Wetten, dass Sie alte Medikamente bisher immer falsch entsorgt haben?

Hand aufs Herz, wann haben Sie zuletzt Ihre Reiseapotheke aussortiert? Abgelaufene Medizin ist zwar nicht unbedingt gefährlich, ungewollte Nebenwirkungen können nach der Einnahme aber trotzdem auftreten. Wie Sie abgelaufene Medikamente richtig entsorgen, verraten wir hier.

Medikamente gehören nicht in die Toilette!

Apotheker und Apothekerinnen empfehlen uns, regelmäßig unsere eigenen Haus- und Reiseapotheken auszusortieren. Abgelaufene Medikamente gehören dort nämlich nicht mehr hin und sollten schnellstens entsorgt werden. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass abgelaufene Medikamente sofort gefährlich für unsere Gesundheit werden, einnehmen sollten wir sie aber trotzdem nicht mehr. Denn für abgelaufene Medikamente gibt es keine Wirkungsgarantie mehr. Mitunter sind sie durch Temperaturschwankungen, Licht oder Feuchtigkeit unwirksam geworden. Es kann auch dazu kommen, dass Wirkstoffe nach zu langer Lagerung zerfallen. Mitunter treten nach der Einnahme dann ungewollte Nebenwirkungen auf.

Im Video: Achtung beim Reisen mit diesen Medikamenten!

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Riskieren Sie also gar nicht erst etwaige Nebenwirkungen und entsorgen Sie Medikamente, die ihr Haltbarkeitsdatum überschritten haben, regelmäßig. Bei der Entsorgung gibt es aber einige Dinge zu beachten. Denn die Pillen, Pülverchen, Tabletten, Kapseln und Säfte einfach in der Toilette herunterspülen, ist die schlechteste aller Maßnahmen. Wirkstoffe aus den Medikamenten bleiben nämlich auch nach der Aufbereitung des Abwassers in Klärwerken zurück und gelangen so in unseren Wasserkreislauf. In der Umwelt können solche Wirkstoffe dann für erhebliche Probleme sorgen. In der Apotheken Umschau wird etwa von Studien berichtet, bei denen herausgefunden wurde, wie Rückstände von Psychopharmaka im Wasser das Verhalten von Fischen änderte. Und wie werden nun abgelaufene Medikamente richtig entsorgt?

So entsorgen Sie abgelaufene Tabletten und Co. richtig

Sie entsorgen die meisten Medikamente ganz einfach mit Ihrem Hausmüll. Und das ist auch gut so, denn zusammen mit dem Restmüll werden die Medikamente dann in den Verbrennungsanlagen von Müllwerken restlos verbrannt. Die Medikamente, die es nicht in die Verbrennung schaffen, werden in anderen Verfahren in den Müllwerken verarbeitet. Einmal mit dem Hausmüll in den Müllbetrieben angekommen, schaffen es Wirkstoffe aus abgelaufenen Medikamenten garantiert nicht mehr in die Umwelt.

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Von der Regel gibt es aber wie immer auch eine Ausnahme. So etwa mit speziellen Medikamenten, die in der Chemotherapie zur Anwendung kommen. Einige Medikamente dürfen nämlich nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden. Verschreiben Ärzte und Ärztinnen solche Medikamente, klären sie immer auch über die Entsorgungsmöglichkeiten auf. Eine solche Möglichkeit bietet sich Ihnen etwa in Apotheken. Hier können Sie abgelaufene Spezialmedikamente abgeben. Sie werden dann für Sie kostenlos entsorgt.

Entsorgung auch im Recyclinghof möglich

Recyclinghöfe sind absolut großartige und notwendige infrastrukturelle Anlaufpunkte in Ballungsgebieten. Für gewöhnlich haben Sie dort die Möglichkeit, verschiedene Materialien sortiert zu entsorgen. Auch Schadstoffe können in den Recyclinghöfen für die fachgerechte Entsorgung abgegeben werden. So auch Medikamente. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Eingang der Höfe informieren Sie über den Ablauf der Entsorgung der Medikamente.