Omas Hausmittel gegen Verstopfung: So regen Sie Ihre Verdauung natürlich an

In Deutschland leiden etwa 20 Prozent der Menschen an Verstopfung, bei der der Stuhlgang hart und erschwert auszuscheiden ist. Wie gut, dass Omas Hausmittel gegen Verstopfung für Linderung sorgen können. Wir nennen die besten natürlichen Mittel, mit denen Sie die Verdauung anregen können. 

Frau hält sich den Bauch© iStock/bymuratdeniz
Anstelle von Abführmittel können auch Omas Hausmittel gegen Verstopfung helfen.

Verstopfung, auch Obstipation genannt, ist eine Erkrankung des Darms, die durch eine unregelmäßige oder erschwerte Darmentleerung gekennzeichnet ist. Bei einer Verstopfung wird der Stuhlgang seltener als dreimal pro Woche oder ist hart und trocken. Außerdem kann es zu Schmerzen beim Stuhlgang kommen.

Omas Hausmittel gegen Verstopfung: Das sind die besten

1. Apfelessig

Apfelessig ist ein natürliches Abführmittel, das die Verdauung anregt. Er enthält Essigsäure, die die Darmmuskulatur stimuliert und so den Stuhlgang erleichtert. Außerdem kann Apfelessig die Aufnahme von Wasser in den Darm fördern, wodurch der Stuhl weicher und leichter wird.

Um die Wirkung von Apfelessig gegen Verstopfung zu nutzen, können Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Vermischen Sie einen Esslöffel Apfelessig mit einem Glas Mineralwasser.
  • Trinken Sie diese Mischung vor jeder Mahlzeit.

Die Wirkung von Apfelessig gegen Verstopfung ist in der Regel innerhalb von 24 Stunden spürbar.

2. Kaffee

Kaffee regt die Verdauung an, indem er die Ausschüttung des Hormons Cholecystokinin im Magen-Darm-Trakt anregt. Das Hormon sorgt nicht nur für ein Sättigungsgefühl, sondern fördert auch die Gallensekretproduktion, die die Fettverdauung anregt. Die abführende Wirkung von Kaffee wurde in mehreren Studien nachgewiesen. Am besten wirkt Espresso, aber auch Kaffee ohne Koffein kann helfen.

3. Olivenöl

Olivenöl ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Verstopfung. Es hat folgende Eigenschaften, die es zu einem wirksamen Mittel gegen Verstopfung machen:

  • Es ist reich an Ballaststoffen, die den Stuhl weicher machen und die Darmtätigkeit anregen.
  • Es hat eine abführende Wirkung, da es die Darmmuskulatur stimuliert.
  • Es hat antientzündliche Eigenschaften, die die Darmschleimhaut schützen und die Verdauung fördern.

Nehmen Sie täglich dreimal einen Esslöffel kalt gepresstes Bio-Olivenöl vor den Mahlzeiten ein. Sie können das Olivenöl auch pur trinken oder mit anderen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Joghurt oder Müsli, mischen.

4. Tee

Tee ist ein natürliches und schonendes Hausmittel gegen Verstopfung. Besonders wirksam ist eine Mischung aus Kamille, Fenchel, Melisse und Süßholzwurzel.

Die Inhaltsstoffe dieser Pflanzen wirken auf verschiedene Weise gegen Verstopfung:

  • Kamille wirkt krampfstillend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt.
  • Fenchel regt die Verdauung an und wirkt Blähungen entgegen.
  • Melisse hat ebenfalls eine krampfstillende und beruhigende Wirkung.
  • Süßholzwurzel wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Verdauung.

5. Gemüsesaft

Gemüsesaft ist ein natürliches und wirksames Abführmittel. Er enthält viele Ballaststoffe, die den Stuhl weicher machen und die Darmtätigkeit anregen. Die Saftmischung aus Tomatensaft, Sauerkrautsaft und Karottensaft ist besonders wirksam gegen Verstopfung. Tomatensaft ist reich an Ballaststoffen und Kalium, das die Darmtätigkeit anregt. Sauerkrautsaft enthält Milchsäurebakterien, die die Verdauung fördern. Karottensaft ist reich an Ballaststoffen und Carotinoiden, die die Darmgesundheit unterstützen.

Was hilft noch gegen Verstopfung?

1. Viel Trinken

Die goldene Regel bei Verstopfung: Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich. Fangen Sie am besten gleich morgens damit an und trinken Sie schon vor dem Frühstück ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen. Das kann im Darm einen Entleerungsreiz auslösen.

2. Hilfsmittel beim Abführen

Damit das Abführen leichter gelingt, gibt es spezielle Hocker, die vor der Toilette platziert werden und durch die man seine Beine auf der Toilette etwas anwinkelt. Der Enddarm wird dadurch gestreckt und die Stuhlentleerung kann viel leichter erfolgen. In der gewöhnlichen Sitzhaltung auf der Toilette wird der Darm etwas abgeklemmt – und das ist bei zu hartem Stuhl nicht gerade förderlich!

3. Bewegung

Die Bewegung kommt im Alltag ja gerne mal etwas zu kurz – dabei ist sie gerade bei Verstopfung so enorm wichtig. Durch Bewegung regt man den Stoffwechsel und damit auch die Darmtätigkeit an. Sind wir träge, wird unser Darm das mit der Zeit auch. Machen Sie nach dem Essen doch mal einen kleinen Verdauungsspaziergang oder schwingen Sie sich auf das Rad.

4. Wärme

Auch eine Wärmflasche kann bei Verstopfung wahre Wunder wirken. Sie hilft nicht nur bei schmerzhaften Magenkrämpfen, sondern fördert zudem auch die Durchblutung. Die verkrampfte Magen- und Darmmuskulatur kann sich so wieder etwas entspannen.

5. Flohsamenschalen

Wer seinem trägen Darm eine Freude machen möchte, sollte unbedingt Flohsamenschalen in seine Ernährung integrieren. Sie haben eine enorme Quellkraft und enthalten wirkungsvolle Schleimstoffe, die sanft den Darm anregen und ihn zudem pflegen. Auch andere Ballaststoffe wie Leinsamen, Chiasamen und Weizenkleie sind echte Wundermittel, die dem Darm jetzt besonders guttun. Wichtig: Immer ausreichend dazu trinken – sonst ist das Gegenteil der Fall und die Ballaststoffe verstopfen zusätzlich.

6. Zeit nehmen

Für Ihren Gang zur Toilette sollten Sie sich immer genügend Zeit nehmen. Sie verspüren gar nicht erst den Drang, die Toilette aufzusuchen? Macht nichts! Gehen Sie trotzdem und machen Sie ein kleines Ritual daraus, in dem Sie jeden Tag zur selben Uhrzeit versuchen, Ihren Darm zu entleeren. Bleiben Sie einfach mal zehn Minuten sitzen, auch wenn nichts passiert. So kann sich Ihr Körper daran gewöhnen und oftmals nutzt er dann genau diese Zeit für die Darmentleerung.

7. Bauchmassagen

Manchmal kann es auch sinnvoll sein, den Bauch ein wenig zu massieren und der Verdauung so etwas auf die Sprünge zu helfen. Der verkrampfte Bereich wird so besser durchblutet und entspannt, der Stoffwechsel wird angeregt. Massieren Sie Ihren unteren Bauch dabei immer im Uhrzeigersinn.

Verstopfung: Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen ist Verstopfung harmlos. Allerdings sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn die Verstopfung länger als zwei Wochen anhält, mit weiteren Beschwerden wie Schmerzen, Blutungen, Übelkeit, Erbrechen oder Gewichtsverlust einhergeht, oder Sie an einer chronischen Erkrankung wie Diabetes, Parkinson oder Multipler Sklerose leiden.