
Wie erkenne ich eine Zahnfleischentzündung?
Der medizinische Begriff für eine Zahnfleischentzündung lautet „Gingivitis“. Zahnfleischentzündungen sind eines der häufigsten Probleme, dem Zahnärzte und Zahnärztinnen begegnen. Denn: Unser Zahnfleisch kann sich sehr schnell entzünden. In unserem Mund tummeln sich tausende unterschiedliche Bakterien. Bei ungenügender Mundhygiene sammeln sich Bakterien in Form von Plaque und Ablagerungen in den Zahnzwischenräumen und lösen jetzt Entzündungen des Zahnfleisches aus.
Die deutlichsten Zeichen einer Zahnfleischentzündung sind:
- gerötetes Zahnfleisch
- blutendes Zahnfleisch
- geschwollenes Zahnfleisch
- Schmerzen beim Essen und Zähneputzen
Je nach Schwere der Entzündung und Dauer, können weitere Symptome auftreten. Bemerken Sie etwa verstärkten Mundgeruch, der auch nach dem Zähneputzen nicht weggeht, könnte das auf bakterielle Erreger im Zahnfleisch hindeuten.
Entzündungen im Mund und am Zahnfleisch können auch von Pilzen ausgelöst werden. Bei Pilzbefall im Mund bildet sich häufig ein weißlicher Belag auf Zunge und Zahnfleisch. Viren lösen ebenfalls Zahnfleischentzündungen aus. Bemerken Sie kleine Blasen auf dem Zahnfleisch, die bei Berührung Schmerzen verursachen, könnten Herpes-Viren die Auslöser sein.
Entzündetes Zahnfleisch: Das sind die besten Hausmittel
Zahnfleischentzündungen kommen häufig vor. Auch bei guter Mundhygiene können kleinere Entzündungen ganz normal sein. Bemerken Sie erste Anzeichen einer Zahnfleischentzündung, können Sie mit natürlichen Hausmitteln und Mitteln aus der Hausapotheke arbeiten. Für gewöhnlich verschwindet die Entzündung nach einigen Tagen dann wieder.
- Mundspülung mit Meersalz: Salz hat antibakterielle Eigenschaften. Deswegen nutzt man es auch seit jeher, um Lebensmittel haltbar zu machen. Diese Wirkung gegen Bakterien können Sie nutzen, indem Sie einen Teelöffel Meersalz in einem normalen Trinkglas lauwarmen Wassers auflösen. Spülen Sie den Mund mehrmals täglich mit der lauwarmen Salzlösung aus. Das desinfiziert und hilft gegen akute Zahnfleischentzündungen.
- Mundspülungen mit Teebaumöl: Geben Sie ein paar Tropfen Teebaumöl in ein Glas Wasser und spülen Sie Ihren Mund damit aus. Teebaumöl hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie können anstatt Teebaumöls auch Schwarzkümmelöl verwenden. Schwarzkümmelöl ist nachweislich antibakteriell. Geben Sie das Öl nie unverdünnt auf entzündetes Zahnfleisch. Mischen Sie es in einem Glas Wasser.
- Kamillentee: Trinken Sie Kamillentee oder spülen Sie Ihren Mund mit abgekühltem Kamillentee. Kamille wirkt ebenfalls entzündungshemmend und beruhigend. Sie können alternativ auch Salbei-, Ingwer-, Lavendel- oder Pfefferminztee nehmen. Sie alle wirken entzündungshemmend und antibakteriell.
- Apfelessig: Apfelessig wird aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften als Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen eingesetzt. Die im Apfelessig enthaltene Säure kann dabei helfen, Plaque und Bakterien zu beseitigen, die die Entzündung verursachen. Verdünnen Sie etwas Apfelessig in einem Glas Wasser und spülen Sie den Mund mehrmals täglich aus, oder geben Sie ein paar Tropfen Apfelessig auf ein Wattestäbchen und tragen Sie es auf entzündetes Zahnfleisch direkt auf.
Achtung: Experimentieren Sie nicht zu lange mit Hausmitteln herum. Werden die Beschwerden Ihrer Zahnfleischentzündung nicht nach einigen Tagen der Behandlung mit Hausmitteln besser – oder verschlimmern sie sich vielleicht sogar – suchen Sie unbedingt ärztlichen Rat.
Was passiert, wenn ich eine Zahnfleischentzündung nicht richtig behandele?
Eine Zahnfleischentzündung muss noch kein Grund zur Sorge sein – wenn sie richtig behandelt wird. Aus einer unbehandelten Zahnfleischentzündung können aber auch andere Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparats entstehen.
Bildet sich mehr und mehr Plaque, wird dieser mit der Zeit zu Zahnstein. Hier sammeln sich besonders viele Bakterien. Der Zahnstein drückt auf anliegendes Zahnfleisch, es können sich Zahnfleischtaschen bilden, in denen sich Keime ansammeln. Jetzt spricht man von einer Parodontitis. Unbehandelt kann eine Parodontitis zum Rückgang des Zahnfleisches und der Kieferknochen führen. Das Ergebnis: Verlust der Zähne.
Auf dem Nährboden von Plaque und Zahnstein kann außerdem Karies entstehen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Sie die ersten Anzeichen von Zahnfleischentzündung ernst nehmen und mit geeigneten Hausmitteln gegensteuern.