
Die Blinddarmentzündung, auch Appendizitis genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter, die eine Operation notwendig macht. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 7.000 bis 10.000 Kinder daran.
Der Blinddarm ist ein kleines, wurmförmiges Organ, das am Ende des Dickdarms sitzt. Seine Funktion ist unklar, es wird angenommen, dass er eine Rolle beim Immunsystem spielt. Bei einer Blinddarmentzündung entzündet sich der Blinddarm. Die Entzündung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, z. B. durch eine Verstopfung im Blinddarm oder eine Infektion.
Symptome einer Blinddarmentzündung bei Kindern
Die typischen Symptome einer Blinddarmentzündung bei Kindern sind:
- Bauchschmerzen: Die Schmerzen beginnen meist im Bereich des Bauchnabels und wandern dann in den rechten Unterbauch. Sie können krampfartig oder stechend sein.
- Übelkeit und Erbrechen: Wenn Ihr Kind wiederholt erbricht oder über anhaltende Übelkeit klagt, kann dies ein Hinweis auf eine Blinddarmentzündung sein.
- Fieber: Ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur kann auf eine Infektion hinweisen.
- Appetitlosigkeit: Kinder mit einer Blinddarmentzündung können den Appetit verlieren und sich unwohl fühlen.
- Verstopfung oder Durchfall
- Angespannte Bauchdecke
Die Diagnose einer Blinddarmentzündung kann schwierig sein, da die Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Vor allem bei Kindern ist die Diagnose schwierig, da sie ihre Beschwerden oft nicht genau beschreiben können. Tatsächlich kommt es bei Kindern unter sechs Jahren in rund 60 Prozent der Fälle zu einem Blinddarmdurchbruch, bevor die Erkrankung erkannt wird.
Wann zum Arzt?
Bei Verdacht auf eine Blinddarmentzündung sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto geringer ist das Risiko von Komplikationen.
Diagnose und Behandlung einer Blinddarmentzündung bei Kindern
Die Diagnose einer Blinddarmentzündung erfolgt anhand der Anamnese (Befragung des Patienten und der Eltern), der körperlichen Untersuchung und bildgebender Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie.
Die Behandlung einer Blinddarmentzündung erfolgt in der Regel durch eine Operation. Bei der Operation wird der entzündete Blinddarm entfernt. In einigen Fällen kann die Operation auch minimal-invasiv durchgeführt werden, d.h. über kleine Schnitte im Bauch. Nach der Operation können die meisten Kinder innerhalb weniger Tage wieder nach Hause gehen.
Komplikationen einer Blinddarmentzündung
Nehmen Sie die Beschwerden Ihres Kindes ernst und lassen Sie diese ärztlich abklären. Wenn die Blinddarmentzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu Komplikationen kommen. Dazu gehören:
- Perforation des Blinddarms: Der Blinddarm kann reißen, was zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) führt.
- Abszedierung: In der Umgebung des entzündeten Blinddarms kann sich ein Eiterherd bilden.
- Sepsis: Eine schwere Infektion, die den gesamten Körper befallen kann.