
Haben Sie jemals eine ganze Nacht unter dem Sternenhimmel geschlafen? Die meisten wohlhabenden Westler haben nicht einmal darüber nachgedacht und im Urlaub stattdessen den "Luxus" eines Hotelzimmers mit vier Wänden und einem Dach gewählt. Im digitalen Zeitalter jedoch werden Menschen, die sich nach weitläufigen Räumen sehnen und den Sinn des Lebens besser verstehen wollen, von Orten in der Wildnis angezogen, die friedliche, kontemplative Nächte unter dem Himmel bieten. Kein Wunder, denn je vernetzter und digitaler unsere Welt wird, umso mehr Menschen sehnen sich nach einer Rückbindung an die Natur, deren Kinder wir schließlich sind.
Mit zunehmender Verstädterung der Welt wird es immer schwieriger, Nachthimmel zu finden, die nicht durch künstliches Licht verschmutzt sind. Bis jetzt planen die meisten Menschen Ferien rund um das, was sie tagsüber erleben, aber wenn der Ruf der Wildnis stärker wird, werden Erlebnisse nach Einbruch der Dunkelheit wie Lagerfeuer, Sternenlichtkinos, Astronomiekurse und Schlafen unter dem Sternenhimmel immer beliebter.
Warum fasziniert es Menschen, unter dem Sternenhimmel zu schlafen?
Tom Marchant, Mitbegründer von Black Tomato, sagt: „Heutzutage suchen die Menschen nach Fluchten, und der Blick auf die Sterne ist ein Fenster in andere Welten. Die Menschen haben sich seit jeher im Nachthimmel verloren, und heute ist keine Ausnahme - Sternbeobachtung ist eine Möglichkeit, alte Navigationsmethoden, Fortschritte der modernen Wissenschaft und die Fähigkeit, zu träumen, wieder zu entdecken. “
Die anhaltende Pandemie schadet nicht nur dem körperlichen Wohlbefinden der Menschen, sondern verursacht auch großen psychischen Schaden. Für viele Menschen wird die Erfahrung eine lang anhaltende PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) verursachen. Obwohl ein bisschen wildes Zelten kaum ein Allheilmittel sein wird, gibt es beständige und überzeugende Beweise dafür, dass das Verweilen in der Natur unsere geistige Gesundheit erheblich verbessert.
Wie könnte das Schlafen unter dem Sternenhimmel Ihrer Lebenseinstellung zugutekommen?
Im vergangenen Jahr ergab eine Studie in Großbritannien, dass sich 95 Prozent der Menschen, die mit einem geringen psychischen Wohlbefinden begannen, besser fühlten, nachdem sie sechs Wochen lang fünf bis sechs Stunden pro Woche in der Natur gearbeitet hatten.
Der schwedische Überlebenskünstler Markus Torgeby stimmt zu. Er ist der festen Überzeugung, dass eine stärkere Verbindung zur Natur die geistige Gesundheit der Menschen verbessert. Dies ist etwas, von dem Torgeby alles weiß, als er vier Jahre in den eiskalten, abgelegenen Wäldern Schwedens lebte.

Doch müssen wir wild campen und uns in den Wald zurückziehen, um diese Erfahrung machen zum können? Nein, nicht unbedingt!
Die Natur beginnt direkt vor der Haustür
Die Instagrammerin Sina schläft das ganze Jahr über draußen – obwohl sie Mann und Kinder hat. Dafür braucht sie nur ihren Balkon, eine Hängematte und natürlich kuschelige Decken und dicke Socken. Auf ihrem Instagram-Account beschreibt sie, wie sich dieses Besinnen auf die einfachen Dinge positiv auf ihr Leben auswirkt. Sie schreibt:
Diese Hängematte auf dem Balkon hat mich gelehrt:
* Die Dinge, die ich erträume, haben kein Potential mich glücklich zu machen. Nur die Dinge, die ich auch tue.
* Glück ist etwas extrem simples. Je komplizierter wir die Dinge gestalten, desto mehr entgleitet es uns oft.
* Ganz viel Kraft kommt aus der Besinnung auf die einfachen Dinge. Schließlich ist aus ihnen unser Leben gemacht.
* Es ist nie zu spät, seinem Leben eine neue Richtung zu geben.
* Glücklich sein ist nicht egoistisch, denn Glück kann Zellteilung. Ist echt wahr!
Einfach mal machen!
Der Aufenthalt an der frischen Luft, im wohltuenden Draußen und auch mal außerhalb der eigenen Komfortzone kann Wunder bewirken. Das ist nicht übertrieben! Doch wie sich solche Erlebnisse auf einen selbst auswirken, kann man nur selbst erfahren, indem man es einfach ausprobiert.
Draußen zu sein, die frische Luft zu atmen, die Geräusche der Umgebung wahrzunehmen und auch mal eine Angst zu überwinden, das Leuchten des Mondes und der Sterne, die völlig neue Wahrnehmung der Welt kann eine Veränderung ins Leben bringen, die nachhaltig ist. Und es geht so einfach!
Wenn Sie eine Terrasse haben, dann suchen Sie sich unter den chilligen Outdoor Daybeds ein schönes aus und verwenden Sie es einfach auch in der Nacht. Es geht schließlich nicht darum, zwanghaft hart und unbequem zu liegen! Nehmen Sie ausreichend dicke Decken mit hinaus, denn die Temperaturen sinken in manchen Nächten überraschend tief. Auch ein Schlafsack ist eine gute Alternative!
Wenn Sie nur einen Balkon ihr Eigen nennen, machen Sie es wie Sina und hängen Sie eine Hängematte auf. Am besten eine aus einem wasserabweisenden Outdoorstoff, in die Sie sich mit Decken und Fellen richtig einkuscheln können.
Wenn Sie weder das eine noch das andere haben dann werden Ihre Nächte draußen ein echtes Abenteuer. Dann werden Sie zelten oder besser biwakieren, müssen dabei aber einiges beachten:
Ganz so einfach wie gedacht ist es nicht, in Deutschland draußen zu schlafen. Bezüglich der Betretungs- und sonstiger Rechte gibt es strenge Vorschriften. So ist es in den meisten Bundesländern eigentlich verboten, im Wald zu zelten, während für das Biwakieren keine genauen Vorschriften erlassen wurden. Zudem wird ein Unterschied zwischen einem Wald und der „freien Landschaft“ gemacht, wobei man zusätzlich darauf achten muss, ob man sich auf einem privaten Grund befindet.
Lassen Sie sich davon nicht abschrecken! Vielleicht kennen Sie jemandem mit einem Garten oder Kleingarten, bei dem Sie ein Zelt aufschlagen dürfen. Oder Sie finden eine gute Stelle, an der Sie ohne Zelt schlafen können. Auf keinen Fall sollten Sie es verpassen, dieses Erlebnis wenigstens ein paar Mal zu haben. Hinterher werden Sie glücklich sein und die positiven Auswirkungen auf Ihr Leben genießen. Versprochen!