Hanftee vs. CBD-Tee: Wo liegen die Unterschiede?

Manchmal ist es kompliziert, die Produkte rund um die Cannabispflanze zu verstehen. So auch bei den entsprechenden Tees, denn CBD-Tee stammt doch ebenfalls von der Hanfpflanze, also worin liegt der Unterschied zum Hanftee? Als Hausmittel gelten durchaus beide, dennoch gibt es natürlich klare Unterschiede, wie dieser Artikel zeigt.

Hanftee© Kimzy Nanney/Unsplash
Hanftee und CBD-Tee erfreuen sich großer Beliebtheit – doch wo liegen die Unterschiede?

Hanftee

Hanftee mag als aktuelles It-Getränk gelten, doch ist er seit Jahrtausenden bekannt. Schon in der Antike wurde er getrunken - das heutige It-Getränk ist also praktisch nur ein Revival aus längst vergangenen Zeiten. Der Tee wird aus Stängeln, Blüten und den Blättern des Nutzhanfes hergestellt. Einige Spezifikationen:

  • THC-Gehalt - da Nutzhanf verwendet wird, liegt der THC-Gehalt in echtem Hanftee unter der 0,2-Prozent-Hürde. Wichtig ist bei Käufen im Ausland darauf zu achten, dass tatsächlich Nutzhanf verwendet wird. Denn Hanftee kann mühelos aus den Pflanzen hergestellt werden, die für die Droge Cannabis verwendet werden. Blüten, Stängel und Blätter haben schließlich alle Cannabispflanzen.
  • Wirkstoffe - Hanftee ist reich an Vitaminen und Mineralien. Sie helfen dabei, den Körper möglichst aktiv und gesund zu erhalten.
  • Geschmack - Hanftee erinnert an Kräutertee, teils gar an Kamillentee. Wobei der Geschmack von vielen auch ähnlich des Heus beschrieben wird.
  • Vorteile - Hanftee hat eine beruhigende Wirkung und bietet sich gerade abends zum ›Herunterkommen‹ an. Zudem beinhaltet er Spurenelemente und nützliche Wirkstoffe wie Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren. Eisen, Kalzium, Kalium (sehr wichtig für die Aufnahme von Vitamin D3) und Magnesium sind enthalten.
  • CBD - und wie schaut es mit dem CBD-Gehalt aus? Natürlich hat Hanftee auch Terpene, Flavonoide und Cannabinoide, doch ist der CBD-Gehalt klar geringer als der von CBD-Tee. Sicherlich unterstützt auch Hanftee die Balance im Körper und stützt das Immunsystem, doch ist die CBD-Wirkung längst nicht so groß.

Dass reiner Hanftee weniger CBD enthält, kann für einige Menschen sogar vorteilhaft sein. Denn je nach Einziehdauer des CBD-Tees ist die Wirkung deutlich einschläfernd und nicht nur entspannend. Beim Hanftee fällt diese Wirkung größtenteils weg. Dennoch wird empfohlen, gerade zum Anfang Hanftee immer abends zu trinken, bis die Wirkung wirklich bekannt ist. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, lässt sich nie genau sagen, wie eine einzelne Person darauf reagiert.

CBD-Tee

Fakt ist: Häufig handelt es sich bei CBD-Tee um Hanftee, dem schlichtweg CBD extra hinzugefügt wurde. Die Grundlagen sind tatsächlich dieselben, denn auch CBD wird aus speziellem Nutzhanf mit einem hohen Anteil an CBD, aber geringem Anteil an THC gewonnen. Der größte Unterschied zwischen den beiden Tees, der wohl jedem direkt auffällt, ist der Preis. CBD-Tees sind deutlich teurer als Hanftees. Und was sind die weiteren Unterschiede?

  • Gewinnung – während Hanftee möglichst aus jungen Nutzhanfpflanzen gewonnen wird, ist der Standard für CBD-Produkte die Nutzung der älteren Pflanzen. Umso älter die Pflanzen sind, desto höher steigt der CBD-Gehalt an.
  • Wirkstoffe – sie ähneln rundum dem Hanftee, nur kommt nun noch das CBD hinzu. Bei einigen Tees wird CBD auch zusätzlich hinzugefügt, weshalb auch ein Hanftee auf einen CBD-Gehalt von bis zu vier Prozent kommen kann.
  • Einnahme – wie Hanftee kann CBD-Tee lose und in Teebeuteln erworben werden. Im Regelfall entscheidet die Aufgussdauer über die Wirkweise. Es wird beispielsweise gesagt, dass CBD-Tee mit einer Aufgussdauer von fünf Minuten auch tagsüber getrunken werden kann, während abends die Aufgussdauer bei über zehn Minuten liegt und somit die beruhigende und müde machende Wirkung höher ist. Tipp: Jeder muss für sich selbst testen, was funktioniert. Es gibt Menschen, die schaffen es abends kaum bis zum Tassenboden, wenn sie CBD-Tee trinken – die Wirkung ist einfach stark. Vor dem Autofahren ist also immer Vorsicht geboten.

Schon aus rein kostentechnischen Gründen werden die meisten Menschen Hanftee bevorzugen und CBD-Tee eher zu besonderen Anlässen, bei viel Stress oder gesundheitlichen Problemen trinken. CBD-Produkte haben ihren Preis und eine Packung CBD-Tee kostet mühelos 15,00 Euro.

Was ist wann sinnvoll?

Hanfprodukte sind immer gesundheitsfördernd. Hanf ist ein natürliches Heilmittel, welches leider in den vergangenen Jahrhunderten in Vergessenheit geriet. Nun stellt sich natürlich die Frage, wann welches Mittel genutzt werden sollte:

  • Hanftee – preislich ist Hanftee günstiger als CBD-Tee. Er bietet sich also eher für den täglichen Gebrauch an, beispielsweise als klassisches Abschaltritual nach dem Arbeitstag. Mit seinen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien unterstützt er zudem den Körper bei der Gesunderhaltung.
  • CBD-Tee – es schadet nicht, ihn im Haus zu haben. Doch für den täglichen Genuss dürfte er preislich den meisten Menschen zu teuer sein. Wer allerdings unter massivem Stress steht, spürt, dass sich ein Infekt anbahnt oder wer absolut nicht in den Schlaf findet, der kann ihn mühelos nehmen. Als klassisches Hilfsmittel gegen Schmerzen bietet sich der Tee hingegen nicht an. Andere CBD-Produkte sind im Vergleich schlichtweg günstiger und wirksamer.

Wenngleich weder CBD-Tee noch Hanftee THC in nicht erlaubten Mengen enthalten, so sollte der Tee niemals getrunken werden, bevor es zurück hinter das Steuer geht. Gerade bei den ersten Einnahmen ist nicht klar zu sagen, wie die Tees auf Nutzer wirken. Wie gesagt, es gibt Menschen, die schon nach wenigen Schlucken CBD-Tee kämpfen müssen, damit die Augen lange genug offenbleiben, bis die Tasse leer ist und das Bett gefunden wurde. Glücklicherweise sind Hanfprodukte heute recht geläufig, sodass die eigene Reaktion auf Hanftee durchaus abschätzbar sein kann. Wer also schon bei Hanf-Bier oder Hanf-Wein rasch müde wird, der sollte auch Hanftee nur trinken, wenn die Couch nicht mehr verlassen werden muss.

Teekanne und Tee© kian zhang/Unsplash
 Beide Teearten sind beliebte Hausmittel.

Fazit – perfekt zur Beruhigung

Hanftee hilft durchaus, in den Abendstunden Ruhe zu finden und ganz nebenbei noch den Körper bei der Gesunderhaltung zu unterstützen. CBD-Tee setzt der Wirkung durch den CBD-Gehalt noch deutlich einen drauf, hat aber dadurch auch eine einschläfernde Wirkung, die die Abendgestaltung im Nu zunichtemachen kann. Wichtig ist bei beiden Teearten, auf die europäische Herkunft und die Nutzung von Nutzhanf zu achten. Nur Nutzhanf hat einen geringen THC-Anteil ist und ist somit alltagstauglich. Gerade in den Niederlanden werden beide Tees auch mit THC angeboten und fallen somit in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz.