Forschende der University of East Anglia haben herausgefunden, dass Intervallfasten negative Auswirkungen auf die Spermien- und Eizellenqualität hat. Geforscht wurde mit Zebrafischen, da sich die Tiere aufgrund ihrer hohen genetischen Ähnlichkeit zum Menschen zur Fruchtbarkeitsforschung eignen. Für die Studie wurden die Tiere auf eine Fasten-Diät gesetzt, die der des Intervallfastens entspricht; interessanterweise traten die Probleme mit der Fruchtbarkeit erst auf, als die Ernährungsumstellung beendet wurde.
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Was ist Intervallfasten?

Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt, ist eine Ernährungsform, bei der für einen bestimmten Zeitraum auf Nahrung verzichtet wird. Der Nahrungsverzicht soll zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, doch viele wählen diese Diät-Methode auch zur Gewichtsreduktion. Dabei kann man zwischen verschiedene Varianten wählen. Die beliebteste Form ist die sogenannte 16:8-Methode. Hier wird die Nahrungsaufnahme auf einen sechs- bis achtstündigen Zeitraum pro Tag beschränkt. In den restlichen 16 Stunden wird anschließend gefastet. Eine weitere Form des Intervallfastens ist die 5:2-Methode. Hier wird an fünf Tagen in der Woche regelmäßig gegessen. An den zwei übrigen Tagen beschränkt man sich auf eine Mahlzeit mit 500 bis 600 Kalorien.
Das ergab die Studie mit Zebrafischen
Wussten Sie, dass Zebrafische Selbstheilungskräfte besitzen und eines der am häufigsten genutzten Versuchstiere zur Erforschung von Genfunktionen sind? Und dass rund 70 Prozent der Zebrafisch-Gene auch beim Menschen vorkommen?
Bei Studien in Zusammenhang von Intervallfasten und Fruchtbarkeit wurden deswegen Zebrafische herangezogen und nach den Regeln des Intervallfastens auf Diät gesetzt. Als die Fische wieder nach ihrem normalen Fütterungsplan gefüttert wurde, stellten die Forschenden fest, dass die weiblichen Zebrafische zwar mehr Eizellen produzierten, jedoch von deutlich schlechterer Qualität. Ein gesundes Weibchen kann im Abstand von zwei Wochen bis zu 700 Eier legen. Außerdem findet die gesamte Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zur fertig ausgebildeten Larve außerhalb des Muttertieres statt. Eine Veränderung der Spermien wurde auch bei den männlichen Fischen beobachtet: Auch hier nahm die Qualität deutlich ab.
Studienleiter Prof. Alexei Maklakov erklärte das Ergebnis so: "Das Ergebnis könnte ein möglicher Hinweis darauf sein, dass Intervallfasten nicht nur Auswirkungen auf das Gewicht hat, sondern offensichtlich auch auf die Fruchtbarkeit. Eine mögliche Erklärung wäre es, dass der Organismus der Zebrafische durch das Intervallfasten eine Stressreaktion erzeugt, die auch weiter anhält, wenn die Ernährungsumstellung beendet wurde". Der Wissenschaftler sagte auch, dass noch weitere Versuchsreihen notwendig sein werden, um final zu erforschen, wann sich die Qualität der Eizellen und der Spermien wieder normalisiert.
Die ganze Studie können Sie hier nachlesen.
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