Krummer Penis: Wann wird eine Peniskrümmung gefährlich?

Krummer Penis: Wann wird eine Peniskrümmung gefährlich?

Die meisten Penisse sind ein bisschen nach links, rechts, oben oder unten gekrümmt – das ist völlig normal und unbedenklich. Ist die Peniskrümmung im erigierten Zustand jedoch sehr stark ausgeprägt, kann sie Schmerzen und weitere Komplikationen hervorrufen. Wir verraten Ihnen, ab wann ein krummer Penis gefährlich ist und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Krummer Penis: Krankheitsbild und Ursachen

Ein leichte Krümmung des Penis ist ganz normal und bei vielen Männern im erigierten Zustand üblich. Ist jedoch einer der beiden Schwellkörper vernarbt oder stellenweise verhärtet, kann es zur pathologischen Penisverkrümmung kommen, die medizinisch als Induratio penis plastica (IPP) bezeichnet wird. Dabei kommt es zur vermehrten Ansammlung von Bindegewebe am Penisschaft. Das Penisgewebe verhärtet sich punktuell an der jeweiligen Stelle, wodurch sich der Schwellkörper bei einer Erektion nicht mehr gerade, sondern gekrümmt aufstellt. Dies wird als Penisdeviation bezeichnet. Je nach Ausprägung der Krümmung kommt es zu einer Verkürzung des Penis und zu schmerzhaften Erektionen.

Noch ist nicht abschließend geklärt, welche Ursachen der IPP zugrunde liegen. Häufige Mikroverletzungen des Penisgewebes, z.B. während des Geschlechtsverkehrs, stehen im Verdacht, die Bildung der Plaques aus Bindegewebe zu verursachen. Ebenso wird ein Zusammenhang mit Bluthochdruck, Diabetes sowie dem Konsum von Zigaretten und Alkohol vermutet. Es gibt jedoch auch eine angeborene Penisverkrümmung.

Wann wird eine Peniskrümmung gefährlich?

Grundsätzlich sollten Sie sich bei einer außergewöhnlich starken oder voranschreitenden Krümmung des Penis im erigierten Zustand an den Urologen Ihres Vertrauens wenden. Dieser kann dann mit diagnostischen Mitteln wie Abtasten und Ultraschall feststellen, ob eine krankhafte Vernarbung des Penisgewebes vorliegt und die Krümmung therapeutisch korrigiert werden muss. In einigen Richtlinien und Kliniken wird ab einer Krümmung von 30 Grad eine Operation empfohlen. Doch bereits bei kleineren Verformungen kann es zu Symptomen kommen, die die Lebensqualität stark einschränken. Neben Schmerzen kann aufgrund der Verkrümmung der Geschlechtsverkehr erschwert oder sogar nicht mehr möglich sein. Eine fortschreitende Penisverkrümmung geht zudem in vielen Fällen mit einer erektilen Dysfunktion einher. In extremen Fällen, z.B. nach einem Penisbruch, kann die Verkrümmung sogar bis zu 90 Grad betragen. Dies ist stets ein Notfall und bedarf einer sofortigen ärztlichen Behandlung.

Therapie: So wird eine Penisverkrümmung behandelt

In bis zu 15 Prozent aller Fälle bildet sich die Verkrümmung ohne Behandlung von alleine wieder zurück. Ist dies jedoch nicht der Fall, gibt es verschiedene konservative sowie operative Möglichkeiten, die Penisverkrümmung zu korrigieren und die Symptome zu lindern. Hierzu zählen unter anderem:

  • entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente,
  • Stoßwellentherapie,
  • potenzsteigernde Mittel (bei gleichzeitig vorhandenen Erektionsproblemen),
  • Kaliumparaaminobenzoat (Potaba),
  • händische Dehnmethoden,
  • Streckapparate,
  • Operation (als letztes Mittel, frühestens nach 12 Monaten).

Quellen: urologie.uk-koeln.de, minimed.at, urologie-am-ring.de

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