
Beinahe die ganze Welt feiert das Fest der Liebe. Überall glitzert es, es duftet nach Plätzchen, Wege sind verschneit und die besinnliche Zeit beginnt. Eine Zeit, die von vielen Bräuchen geprägt ist. Sei es der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, Nikolaus oder der Tannenbaum. Alles selbstverständlich für uns. Doch woher kommen eigentlich all diese Bräuche, die wir jedes Jahr feiern? Wir haben uns für Sie auf die Suche nach der Herkunft der gängigsten Bestandteile des Weihnachtsfestes begeben.
Der Adventskranz: 24. Tage vor Weihnachten beginnt nach einem alten Brauch die Vorbereitung auf das große Fest der Geburt Jesu. In der Adventszeit (Latein: Adventus: Ankunft) schmückt man so seine Wohnung mit immergrünen Zweigen, zum Beispiel in Form des Adventskranzes und bestückt diesen mit 4 Kerzen. Das Grün der Zweige und das Licht der Kerzen symbolisieren hierbei die Hoffnung auf die Geburt des Christkindes. Zudem soll das Licht das Böse und Dunkle vertreiben.
Dieser schöne Brauch ist maßgeblich mit auf den Theologen Johann Wiechern zurückzuführen, der im „Rauhen Haus“ in Hamburg, wo junge Menschen beherbergt wurden, jedes Jahr einen Kranz mit 24 Kerzen aufstellte.
Der Nikolaus: Einer von mehreren Legenden zufolge soll der Bischof Nikolaus von Myra ein gottesfürchtiger und gutherziger Mann gewesen sein. Durch Fenster und Kamine soll er nachts heimlich Geld in die aufgehängten Socken geworfen haben, um so die jungen Frauen aus seiner Gegend vor der Prostitution zu schützen. Nach seinem Tod wurde er von der Kirche bis heute als Heiliger verehrt. Noch heute wird daher an seinem Todestag, dem 06.12, ihm zu Ehren der Brauch gefeiert und in Schuhe oder Socken kleine Geschenke für die Kinder versteckt.
Der Weihnachtsbaum
Der Weihnachtsbaum: Schon seit vielen Jahrhunderten haben die Menschen den Brauch in der dunklen, kalten Weihnachtszeit immergrüne Zweige in ihr Haus zu holen, die sie heil durch diese ungemütliche Zeit bringen sollen und zudem symbolisch für neues Leben stehen. Doch erst seit weniger als 400 Jahren besteht der Brauch des Weihnachtsbaums, der in den ersten Jahren seiner Verwendung vor allem von wohlhabenden Familien verwendet wurde, während der Adventskranz bei den ärmeren Familien beibehalten wurde.
Der Weihnachtsmann: Die Figur des Weihnachtsmanns entwickelte sich wohl aus dem Glauben an den Nikolaus heraus. Als der Nikolaustag als offizieller Feiertag abgeschafft wurde, verlagerte sich das Geschenkbringen immer mehr auf Weihnachten. So nahm der Weihnachtsmann an Bedeutung zu. Er verband die gütige Nikolausgestalt mit dem Knecht Ruprecht, indem die braven Kinder Geschenke, die Bösen nur eine Rute bekamen.
Die Gestalt des bärtigen Mannes im roten Kostüm stammt allerdings von Coca-Cola, die von 1931 bis 1966 jedes Jahr zu Weihnachten eine Kampagne mit einen rot-weißen Weihnachtsmann schalteten. Davor gab es verschiedene Vorstellungen vom Aussehen des Weihnachtsmanns, die nach und nach jedoch alle verschwanden.
Christstollen: Seit über 700 Jahren gehört der Stollen mit in die Weihnachtszeit. Erstmals erwähnt wurde er als Geschenk an einen Bischof von Naumburg, der seinen Bäckern ein Zunftprivileg erteilt hatte. Damals noch mit Wasser, Hafer, Mehl und etwas Öl zubereitet, wird der Stollen heute mit Butter und vor allem verschiedenen Trockenfrüchten versüßt. In Aussehen und Form soll der Christstollen an das in Tücher gewickelte Christkind erinnern.
Weihnachtsfestessen: Zu Weihnachten lässt man es sich gut gehen. Ein großes Essen wird bereitet, häufig die Weihnachtsgans. Doch wie kommt es, dass wir ausgerechnet Gans zu Weihnachten essen? Diese Tradition kam erst nach 1600 aus Großbritannien zu uns nach Deutschland. Bis dahin aß man vor allem Karpfen oder Schweinebraten mit Klößen. In Großbritannien entstand der Brauch der Legende nach, als Elisabeth I gerade eine Gans zum Festmahl serviert bekam und gleichzeitig die Nachricht erhielt, dass die Englische Flotte die Spanische Armada besiegt hatte. Aus Freude hierüber erklärte sie die Gans daher als festen Bestandteil des Weihnachtsessens. Heute ist zudem Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen ein gängiges Weihnachtsessen in Deutschland. Woher dieser Brauch kommt ist unklar, es wird allerdings vermutet, dass sich aufgrund des Zeitmangels an Heiligabend dieses Gericht durchsetzte.