
- Was ist eine Lebensmittelallergie?
- Formen unterschiedlicher Lebensmittelallergien
- Fische und Schalentiere:
- Anzeichen einer Lebensmittelallergie
- Ursachen von Lebensmittelallergien
- Diagnose einer Lebensmittelallergie
- Behandlung von Lebensmittelallergien
- Leben mit einer Lebensmittelallergie – was Betroffene beachten müssen
Was ist eine Lebensmittelallergie?
Eine Lebensmittelallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Bestandteile in Lebensmitteln. Das Immunsystem erkennt diese Bestandteile fälschlicherweise als schädlich und reagiert mit einer allergischen Reaktion. Typische Symptome einer Lebensmittelallergie sind Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden oder auch Kreislaufprobleme. Die häufigsten Auslöser von Lebensmittelallergien sind Ei, Milch, Fisch, Schalentiere, Nüsse, Erdnüsse, Soja, Weizen und Sesam. Es ist wichtig, eine Lebensmittelallergie ärztlich abklären zu lassen und die auslösenden Lebensmittel zu meiden, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Formen unterschiedlicher Lebensmittelallergien
Menschen können auf unterschiedliche Lebensmittel allergisch reagieren – zu den häufigsten gehören:
Milch:
Eine Allergie gegen Kuhmilchprotein ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern.
Eier:
Eiweißallergien sind ebenfalls häufig, vor allem bei Kindern. Sie können sowohl das Eigelb als auch das Eiweiß betreffen.
Erdnüsse:
Erdnussallergien können schwerwiegende Reaktionen auslösen und sind oft lebenslang bestehend.
Baumnüsse:
Dazu gehören Nüsse wie Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse und Pistazien.
Fische und Schalentiere:
Allergien gegen verschiedene Fischarten wie Lachs, Thunfisch oder Garnelen sind verbreitet.
Soja:
Sojaallergien können bei Kindern auftreten, aber auch Erwachsene können betroffen sein.
Weizen:
Eine Weizenallergie kann zu Verdauungsproblemen, Hautausschlägen oder Atembeschwerden führen.
Sesam:
Sesamallergien werden immer häufiger diagnostiziert und können schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Anzeichen einer Lebensmittelallergie
Die Anzeichen einer Lebensmittelallergie können von Person zu Person variieren. Meist äußern sich Nahrungsmittelallergien durch Magen- und Darmbeschwerden. Es können aber auch Symptome im Rachen- und Hals-Nasen-Ohren-Bereich sowie auf der Haut auftreten.
- Hautreaktionen: Hautausschläge, Rötungen, Juckreiz, Nesselsucht (Quaddeln) oder Schwellungen der Haut können auftreten.
- Verdauungsprobleme: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen können auf eine Lebensmittelallergie hinweisen.
- Atembeschwerden: Eine allergische Reaktion kann zu Atembeschwerden, Asthmaanfällen, Husten, verstopfter Nase oder sogar zu einem anaphylaktischen Schock führen.
- Mund- und Rachenraum: Schwellungen der Lippen, Zunge oder des Rachens können auftreten, begleitet von Kribbeln oder Brennen im Mundbereich.
- Augenreaktionen: Rote, juckende oder tränende Augen können ein Zeichen für eine allergische Reaktion sein.
- Kreislaufprobleme: Schwindel, niedriger Blutdruck, schneller Herzschlag oder Ohnmacht können auf einen anaphylaktischen Schock hindeuten, der eine lebensbedrohliche Reaktion ist und sofortige medizinische Hilfe erfordert.
Ursachen von Lebensmittelallergien
Es können mehrere Gründe zugrunde liegen, die eine Lebensmittelallergie hervorrufen können. Meist spielt eine Kombination von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren eine Rolle.
Immunsystemreaktion:
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Proteine in Lebensmitteln. Es erkennt diese Proteine fälschlicherweise als schädlich und löst eine allergische Reaktion aus.
Genetische Veranlagung:
Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Allergien haben ein erhöhtes Risiko, selbst eine Lebensmittelallergie zu entwickeln. Es gibt bestimmte genetische Varianten, die das Risiko für Allergien erhöhen können.
Frühe Exposition gegenüber allergenen Lebensmitteln:
Es wird vermutet, dass eine frühzeitige und häufige Exposition gegenüber potenziell allergenen Lebensmitteln im Säuglingsalter das Risiko einer Allergieentwicklung erhöhen kann. Dies wird als "Hygiene-Hypothese" bezeichnet.
Verdauungsschwäche:
Bei manchen Menschen kann eine unzureichende Verdauung oder Aufspaltung bestimmter Lebensmittelproteine zu einer allergischen Reaktion führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Lebensmittelallergie individuell ist und dass die genauen Ursachen von Person zu Person unterschiedlich sein können.
Diagnose einer Lebensmittelallergie
Wenn Sie die Vermutung haben, unter einer Lebensmittelallergie zu leiden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Dieser wird Sie ausführlich über Ihre Symptome, die Häufigkeit und den zeitlichen Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel befragen.
Mittels Hauttests, wie der Prick-Test oder der Intrakutantest können allergische Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel identifiziert werden. Dabei werden kleine Mengen von Allergenen auf die Haut aufgetragen und die Reaktion beobachtet. Ebenso werden häufig Bluttests durchgeführt, z. B. der IgE-Antikörper-Test. So kann das Vorhandensein von spezifischen IgE-Antikörpern gegen bestimmte Lebensmittelallergene im Blut nachgewiesen werden.
Bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie sollte auch eine Eliminationsdiät durchgeführt werden. Dabei werden potenziell allergene Lebensmittel für eine bestimmte Zeit aus der Ernährung entfernt und dann schrittweise wieder eingeführt, um festzustellen, welche Lebensmittel allergische Reaktionen auslösen.

Behandlung von Lebensmittelallergien
Die Behandlung von Lebensmittelallergien zielt darauf ab, allergische Reaktionen zu vermeiden und im Falle einer Reaktion schnell zu handeln. Die wichtigste Maßnahme bei einer Lebensmittelallergie ist die strikte Vermeidung des allergenen Lebensmittels. Dies erfordert eine genaue Kenntnis der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, das Lesen von Etiketten und gegebenenfalls das Vermeiden von bestimmten Restaurants oder Speisen.
Menschen mit schweren Allergien sollten einen Notfallplan haben, der ihnen und anderen mitteilt, wie sie im Falle einer allergischen Reaktion handeln sollen. Dies kann die Verwendung von Notfallmedikamenten wie einem Epinephrin-Autoinjektor (z.B. EpiPen) beinhalten.
In einigen Fällen können Antihistaminika verschrieben werden, um milde Symptome einer allergischen Reaktion zu lindern. Bei schweren Reaktionen kann die Verabreichung von Epinephrin erforderlich sein, um lebensbedrohliche Symptome zu behandeln.
Leben mit einer Lebensmittelallergie – was Betroffene beachten müssen
Wenn Sie mit einer Lebensmittelallergie leben, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, um allergische Reaktionen zu vermeiden und eine gesunde Ernährung aufrechtzuerhalten. Hier sind einige Tipps für Betroffene: Als wichtigster Ratschlag, den wir Ihnen mitgeben wollen: Kennen Sie Ihre Allergene. Heißt: Identifizieren Sie die spezifischen Lebensmittel, auf die Sie allergisch reagieren, und informieren Sie sich über alternative Namen oder versteckte Quellen dieser Allergene. Suchen Sie nach alternativen Lebensmitteln und Rezepten, die frei von Ihren Allergenen sind. Es gibt heutzutage viele spezielle Produkte und Ersatzprodukte auf dem Markt.
Bei Ihrem Supermarkteinkauf sollten Sie die Zutatenliste bei verarbeiteten Produkten genauestens studieren, um sicherzustellen, dass Sie keine allergenen Bestandteile enthalten. Achten Sie auch auf "Spuren von" Hinweise, die anzeigen können, ob das Produkt möglicherweise mit dem Allergen in Kontakt gekommen ist.
Bei einer ausgeprägten Lebensmittelallergie sollten Sie Ihre Küche sauber halten. Trennen Sie die allergenhaltigen Lebensmitteln von anderen, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden. Verwenden Sie separate Utensilien, Schneidebretter und Kochgeschirr für allergenfreie Mahlzeiten. Informieren Sie Familie, Freunden und Kollegen über Ihre Unverträglichkeiten, damit sie bei gemeinsamen Mahlzeiten oder Veranstaltungen darauf Rücksicht nehmen können. Bei einem Restaurantbesuch sollten Sie nach den Inhaltsstoffen der Gerichte fragen.
Und: Tragen Sie immer Ihre Notfallmedikamente (z.B. Epinephrin-Autoinjektor) bei sich und stellen Sie sicher, dass Sie wissen, wie Sie sie richtig anwenden.