Unter Kindern und zum Teil auch unter Erwachsenen erfreut sich Brokkoli keiner besonders großen Beliebtheit – was schade ist. Denn der vermehrte Verzehr des Kreuzblütengewächses täte uns allen außerordentlich gut. Mit seiner niedrigen Kalorien- und extrem hohen Nährstoffdichte eignet sich Brokkoli für alle, die abnehmen, Muskeln aufbauen, Entzündungen im Körper reduzieren oder einfach ihren Vitamin- und Mineralstoffbedarf decken wollen. Mit 3 Gramm Eiweiß gehören die grünen Röschen zu den proteinreichsten Gemüsesorten und enthalten zudem große Mengen an Folsäure und mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Was der Tausendsassa noch alles kann, erfahren Sie im Folgenden.
Diese 4 Dinge passieren, wenn Sie täglich Brokkoli essen
1. Brokkoli schützt Ihre Knochen vor Osteoporose
Das grüne Wundergemüse enthält gleich zwei Nährstoffe, die Ihre Knochen stärken: Calcium und Vitamin K. Vor allem letzteres kommt mit 270 Mikrogramm pro 100 Gramm Brokkoli in einer sehr hohen Konzentration vor. Da Vitamin K für den Aufbau und den Erhalt der Knochensubstanz zuständig ist, senkt der regelmäßige Konsum von Brokkoli Ihr Risiko für Osteoporose auf natürliche Weise.
2. Brokkoli verbannt Entzündungen aus Ihrem Körper
Tatsächlich bekämpft Brokkoli Entzündungen in Ihrem Körper gleich auf zwei Weisen. Er ist nämlich reich an Vitamin C, welches antioxidativ wirkt und somit freie Radikale beseitigt, die sonst Entzündungen befeuern würden. Darüber hinaus enthalten die kleinen, grünen Bäumchen einen sekundären Pflanzenstoff namens Sulforaphan. Dieses Senfölglykosid verfügt über beeindruckende Eigenschaften. Es schützt unsere Zellen nicht nur vor oxidativem Stress, sondern wirkt auch im gesamten Körper anti-entzündlich. Sogar chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn könnte Sulforaphan daher laut der Pharmazeutischen Zeitung entgegenwirken.
Video: Darum hassen Kinder Brokkoli – laut Studie
3. Brokkoli senkt Ihr Krebsrisiko
Das im Brokkoli steckende Sulforaphan kann jedoch Laborstudien zufolge noch mehr. Vielversprechende Ergebnisse liefert beispielsweise ein Experiment mit den aggressiven Tumorstammzellen eines Bauchspeicheldrüsenkrebses, das am Uniklinikum Heidelberg durchgeführt wurde. Darin zeigte das Forschungsteam rund um Prof. Dr. Ingrid Herr, dass Sulforaphan hartnäckige Tumorstammzellen angreift und somit erst für eine Chemotherapie empfindlich macht. Anhand der Daten schlussfolgert die Studienleiterin: „Basierend auf unseren Labordaten wirkt eine sulforaphanreiche Ernährung der Anreicherung von Tumorstammzellen entgegen und könnte daher bei Patienten das Tumorwachstum verlangsamen und die Chemotherapie wirksamer machen.“ Und auch die Ergebnisse einer ersten Pilotstudie mit Krebspatient:innen sind vielversprechend. Darin stellte das Heidelberger Forschungsteam fest, dass jene Patient:innen, die täglich Kapseln mit Brokkolisprossen einnahmen, im Durchschnitt länger überlebten als jene, die das Placebo bekamen.
Wenn Sie nun befürchten, dass Sie von jetzt an nur noch Brokkoli essen dürfen, seien Sie beruhigt. Denn der sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan ist auch in weiteren Gemüsesorten, Kräutern und Gewürzen zu finden. Hierzu gehören unter anderem sämtliche Kohlsorten, Blumenkohl, Rucola, Raps sowie Kresse, Rettich, Radieschen und Senf.
4. Brokkoli kann riechende Blähungen verursachen
Nicht nur jedes Böhnchen, sondern auch jedes Brokkoliröschen gibt ein Tönchen. Denn leider kann das gesundheitsförderliche Sulforaphan auch eine unangenehme Nebenwirkung verursachen: Riechende Blähungen. Das liegt an dem Schwefel, der in den gesunden Senfölen steckt. Auf Brokkoli oder Kohlgemüse müssen Sie jedoch aus diesem Grund keinesfalls verzichten – es gibt nämlich einen einfachen Trick dagegen. Bestimmte Gewürze und Kräuter mindern die Gasbildung im Darm und können somit Blähungen entgegenwirken. Würzen Sie Ihre Brokkoli-Gerichte daher gerne mit einer ordentlichen Portion Kreuzkümmel, Ingwer, Kardamom oder Koriander. Auch Bitterstoffe sowie Tees aus Fenchel, Anis oder Kümmel können die unangenehmen Flatulenzen reduzieren.