
Was ist eine Glutenunverträglichkeit?
Eine Glutenunverträglichkeit, auch bekannt als Zöliakie oder Glutenintoleranz, ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Körpers auf das in Getreideprodukten enthaltene Gluten reagiert. Gluten ist ein Protein, das in Weizen, Roggen, Gerste und manchmal auch in Hafer vorkommt.
Bei Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit führt der Verzehr von Gluten zu einer Entzündungsreaktion im Dünndarm, die zu verschiedenen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Hautausschlägen führen kann. Die einzige Behandlung für eine Glutenunverträglichkeit besteht darin, glutenhaltige Lebensmittel vollständig aus der Ernährung zu entfernen.
Die Anzeichen einer Glutenunverträglichkeit
Die Anzeichen einer Glutenunverträglichkeit können von Person zu Person variieren. Auch können diese Symptome bei anderen Erkrankungen auftreten. Wenn Sie den Verdacht haben, unter einer Glutenunverträglichkeit zu leiden, sollten Sie sich ärztlichen Rat holen.
Zu den häufigsten Symptomen einer Glutenunverträglichkeit gehören:
- Verdauungsprobleme: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen – meist nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln.
- Gewichtsverlust: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann ein Zeichen für eine schlechte Nährstoffaufnahme sein.
- Müdigkeit und Erschöpfung: Glutenunverträglichkeit kann zu Müdigkeit, Schwäche und allgemeiner Erschöpfung führen.
- Hautausschläge: Einige Menschen mit Glutenunverträglichkeit können Hautausschläge wie Ekzeme oder Dermatitis herpetiformis entwickeln.
- Gelenkschmerzen: Entzündungen in den Gelenken können zu Schmerzen und Steifheit führen.
- Kopfschmerzen: Migräne und andere Arten von Kopfschmerzen können bei Menschen mit Glutenunverträglichkeit auftreten.
- Stimmungsschwankungen: Depressionen, Angstzustände und Reizbarkeit können aufgrund der Auswirkungen von Gluten auf das Gehirn auftreten.
Ursachen einer Glutenunverträglichkeit
Die genaue Ursache einer Glutenunverträglichkei ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt – unter anderem:
1. Genetische Veranlagung
Menschen mit bestimmten Genvarianten haben ein erhöhtes Risiko, eine Glutenunverträglichkeit zu entwickeln. Die Gene HLA-DQ2 und HLA-DQ8 werden oft mit Zöliakie in Verbindung gebracht.
2. Immunreaktion
Bei Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit reagiert das Immunsystem überempfindlich auf das Protein Gluten. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion im Dünndarm, die die Schleimhaut schädigen kann.
3. Auslöser im Darm
Es wird vermutet, dass bestimmte Faktoren im Darm, wie eine gestörte Darmflora oder eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand, zur Entwicklung einer Glutenunverträglichkeit beitragen können.
4. Frühe Exposition gegenüber Gluten
Einige Studien deuten darauf hin, dass die Einführung von glutenhaltigen Lebensmitteln während der Säuglingszeit eine Rolle bei der Entwicklung einer Glutenunverträglichkeit spielen könnte. Eine zu frühe oder zu späte Einführung von Gluten könnte das Risiko erhöhen.

Behandlung einer Glutenunverträglichkeit
Hier sind einige Tipps zur Behandlung einer Glutenunverträglichkeit:
Glutenfreie Ernährung:
Die Behandlung einer Glutenunverträglichkeit beinhaltet eine strikte, glutenfreie Ernährung. Es ist wichtig, alle glutenhaltigen Lebensmittel zu meiden, um Symptome und Schäden an der Dünndarmschleimhaut zu vermeiden.
Vermeiden Sie alle Lebensmittel, die Gluten enthalten, wie Brot, Pasta, Kuchen, Kekse, Bier und viele verarbeitete Lebensmittel. Stattdessen sollten Sie sich auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel konzentrieren, wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und glutenfreie Getreide wie Reis, Mais und Quinoa.
Etiketten lesen:
Lesen Sie immer die Zutatenliste auf Lebensmittelverpackungen, um sicherzustellen, dass sie glutenfrei sind. Achten Sie auf Hinweise wie "glutenfrei" oder "kann Spuren von Gluten enthalten".
Restaurantbesuche:
Informieren Sie das Personal über Ihre Glutenunverträglichkeit und fragen Sie nach glutenfreien Optionen. Seien Sie vorsichtig bei der Bestellung von Speisen, da Kreuzkontamination in der Küche auftreten kann.
Nahrungsergänzungsmittel
In einigen Fällen kann es notwendig sein, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um Mängel an bestimmten Nährstoffen wie Eisen, Kalzium und Vitamin B12 auszugleichen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater über mögliche Ergänzungen.
Leben mit einer Glutenunverträglichkeit – was Betroffene wissen müssen
Lernen Sie, glutenhaltige Lebensmittel zu erkennen und sie durch glutenfreie Alternativen zu ersetzen. Achten Sie auch auf verstecktes Gluten in verarbeiteten Lebensmitteln und lesen Sie immer die Etiketten sorgfältig.
Gluten kann leicht in Ihre Nahrung gelangen, wenn es mit glutenhaltigen Produkten in Berührung kommt. Verwenden Sie separate Kochutensilien, Toaster und Schneidebretter, um Kreuzkontamination zu vermeiden – das gilt vor allem für Personen, die eine sehr ausgeprägte Zöliakie haben.
Ein weiterer Tipp: Seien Sie vorsichtig bei der Zubereitung von Mahlzeiten in Restaurants oder bei Freunden und stellen Sie sicher, dass Ihre Bedürfnisse verstanden werden. Erklären Sie Ihrem sozialen Umfeld, wie wichtig es für Ihre Gesundheit ist, glutenfrei zu essen. Das Verständnis und die Unterstützung Ihrer Lieben können Ihnen helfen, mit der glutenfreien Ernährung erfolgreich zu sein.
Besuchen Sie regelmäßig Ihren Arzt, um Ihre Gesundheit zu überwachen und sicherzustellen, dass Ihre Ernährung ausgewogen ist. Ihr Arzt kann auch Bluttests durchführen, um sicherzustellen, dass Ihre Antikörperwerte stabil bleiben.