Zwischen Mitte 40 und Anfang 50 kommen die meisten Frauen in die Wechseljahre. In dieser Zeit nimmt die Fruchtbarkeit ab, da die Produktion der Sexualhormone abnimmt. Folglich werden die Eisprünge und dementsprechend auch die Regelblutungen unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz ausbleiben.
Diese Phase der Umstellung geht an fast keiner Frau körperlich spurlos vorbei. Viele berichten von Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen. Worüber weniger gesprochen wird, sind Verdauungsprobleme wie Völlegefühl, Bauchschmerzen oder härterer Stuhlgang. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wieso es zu solchen Magen-Darm-Beschwerden kommt und was Sie dagegen tun können.
Video: Wechseljahre: 10 Veränderungen, die ich beeinflussen kann
Wieso leiden Frauen in den Wechseljahren unter Verdauungsstörungen?
Hormone und Darm? Diese Symbiose haben wahrscheinlich die wenigsten von uns direkt auf dem Schirm. Aber ja, der Darm ist nicht nur zuständig, um Nahrung zu verdauen und Nährstoffe an den Körper abzugeben, sondern auch um Hormone zu produzieren und freizusetzen. Aber was verursacht die Verdauungsbeschwerden?
Schuld trägt das weibliche Hormon Östrogen, was unter anderem auch für die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zuständig ist. Während der Wechseljahre nimmt das Östrogen ab. Die Folge: Die Cortisolkonzentration erhöht sich und Adrenalin kann leichter ausgeschüttet werden. Eine erhöhte Cortisolkonzentration kann wiederum das Verdauungssystem beeinträchtigen, da die Verdauungsfunktionen stark zurückreguliert wird und es dementsprechend zu Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfungen oder harten Stuhlgang kommen kann.
Aber auch zwei weitere Hormone treibt ihr Unwesen. Und zwar ist die Rede von Progesteron und Prostaglandine. Bei Progesteron handelt es sich ebenfalls um ein weibliches Geschlechtshormon, das in den Wechseljahren sinkt. Seine entspannende Wirkung auf die Muskulatur kann den Darmtrakt ausbremsen und zu Verstopfungen und Blähungen führen. Dann gibt es noch die Prostaglandine. Diese haben hingegen eine anregende Wirkung auf die Muskulatur. Wird der Nahrungsbrei deshalb zu schnell transportiert, können mitunter Bauchkrämpfe, häufiger Stuhlgang oder gar Durchfall drohen.
Während der Wechseljahre befinden sich die Hormone in einem ständigen Auf und Ab, bis sie sich eingependelt haben. In dieser Übergangszeit können Frauen daher vermehrt Verdauungsprobleme bekommen.
5 Ernährungstipps bei Verdauungsproblemen in den Wechseljahren
Magen-Darm-Beschwerden lösen Unwohlsein aus und können massiv die Lebensqualität beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollten Sie gerade in den Wechseljahren auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten und bestimmte Essgewohnheiten genauer unter die Lupe nehmen. Schon kleine Veränderungen können enorm zu Ihrem Wohlbefinden beitragen:
- Essen Sie ballaststoffreich, indem Sie täglich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte zu sich nehmen. Ballaststoffe sind notwendig für Ihre Darmflora und fördern die Verdauung – ideal also bei Verstopfungen.
- Um Ihr Verdauungssystem zu unterstützen, sollten Sie täglich ausreichend trinken. Laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Sie mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser und ungesüßten Tee zu sich nehmen.
- Kauen Sie jeden Bissen gründlich durch und essen Sie langsam. So schlucken Sie weniger Luft und beanspruchen weniger Ihren Darm.
- Um schmerzhafte und unangenehme Blähungen zu vermeiden, sollten Sie auf die heilsamen Inhaltsstoffe von Kümmel setzen. Sie können die Heilpflanzen entweder als Öl einnehmen oder mit Anis und Fenchel als Tee genießen.
- Bei Durchfall setzen Sie auf einen geriebenen Apfel – das altbewährte Hausmittel schlechthin. Äpfel enthalten nämlich viel Pektin. Hierbei handelt es sich um einen Ballaststoff, der im Darm aufquillt und überschüssige Flüssigkeit bindet. Ihr Stuhl wird wieder fester.
Ein weiterer Tipp: Unser Darm braucht Bewegung, um richtig arbeiten zu können. Versuchen Sie daher möglichst viel Bewegung in Ihren Alltag einzubauen und beispielsweise nach dem Essen immer einen kleinen Spaziergang einzulegen. Zwischendurch können Sie auch immer wieder sanft Ihren Bauch massieren, um die Darmbewegungen anzuregen. Hierzu einfach in sanften, kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel streichen.