Was ist Multiple Sklerose?
Bei Multiple Sklerose, meist auch nur MS genannt, handelt es sich um eine chronisch-entzündliche neurologische Krankheit, die nicht heilbar, aber medikamentös behandelbar ist. Die Autoimmunerkrankung greift zum Beispiel das Gehirn und das Rückenmark an und löst dort Entzündungen aus.
Ursachen von MS
Es ist nicht bekannt, was Multiple Sklerose auslöst. Mediziner gehen davon aus, dass MS Folge einer Fehlreaktion des körpereigenen Abwehrsystems ist. Erbliche Veranlagung und Erkrankungen wie Diabetes oder Krebs können das MS-Risiko erhöhen. Multiple Sklerose tritt größtenteils im frühen Erwachsenenalter auf, seltener im höheren Alter. In Deutschland sind nach Angaben der AOK rund 220.00 bis 250.000 Menschen an Multiple Sklerose erkrankt.
Video: Diagnose MS – so gut ist die Krankheit heute behandelbar
Erste Anzeichen von Multiple Sklerose
Multiple Sklerose verläuft sehr individuell und kann sich daher durch verschiedene Symptome äußern. Bei MS wird zwischen zwei Verlaufsformen unterschieden. Die Erkrankung kann schubweise oder chronisch voranschreiten. In der Regel tritt Multiple Sklerose zu Beginn in Schüben auf und wird später chronisch. Eher seltener kann MS direkt chronisch sein.
Doch wie macht sich Multiple Sklerose bemerkbar? Was sind typische Anzeichen, die auf MS hinweisen? Wie bereits erwähnt, äußert sich MS sehr individuell. Statistisch treten zu Beginn der Erkrankung häufig Empfindungsstörungen an Armen und Beinen auf. Auch Sehstörungen sind eine weitere Beschwerde, die gerade zu Anfang auftreten kann. Diese äußern sich durch Sehnerventzündungen, die Sehverschlechterungen über Stunden und schmerzende Augenbewegungen mit sich bringen. Auch Farben können nicht richtig erkannt werden. Am dritthäufigsten kann es zu Störungen der Muskelfunktion kommen. Und so leiden MS-Patienten unter steifen Muskeln und Lähmungserscheinungen.
Des Weiteren können folgende Beschwerden bei einer MS-Erkrankung möglich sein:
- Störungen bei der Blasenentleerung
- Starke Müdigkeit und Erschöpfung
- Sprechstörungen
- Gefühlsstörungen in Beinen, Unsicherheiten beim Gehen und Stehen
- Sexuelle Störungen
- Probleme bei der Darmentleerung
Ein Schub dauert meistens mindestens 24 Stunden und kann für einige Tage bis Wochen anhalten. In dieser Zeit treten die genannten Symptome wie Seh- und Gefühlsstörungen auf. Unbehandelt tritt bei Betroffenen etwa alle drei Jahre ein Schub auf. Das kann allerdings variieren. Bei einem chronischen Verlauf entwickeln sich die Symptome langsam und nehmen immer mehr zu oder verschlechtern sich. Psychische und körperliche Belastungen können einen Schub begünstigen.
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Wie wird MS behandelt?
Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die bei Multiple Sklerose infrage kommen. Mithilfe einer Immuntherapie sollen Entzündungsaktivitäten reduziert und Krankheitssymptome verbessert werden. Bei einem akuten Schub können Kortisonpräparate die Symptome der Entzündungsreaktionen lindern. Diese Präparate können entweder medikamentös zum Einnehmen oder intravenös über eine Infusion verabreicht werden. Eine Langzeitbehandlung ist allerdings nicht zu empfehlen. Schlägt eine Kortisontherapie nicht an, kann eine Blutwäsche vorgenommen werden, diese sollte allerdings nur bei einem schweren akuten Schub in Betracht gezogen werden. In seltenen Fällen kann es nämlich zu schweren Herz-Kreislauf-Problemen kommen.