Die Preise für Energie sind in im Jahr 2022 so hoch wie nie zuvor: So erhöhte sich der Gaspreis für Haushalte in Mehrfamilienhäusern zum April 2022 von 6,47 Cent/kWh auf durchschnittlich 13,26 Cent/kWh. Das berichtet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um ganze 105 Prozent
Die Folge? Die Bundesregierung ruft zum Energiesparen auf. Viele Bürger haben bereits jetzt Angst vor einer hohen Nebenkostenabrechnung. Um Heizkosten im Winter zu sparen, wird in vielen Haushalten die Heizung nur noch spärlich aufgedreht. Oder sie wird gar nicht erst angefasst.
Doch Vorsicht: Wer in der Heizperiode von Oktober bis April vollständig aufs Heizen verzichten will, dem drohen gesundheitliche Konsequenzen.
Im Video: Energiekosten durch Entlüften senken
DAS passiert mit Ihrer Gesundheit, wenn Sie die Wohnung nicht heizen
1. Gesundheitsrisiken durch Schimmelbildung
Wer seine Raumtemperatur stark absinken lässt, riskiert Schimmelbildung. Denn: Menschen verursachen Feuchtigkeit, etwa durch Schwitzen und Ausatmen. Aber auch regelmäßiges Kochen und Duschen hinterlässt jede Menge Wasser in Wohnungen oder Häusern. So verursacht ein Haushalt mit vier Personen rund 12 Liter Feuchtigkeit, schätzt das Umweltbundesamt.
Deswegen gilt: Um das Schimmelrisiko zu senken, muss im Winter – neben regelmäßigem Lüften – vor allem geheizt werden. Warum? Kalte Luft kann Feuchtigkeit nicht so gut aufnehmen, wie warme Luft. Entsteht Schimmel, drohen gesundheitliche Folgen, etwa Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Allergien und Atemwegserkrankungen können sich verschlechtern oder ganz neu entstehen. Darüber hinaus kann der Schimmel Halskratzen, Heiserkeit und sogar Verdauungsprobleme auslösen.
Wenn Sie nicht heizen wollen, müssten Sie fast durchgehend lüften. Das ist im Winter wohl kaum eine realistische Option.
2. Risiko für Erkältungen steigt
Erkältungen werden zwar nicht durch Kälte, sondern durch Viren ausgelöst, jedoch: Kälte stresst das Immunsystem und schwächt es. Viren haben somit leichtes Spiel, in den Körper einzudringen und ihn anzugreifen. Ergo: Das Risiko für Erkältungen steigt.
Insbesondere ältere Menschen und jene, die viel Zeit auf dem Sofa verbringen, haben ein erhöhtes Risiko. Bereits bei Innentemperaturen von 19 Grad beginnen ihre Hände, Füße, Arme und Beine auszukühlen. Den Zusammenhang von niedrigen Innentemperaturen und einer höheren Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen bestätigen auch die sogenannten „Housing and Health Guidelines“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach sollen sich auch Asthma-Symptome in kalten Wohnungen verschlechtern.
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3. Verringertes Wohlbefinden und psychischer Stress
Wer ständig friert, hat meist schlechte Laune. Die meisten Menschen fühlen sich in Wohnungen wohl, die zwischen 20 und 22 °C warm sind. Alles, was darunter liegt, drückt mittel- und langfristig auf ihr Wohlbefinden. Ständiges Frieren kann sogar psychischen Stress auslösen, die Leistungsfähigkeit mindern und müde machen.
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Müssen Mieter heizen?
Eine allgemeine Heizpflicht für Mieter gibt es in Deutschland nicht. Sprich: Ein Vermieter kann seinen Mieter nicht zwingen, die Heizung anzumachen. Jedoch: Wenn durch falsches Heiz- und Lüftungsverhalten Schäden in der Wohnung entstehen und es beispielsweise zu Schimmel kommt, kann es für den Mieter teuer werden.