Im metabolischen Syndrom vereinen sich mehrere der größten Zivilisationskrankheiten unserer Zeit. Zusammen bilden sie eine gefährliche Stoffwechselstörung, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen einschränkt, sondern vor allem das Risiko für weitere, zum Teil tödliche, Krankheiten stark erhöht. Welche Grunderkrankungen und Symptome zum metabolischen Syndrom gehören, erfahren Sie im Folgenden.
Metabolisches Syndrom: 4 Symptome der Stoffwechselstörung
1. Übergewicht mit Bauchfett
Während ein leichtes Übergewicht bei ansonsten gesundem Lebensstil mit gemüsereicher Ernährung und regelmäßiger körperlicher Betätigung weniger problematisch ist, sollten bei Adipositas und insbesondere bei Fettansammlungen im Bauchraum alle Alarmglocken angehen. Denn das sogenannte viszerale Fettgewebe, welches sich im Bauch rund um die Organe ansiedelt, ist hormonell aktiv, fördert Entzündungen und erhöht das Risiko für sämtliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher wird die bauchbetonte Fettsucht (Apfelform) als gefährlicher eingestuft als die hüftbetonte Fettsucht (Birnenform). Als Kriterium für das metabolische Syndrom werden Taillenumfänge von mindestens 88 cm bei Frauen bzw. 102 cm bei Männern angesehen.
2. Bluthochdruck
Ein zu hoher Blutdruck steigert das Risiko für eine Arteriosklerose, welche wiederum zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen kann. Zwar führen normalerweise erst Blutdruckwerte ab 140 mmHg (systolisch) und 90 mmHg (diastolisch) zur Diagnose eines Bluthochdrucks. Im Zusammenspiel mit Adipositas und den anderen Bestandteilen des metabolischen Syndroms gelten jedoch bereits „hohe Normalwerte“ von 130-139 mmHg (systolisch) und 85-89 mmHg (diastolisch) als bedenklich. Lassen Sie daher beim Hausarzt regelmäßig Ihre Blutdruckwerte überprüfen und erwägen Sie eine Veränderung Ihres Lebensstils, falls die Werte erhöht sind oder im hohen Normalbereich liegen.
3. Erhöhter Blutzuckerspiegel
Um herauszufinden, ob eine angehende Insulinresistenz besteht, wird bei Patient:innen der Blutzuckerwert im nüchternen Zustand erhoben. Liegt dieser mindestens bei 100 mg/dl spricht man von einem erhöhten Blutzuckerspiegel – ein mögliches Anzeichen für die Zuckerstoffwechselkrankheit Diabetes Typ 2. Der erhöhte Spiegel deutet an, dass das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin nicht mehr mit den Zuckermengen fertig wird, die im Körper ankommen. In diesem Fall spricht man von einer reduzierten Insulinsensitivität, die Teil des metabolischen Syndrom ist und im schlimmsten Falle in einer vollständigen Insulinresistenz mündet – dem Diabetes Typ 2.
4. Erhöhte Blutfettwerte
Zusätzlich zum Zuckerstoffwechsel kann auch der Fettstoffwechsel gestört sein. Neben einer genetischen Komponente führt die zu hohe Aufnahme an gesättigten, tierischen Fettsäuren sowie Transfetten zu einer Hypercholesterinämie – zu viel schädliches LDL-Cholesterin gegenüber zu wenig gesundem HDL-Cholesterin. Diese auch als Dyslipoproteinämie bezeichnete Fettstoffwechselstörung erhöht das Risiko für Arterienverkalkung, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Im Rahmen des metabolischen Syndroms gelten HDL-Cholesterinwerte von unter 50 mg/dl bei Frauen und unter 40 mg/dl bei Männern im nüchternen Zustand als bedenklich. Ebenso deuten erhöhte Triglyceridwerte von mindestens 150 mg/dl als Anzeichen für einen gestörten Fettstoffwechsel.
Wichtig: Treffen mindestens drei der hier genannten Faktoren zu, spricht man vom metabolischen Syndrom. Es ist deutlich gefährlicher als die einzelnen Risikofaktoren für sich genommen.
Quellen: internisten-im-netz.de, gesundheit.gv.at