
Sie wirkt wie ein Kunstwerk. Gerade so, als gäbe es sie, um zu beeindrucken. Nicht mit schriller Buntheit, sondern mit leiser Eleganz. Wäre Anmut keine Eigenschaft, sondern eine Blume – sie wäre eine Orchidee. Makel los, filigran und betörend schön. Das Vorurteil, sie sei die Diva unter den Pflanzen, stammt noch aus der Zeit, als sie in Regenwäldern gesammelt und auf weiten Schiffsreisen nach Europa gebracht wurde. Seitdem sie bei uns gezüchtet wird, ist sie eine meist unkom plizierte Mitbewohnerin. Ein bis zwei Mal ein Finger hut Wasser genügt ihr pro Woche, dazu Licht und Ruhe. Alle zwei, drei Jahre muss sie umgetopft werden. Dafür belohnt sie uns reich mit Blüten. Keine Angst, wenn sie kahl wird. Dann lebt die Orchidee für einige Wochen in einer Ruhe phase, um Kraft zu sammeln – bis zur nächsten Blüte. Wie Orchideen am besten gedeihen, finden Sie im Buch von Kerstin und Frank Röllke: „Orchideen“, GU, 64 S., 8,99 Euro.
