Anstatt über fünf verlorene Kilogramm sollten Sie sich künftig eher über fünf Zentimeter weniger Bauchumfang freuen. Denn das Gewicht auf der Waage ist aus gesundheitlicher Sicht deutlich weniger aussagekräftig als Ihr Taillenumfang. Warum das so ist und ab wie vielen Zentimetern Sie sich Sorgen machen müssen, erfahren Sie im Folgenden.
Bauchfett: Ab diesem Bauchumfang wird es gefährlich
Ein hohes Körpergewicht kann trügen, da große Muskelmassen oder harmloseres Unterhautfettgewebe die Zahl auf der Waage in die Höhe treiben können.
- Da jedoch hauptsächlich das im Bauchraum gelagerte Fettgewebe ungesund ist, verwenden Mediziner und Forscher lieber den Bauchumfang als Messgröße und Anhaltspunkt für den gesundheitlichen Zustand von Patienten und Probanden.
Studien haben nämlich gezeigt, dass ein höherer Bauchumfang ab einem gewissen Maß mit einem erhöhten Krankheitsrisiko für Arteriosklerose, Diabetes Typ 2 und sogar Krebs einhergeht.
Video: Bauchfett loswerden – das ist die richtige Strategie
Ab wann ist das gefährliche Maß erreicht? Der Bauchumfang beim Mann gilt ab 94 cm als bedenklich.
- Ein deutlich erhöhtes Risiko für Zivilisationskrankheiten besteht ab einem Bauchumfang beim Mann ab 102 cm.
Und so messen Sie es nach: Setzen Sie das Maßband in etwa auf Bauchnabelhöhe an und führen Sie es einmal gerade um Ihre Taille herum. Führen Sie die Messung im Stehen durch und atmen Sie entspannt ein und aus.
Tipp: Optisch können Sie viszerales Fett relativ leicht an der – für Männerbäuche oder „Bierbäuche“ typischen – Apfelform erkennen.
Warum ist Bauchfett so schädlich?
Das als viszerales Fett bezeichnete Bauchfett ist hormonell äußerst aktiv, was bedeutet, dass es schädliche Hormone bzw. Botenstoffe ausschüttet, die im gesamten Körper Entzündungen auslösen oder anfachen. Das viszerale Fett wächst außerdem um die Organe herum, weswegen es vor allem Leber, Darm oder Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft zieht.
Das viszerale Fett, also das Fett im Bauchraum, was sich um die Organe ansammelt und den klassischen männlichen "Bierbauch" bildet, kann Erkrankungen begünstigen, unter anderem:
- Arteriosklerose
- Diabetes Typ 2
- Krebs
Unterhautfettgewebe an den Beinen oder Armen ist daher deutlich unbedenklicher als Bauchfett.
Wie entsteht viszerales Bauchfett?
Der Bauchumfang beim Mann wächst an, wenn sich Fettzellen im Bauch ansammeln. Typischerweise bilden sich diese Fettdepots bei Männern gerne im Unterhautgewebe am Bauch. Dieses Fett ist schwabbelig, lässt sich mit der Hand greifen und hängt über den Hosenbund.
Neben diesem Unterhautfettgewebe bildet der Körper im Kalorienüberschuss aber auch das besonders schädliche viszerale Fett im Bauchraum. Einfluss darauf, welche Art von Fett in welcher Menge gebildet und abgelagert wird, haben Sie nicht.
Wie Unterhautfettgewebe entsteht viszerales Fett durch den Konsum von zu viel Zucker, Bewegungsmangel, zu viel Alkohol, Stress und schlechten Schlaf.
- Vor allem Männer neigen zur Bildung von viszeralem Fett. Es wird davon ausgegangen, dass das männliche Sexualhormon Testosteron eine Rolle dabei spielt, wie und ob sich Fett im Bauchraum ansammelt.
Frauen haben üblicherweise weniger viszerales Fett. Bei ihnen sammelt sich Fett vor allem als Unterhautfettgewebe an.
So werden Sie Ihr Bauchfett los
Es gibt einige Stellschrauben, an denen Sie drehen sollten, um an Bauchumfang zu verlieren.
Um Fett zu verlieren, hilft es, Muskelmasse aufzubauen. Das gelingt am besten mit ausreichend Bewegung wie Kraftsport. Auch sollten Sie Ihre Ernährung anpassen und vermehrt darauf achten, was Sie zu sich nehmen. Streichen Sie stark verarbeitete Lebensmittel wie Wurst- und Fleischwaren sowie Fertiggerichte, meiden Sie Transfette sowie Zucker.
Greifen Sie stattdessen zu frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Auch magere Milchprodukte, Geflügel, fetter Fisch und Eier können Sie sich schmecken lassen.