So viel Quecksilber steckt wirklich im Thunfisch

So viel Quecksilber steckt wirklich im Thunfisch

Auch hierzulande lieben wir Thunfisch. Der vitamin- und Omega-3-reiche Fisch gehört zu den beliebtesten Speisefischen. Thunfisch aber enthält jede Menge Quecksilber. Das Schwermetall ist für uns Menschen sehr gefährlich. Alles rund um den Fisch und Verzehrempfehlungen finden Sie hier.

Menge Quecksilber pro Portion Thunfisch oft sehr hoch

Thunfische gehören zu den großen Raubfischen und sind in vielen Meeren dieser Welt zu Hause. Als einer der wichtigsten Speisefische landen die Räuber in vielfach auch auf unseren Tellern. Hierzulande kennen wir Thunfisch meist in Pflanzenölen eingelegt als Dosenfisch. Inselnationen wie Japan zelebrieren den Thunfischhandel geradezu, hier erzielen frischgefangene Fische auf dem Tokioter Fischmarkt zur traditionellen Neujahrsauktion Verkaufspreise von mehreren Hunderttausend Euro.

Im Video: Thunfisch vom Aussterben bedroht

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Auch in Deutschland lieben wir Thunfisch auf Pizza, in Salaten oder als Thunfischsteak. Das Fleisch der riesigen Raubfische ist reich an Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitaminen. Im Fleisch des Thunfischs versteckt sich allerdings auch jede Menge Quecksilber. Da das Schwermetall sich über die Lebenszeit der Tiere im Gewebe ansammelt – wie Studien bestätigen – sind die Quecksilberkonzentrationen pro Portion Thunfisch oft sehr hoch.

Grenzwerte für Quecksilber in der EU

In der EU gibt es Grenzwerte für Quecksilber in Thunfisch, an die sich Hersteller halten müssen. Thunfisch, ob als Steak oder in der Dose, darf nicht mehr als 1 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm enthalten. Wie die Stiftung Warentest feststellte, liegen die hierzulande handelsüblichen Thunfischkonserven oft weit unter der Obergrenze.

Andere Quellen messen aber mitunter viel höhere Ergebnisse. In einem Beitrag des SWR erklärt Fischerei-Biologe Lothar Kroll, dass durchaus davon auszugehen sei, dass bundesweit 95 Prozent der Fische die Quecksilberhöchstwerte der EU übersteigen.

Richtwerte aus den USA für Quecksilber

Die US-amerikanische Food and Drug Administration veranschlagt 0,1 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Körpergewicht für Menschen als unbedenklich. Für folgende Gewichtsklassen ergeben sich damit unbedenkliche Quecksilbermengen von:

  • Menschen, die 60 Kilogramm wiegen: 6,0 Mikrogramm Quecksilber pro Tag
  • Menschen, die 80 Kilogramm wiegen: 8,0 Mikrogramm Quecksilber pro Tag
  • Menschen, die 100 Kilogramm wiegen: 10,0 Mikrogramm Quecksilber pro Tag

In einer Portion (85 Gramm) Thunfisch aus der Konservendose stecken aber mitunter schon 10 Mikrogramm Quecksilber. Nach amerikanischer Bemessung übersteigen vielen Menschen die Tageshöchstempfehlung somit schneller als gedacht.

Wie kommt Quecksilber eigentlich in den Thunfisch?

Thunfische sind große Seeräuber, die sich am oberen Ende der Nahrungskette in den Meeren befinden. Damit essen sie viele kleinere Fische, die wiederum Plankton und Algen essen. In Plankton und Algen aber sammelt sich viel Quecksilber an, das aus natürlichen Quellen wie Unterseevulkanen ins Wasser gelangt, oder aus Industrieanlagen ins Meer geleitet wird. Vor allem durch Kohle- und Müllverbrennung gelangt Quecksilber in die Meere. Kleine Tiere nehmen es dann in kleinen Mengen auf, große Tiere in großen Mengen.

Gesundheitsgefahr: Das passiert, wenn Sie zu viel Quecksilber konsumieren

Quecksilber ist für Menschen hochgradig giftig. Chronische Vergiftungen mit dem Schwermetall entstehen nur, wenn über einen langen Zeitraum extrem viel Quecksilber aufgenommen wird und sich im Körper ansammelt.

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Chronische Vergiftungen führen dann etwa zu Zahnfleischbluten, Übelkeit, anormalem Blutdruck, Müdigkeit, Nierenversagen, Gewichtsverlust und Schädigungen des zentralen Nervensystems.

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