Häufiger Harndrang beim Mann

Was gilt als häufiger Harndrang beim Mann, welche Ursachen stecken dahinter und was lässt sich dagegen tun? Erfahren Sie es jetzt in diesem Artikel!

Mann fasst sich an den Unterleib© iStock/m-gucci
Im Schnitt gehen erwachsene Männer etwa vier- bis sechsmal täglich zum Urinieren auf die Toilette.

Häufiger Harndrang beim Mann – Ursachen und Abhilfe

Im Schnitt gehen erwachsene Männer etwa vier- bis sechsmal täglich zum Urinieren auf die Toilette – wer viel trinkt, vielleicht an manchen Tagen bis zu zehnmal. Trinken Sie allerdings nicht besonders viel und konsumieren auch keine wasserreichen Lebensmittel, gilt die erhöhte Zahl ab zehnmal als häufiger Harndrang beim Mann und sollte medizinisch abgeklärt werden.

Was tun bei ständigem Harndrang beim Mann?

Was Sie bei einem ständigen Harndrang beim Mann tun können, hängt wesentlich von der Ursache ab.

Rühren die Symptome etwa von einer gutartig vergrößerten Prostata her, gibt es spezielle Präparate wie APOPROSTAT® forte, welche die Beschwerden lindern und sich so auch positiv auf den lästigen Harndrang auswirken.

Trinken Sie dagegen extrem viel, sollten Sie der Frage nachgehen, warum Sie öfter Durst haben. Könnte ein noch unerkannter Diabetes dahinter stecken? Wird der nämlich behandelt, verschwindet auch der Durst und mit ihm der ständige Harndrang. Nehmen Sie als Mann hingegen wasserabführende Medikamente gegen bestimmte Erkrankungen ein, sollten Sie diese von Ihrem behandelnden Arzt überprüfen lassen. Eventuell müssen Sie die Dosis anpassen.

Unabhängig von der Ursache des vermehrten Harndrangs sollten Sie treibende Getränke wie Spirituosen oder Kaffee meiden. Reicht das nicht, kann Ihr Arzt Ihnen eventuell Alphablocker verschrieben. Diese Medikamente führen zu einer Entspannung der Prostatamuskulatur und reduzieren dadurch den Druck auf die Blase.

Auch von einem Beckenbodentraining können Männer profitieren – es beugt möglicher Inkontinenz bei häufigem Harndrang vor und fördert die Durchblutung der Muskeln im Beckenbereich.

Häufiger Harndrang beim Mann – die Ursachen

Ein häufiger Harndrang beim Mann hat viele denkbare Ursachen. So können große Mengen Alkohol oder Kaffee die Urinausscheidung wesentlich ankurbeln. Wenn Sie bei jedem Besuch eher kleine Mengen auf der Toilette lassen, sollten Sie den Arzt einmal auf die Möglichkeit einer Reizblase oder einer Blasenentzündung ansprechen.

Auch schlecht eingestellte Diabetiker können unter Durst und in der Folge erhöhter Trinkmengen unter vermehrtem Harndrang leiden. Unbekannter als Diabetes mellitus ist Diabetes insipidus. Dabei scheidet die Niere aufgrund einer Störung im hormonellen Gleichgewicht größere Mengen unkonzentrierten Urins aus.

Zudem kommen als Ursache für häufigen Harndrang beim Mann infrage:

  • Harnwegsinfekte
  • Harnsteinerkrankungen
  • Fremdkörper im Bereich der Harnblase
  • psychische Faktoren (Stress, Ängste)

Nehmen Sie wasserausleitende Medikamente, sogenannte Diuretika, zu sich, kann der vermehrte Harndrang auch daraus resultieren. Wenn Sie sich schon zu den älteren Semestern zählen, kommt außerdem eine Vergrößerung der Prostata infrage. Häufiger Harndrang entsteht beim Mann dann durch Druck des vergrößerten Organs auf die Blase.

Nächtlicher Harndrang beim Mann

Nykturie oder nächtlicher Harndrang kann beim Mann sporadisch oder regelmäßig auftreten. Sporadisch ist das Phänomen vor allem dann, wenn es seine konkrete Ursache im Ess- und Trinkverhalten hat. Wer abends viel trinkt oder treibende Getränke und Lebensmittel zu sich nimmt, muss sich nicht wundern, wenn er nachts raus muss. Dann bleibt es aber auch bei der einen (teils) schlaflosen Nacht.

Haben Sie dagegen öfter schlaflose Nächte, ohne dass Sie einen konkreten Anlass für den Harndrang finden, sollten Sie sich mit Ihrem Arzt auf Ursachensuche begeben. Der nächtliche Harndrang kann vor allem bei älteren Männern ebenfalls von der Prostata herrühren. Aber auch Herzprobleme, Diabetes mellitus oder eine Störung des Hormonhaushaltes in der Niere treiben so Manchen nachts raus. Außerdem kann der nächtliche Harndrang beim Mann von Blasenentzündungen oder psychischen Problemen herrühren.

Das Problem: Wer nachts regelmäßig raus muss, schläft schlecht und ist morgens nicht erholt. Auf Dauer schlägt das aufs Gemüt, führt zu Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit über den Tag.

Diagnoseoptionen bei häufigem Harndrang beim Mann

Da häufiger Harndrang beim Mann so viele Ursachen haben kann, beginnt eine Diagnosestellung immer mit einem umfassenden Anamnesegespräch:

  • Wann müssen Sie zur Toilette?
  • Wie oft?
  • Wie viel Urin kommt?
  • Haben Sie Schmerzen?
  • Was haben Sie gegessen und getrunken?

Diese und ähnliche Fragen können Ihrem Arzt schon wertvolle Hinweise auf die richtige Diagnose geben. Es kann sich also lohnen, wenn Sie ein sogenanntes Miktationstagebuch führen und zum Arzttermin mitbringen.

Je nach Anfangsverdacht ermittelt Ihr Arzt dann Blut- und Urinwerte. Mit einem Ultraschall kann er den Harntrakt untersuchen. Dazu kommt eine organische Untersuchung, eventuell auch ein Abstrich der Harnröhre oder die Spiegelung von Blase und Harnröhre. Mit Untersuchungen der sogenannten Urodynamik prüft Ihr Arzt außerdem, ob Sie an einer Speicher- oder Entleerungsstörung der Blase leiden. Diese Untersuchung ermittelt dann verschiedene Werte der Blase, aber auch des Beckenbodens.

Aus den Untersuchungsergebnissen leitet der Arzt dann die Ursachen des häufigen Harndrangs ab und kann für jeden Mann einen individuellen Behandlungsplan erstellen.

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Quellen:

„Häufiges Wasserlassen“. KontinenzZentrum AG, https://www.kontinenzzentrum.ch/de/erkrankungen/blasenfunktionsstoerung/haeufiges-wasserlassen.html. Zugegriffen 14. Juni 2023.

„Beckenbodentraining für Männer: So funktioniert’s“. AOK-Bundesverband GbR, https://www.aok.de/pk/magazin/sport/fit-im-alter/beckenbodentraining-fuer-maenner-so-funktionierts. Zugegriffen 14. Juni 2023.

„Häufiger Harndrang: Ursachen, Abklärung und Behandlung“. ALTA Klinik GmbH, https://www.alta-klinik.de/urologie/haeufiger-harndrang/. Zugegriffen 14. Juni 2023.

„Nykturie – Plagegeist nächtlicher Harndrang“. AOK-Bundesverband GbR, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/nykturie-wenn-naechtlicher-harndrang-zunimmt/. Zugegriffen 14. Juni 2023.