Nicht immer sind Allergien oder Hautreizungen durch Lebensmittel, Kleidungsstoffe oder Kosmetikprodukte für einen Ausschlag – auch Exanthem genannt – verantwortlich. Auch die folgenden Krankheiten können einem Hautausschlag zugrunde liegen.
Ausschlag als Anzeichen von Krankheiten
Ein Ausschlag kann bei vielen Krankheiten als Symptom auftreten und in der Diagnose Aufschluss über die vorliegende Ursache geben. Dabei handelt es sich nicht unbedingt immer um Erkrankungen, die direkt und ausschließlich die Haut betreffen, sondern auch andere Organe oder Bereiche des Körpers. Die folgenden Krankheiten lassen sich in vielen Fällen an einem Ausschlag erkennen.
Typische Kinderkrankheiten
- Scharlach
Wie der Name dieser bakteriellen Infektionskrankheit vermuten lässt, ist eines der Hauptsymptome ein rötlicher Hautausschlag, der meist in den Falten der Achseln, auf der Brust oder in der Leiste beginnt. Auch eine Halsentzündung kann bei der äußerst ansteckenden Krankheit auftreten. - Masern
Aufgrund seiner hohen Ansteckungsgefahr und schnellen Verbreitung besteht mittlerweile eine Impfpflicht für das Masernvirus. Und das zu Recht. Denn neben dem charakteristischen Hautausschlag mit roten Flecken hinter den Ohren und am Hals führt die Infektion häufig zu Mittelohr- und Lungenentzündungen sowie Gehirnentzündungen (Enzephalitis) mit potenziell tödlichem Verlauf. - Röteln
Diese Viruserkrankung wird durch ein RNA-Virus im Kindesalter ausgelöst und führt zu einem rötlichen Ausschlag, der hinter den Ohren beginnt und sich in der Form von rot-bräunlichen Flecken über den gesamten Körper ausbreitet. Aufgrund hoher Impfquoten (bis zu 97 Prozent) sind die Röteln in großen Teilen der Welt glücklicherweise fast ausgelöscht. - Windpocken
Auch diese hochansteckende Kinderkrankheit ist meist an ihrem typischen Hautausschlag erkennbar, der mit juckenden und schmerzhaften Rötungen einhergeht, die vorwiegend im Gesicht, auf der Kopfhaut und am Oberkörper auftreten und sich von dort über den restlichen Körper ausbreiten. - Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch einen bestimmten Virustyp übertragen und betrifft in vielen Fällen kleine Kinder. Da die Erkrankung sehr ansteckend ist, stecken die Kinder ihre Eltern in der Regel an. Typischerweise treten bei Infizierten rote, juckende Bläschen an Händen und Füßen auf. Ebenso können im Mund Bläschen und sogenannte Aphthen entstehen.
Infektionskrankheiten bei Erwachsenen
Die oben genannten Kinderkrankheiten können zwar auch Erwachsene betreffen. Allerdings sind die folgenden Infektionskrankheiten typischer für das Erwachsenenalter:
- Gürtelrose
Was bei den Kindern die Windpocken sind, ist bei den Erwachsenen die Gürtelrose. Denn beide Erkrankungen werden durch den Herpes Zoster ausgelöst. Nach Windpocken im Kindesalter ist man eigentlich ein Leben lang immun, aber bei einer Schwächung des Immunsystems im Erwachsenenalter – beispielsweise durch Stress, Autoimmunerkrankungen oder auch Infektionen wie HIV – kann es zu einem erneuten Ausbruch kommen. Typisch für die Gürtelrose ist der schmerzende Hautausschlag im Rumpfbereich, welcher mit Bläschen und Rötungen einhergeht. Auch weitere Herpesviren können das Hautbild verändern, z.B. Bläschen an der Lippe durch Herpes Simplex. - Krätze
Die Infektion mit Krätzmilben kann einerseits über den direkten Hautkontakt von Mensch zu Mensch erfolgen. Andererseits können die kleinen Erreger bis zu 48 Stunden lang auf Kleidung, Bettwäsche oder Wolldecken überleben und sich von dort aus in die Haut eines Menschen eingraben. Nach zwei bis fünf Wochen lösen die Milben dann die Krätze aus, die durch Rötungen, Bläschen und kleine, gewundene Milbengänge auf der Haut erkennbar wird. Der starke Juckreiz führt zu ständigem Kratzen, welches für den Namen der Erkrankung verantwortlich ist. - Borreliose
Die sogenannte Lyme-Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit. Ihr typisches Erkennungsmerkmal ist die Wanderröte – ein roter, oft kreisförmiger Ausschlag, der sich nach einigen Tagen oder Wochen um den Zeckenbiss herum bildet. Zwar verläuft die Ansteckung häufig symptomlos, kann jedoch unter Umständen mit grippeähnlichen Symptomen wie Abgeschlagenheit und Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen einhergehen, woraufhin eine Antibiotika-Therapie erforderlich wird.
Hauterkrankungen
Aufgrund starker Veränderungen des Hautbildes sind Erkrankungen der Haut häufig mit einem Stigma verbunden, welches den Leidensdruck von Betroffenen erhöht. Allerdings sind die Ausschläge bei Akne, Neurodermitis & Co. im Gegensatz zu den oben genannten Infektionskrankheiten in der Regel nicht ansteckend. Als Ursachen für typische Hautkrankheiten können Autoimmundefekte, chronische Entzündungen, Umweltschadstoffe sowie genetische und hormonelle Aspekte vorliegen. In unseren weiterführenden Artikeln erfahren Sie, welche Ursachen, Symptome und Folgen es bei den Hautkrankheiten Neurodermitis, Rosacea, Akne und Schuppenflechte gibt.
Geschlechtskrankheiten
Viele Menschen wissen nicht, dass sich auch bestimmte Geschlechtskrankheiten durch einen Hautausschlag bemerkbar machen können. Die sexuell übertragbaren Infektionen (STI) zeigen sich zwar auch durch Symptome wie Juckreiz, farblich veränderten oder übelriechenden Ausfluss, sowie Schmerzen – zusätzlich können jedoch auch Ausschläge im Intimbereich auftreten. Ein Juckreiz, der in Kombination mit Hautrötungen und Ausschlag auftritt, kann beispielsweise ein Anzeichen für Gonorrhoe, Chlamydien oder Filzläuse sein.
Die hier aufgeführten Krankheiten bilden selbstverständlich nur einen Teil der möglichen Ursachen für Hautirritationen ab. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere und weniger bekannte Erkrankungen, die das Hautbild verändern und einen Ausschlag hervorrufen können. Eine große Übersicht finden Sie beispielsweise auf der Internetpräsenz des Gesundheitsministeriums >>
Quellen: gesund.bund.de, deutsche-familienversicherung.de, msdmanuals.com, rki.de