergologen und Immunologen des UniversitätsSpitals Zürich, PD Dr. Gabriela Senti, PD Dr. Thomas Kündig und Prof. Dr. Martin Bachmann, haben eine neue Methode entwickelt, um Katzen gegen das körpereigene Protein "Fel d 1" zu impfen, das beim Menschen Katzenhaarallergien auslöst. Durch diese Impfung werden die allergieauslösenden Proteine reduziert, was dazu führt, dass die Symptome beim Menschen gelindert werden. Tests haben gezeigt, dass die Impfung dafür sorgt, dass Katzen dreimal weniger des Allergens produzieren.

Das Ziel dieses neuen Verfahrens ist es, dass Betroffene keine Medikamente gegen ihre Allergie einnehmen müssen und dennoch ihre geliebten Vierbeiner behalten können. Es scheint, dass das "Fel d 1" Protein für Katzen keine lebenswichtige Rolle spielt und es daher möglich ist, dass Katzen ohne Einschränkungen ohne dieses Protein leben können.

Katzenallergie: Impfstoff noch nicht zugelassen

Seit 2013 arbeiten die Schweizer Forscher an dem neuen Impfstoff – dieser hängt laut Bayrischem Rundfunk allerdings seit Jahren in der Warteschleife. Der Grund: Behörden wie die EMA oder FDA human, die für Arzneimittel für Menschen verwalten, sehen sich nicht verantwortlich für den Katzen-Impfstoff. 

Die zuständigen Behörden für Tiere, wie die EMA veterinär und die FDA animal, haben die Vorgabe, dass ein Tier von einem Arzneimittel profitieren muss. Hierbei scheiden sich die Meinungen jedoch beim Impfstoff gegen Katzenhaarallergie aus Zürich. Die Schweizer Forscher argumentieren, dass die Impfung den Tieren nicht schadet. Das konnte unter anderem in toxikologischen Studien nachgewiesen werden. Ein weiterer Vorteil der Katzen-Impfung: Es würden weniger Tiere im Tierheim abgegeben werden, weil ihre Besitzer weniger stark allergisch reagieren. 

Laut Professor Kündig, sind die Tier-Abteilungen der EMA und der U.S. Food and Drug Administration (FDA), die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel für Mensch und Tier, anderer Meinung und betrachten dies nicht als ausreichenden Nutzen für ein Tier.