
Die abweisende Mutter
weckt in der Tochter eine tiefe Sehnsucht, denn sie lernt als Kind: Ich bin nicht liebenswert. Fürsorgliche Menschen, z. B. die Großeltern, können diesen Mangel zwar ausgleichen. Für die erwachsene Tochter wird es dennoch darum gehen zu lernen, dass sie liebenswert ist und die Beziehungswelt heute anders ist, als sie früher war.
Die ambivalente Mutter
ist für die Tochter unvorhersehbar. Sie lernt früh, dass Liebe unzuverlässig ist. Später im Leben kann das zu unerklärbarer Eifersucht führen, da das Vertrauen fehlt. Die erwachsene Tochter muss daher lernen, dass die Welt nicht gleich untergeht, wenn ein Partner oder Freund sich mal zurückzieht.
Die Freundin-Mutter
steht sinnbildlich neben der Tochter und nicht schützend hinter ihr. Meist spielen die Töchter diese „verkehrte Welt“ lange mit. Werden die Bedürfnisse der Mutter jedoch zu groß, muss die Tochter diese „Freundschaft“ beenden, sich trennen, um später – als Kind, nicht mehr als Freundin – wieder auf die Mutter zugehen zu können.
Die überfürsorgliche Mutter
sitzt - wie ein Huhn auf dem Ei – auf dem Leben der Tochter. Diese muss lernen, zwischen sich und der Familie zu trennen: Was ist mein Leben, was ist das meiner Mutter? Die Herausforderung ist, ihr das Grundbedürfnis nach einem eigenen Leben deutlich zu machen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Die emanzipierte Mutter
signalisiert der Tochter: „Sei unabhängig!“ Und reicht oft einen von der eigenen Mutter gelernten Glaubenssatz weiter: „Ich brauche keinen, ich kann alles allein.“ Doch der führt leicht in die Einsamkeit. Die große Aufgabe der erwachsenen Tochter wird sein zu sagen: „Ich brauche dich.“