
Açai-Beeren aus Brasilien
Das nachhaltige Nutzen der Açai-Palmen schützt das Ökosystem des Regenwaldes. Der Exot im Tiegel: Die Açai-Beere, die Frucht der südamerikanischen Kohlpalme, wächst u. a. im Amazonasgebiet in der Nähe von Belém im Norden Brasiliens. Berühmt wurde sie als Lieferantin hochwertiger Anti-Aging-Substanzen. Doch der Weg vom tropischen Regenwald bis in die Cremetöpfe des niedersächsischen Unternehmens Santé ist weit: Zunächst werden die Früchte von Hand geerntet, dann zum Pressen zu einem Bio-Betrieb in der Nähe geschippert, der das frische Öl nach Europa verschifft.
Um den Kleinbauern ihre Existenz zu sichern und das Ökosystem des Regenwaldes zu schützen, unterstützt Santé das gemeinnützige Projekt „Amazon Organics“. Darüber erhalten die Bauern (fünf Kooperativen à 15 bis 20 Familien) für ihre Ware aus kontrolliert biologischem Anbau einen fairen Preis. Außerdem fließt Geld in Schul- und Gesundheitsprogramme.

Rosen aus Äthiopien
Die stark duftende Damaszener Rose-Heilpflanze des Jahres – wird überwiegend in Bulgarien und der Türkei angebaut. Allerdings blühen die Rosen dort nur vier Wochen, bei der Ernte drängt die Zeit. Anders im Hochland von Äthiopien: Auf einer Rosenfarm in Debre Birhan, 125 Kilometer östlich von Addis Abeba, auf einer Höhe von 2900 Metern, zeigt die „Rosa damascena“ prächtige Blüten – und das zwei Monate lang. Unter Anleitung der Wala Heilmittel GmbH, die die Stecklinge gestiftet hat, werden hier besonders üppige Rosen nach biologisch-dynamischen Prinzipien gezüchtet.
Da die gepflückten Blüten am selben Tag verarbeitet werden müssen, beteiligte sich Wala am Aufbau einer Destillerie vor Ort. So konnte im vergangenen Jahr das erste ätherische Rosenöl in Bio-Qualität südlich der Sahara destilliert werden. Für zehn Jahre hat sich Wala als Allein-Abnehmer verpflichtet. Danach soll der Anteil auf 60 bis 70 Prozent sinken, damit der Rosenfarmer auch andere Abnehmer beliefern kann.
Aloe vera - die Heilpflanze
Aloe vera aus Spanien
Die Heilpflanze Aloe vera wächst nicht nur in der Karibik, Mexiko und Afrika, sondern kann auch in Spanien genügend Sonne tanken. Sabine Beer, Geschäftsführerin von Santaverde, hat auf ihrem Grundstück bei Estepona bereits 1986 die ersten Babypflanzen in die sandige Erde gesetzt und mit dem kontrolliert biologischen Anbau begonnen. Heute erntet sie auf ihrer Finca jedes Jahr rund 100 Tonnen frische Aloe-vera-Blätter.
Der Ertrag von ca. 50 000 Liter Saft bildet die Basis ihrer Rezepturen: Weil er ein wahrer Schönheitscocktail ist, ließ Sabine Beer in ihren Cremes das Wasser durch Aloe-vera-Saft ersetzen. Ihn zu gewinnen ist mühsam: Um an das weiche Blattfilet zu kommen, werden die Blätter gesäubert, gewaschen und die dornigen Seiten abgetrennt – in Hand arbeit. Auch die trägt dazu bei, dass der Wirkstoffgehalt bis zu 10-mal höher liegt als üblich.
Produkt: z.B. „Aloe vera Creme medium“ von Santaverde, 30 ml ca. 25 Euro

Sanddorn aus der Toskana
Ursprünglich in Nepal beheimatet, fand Sanddorn im Lauf der Jahrtausende seinen Weg bis in die sonnendurchflutete Toskana. Schon das knallige Orange der Früchte signalisiert: Sanddorn braucht vor allem Licht, um zu gedeihen und wertvolle Vitamine zu bilden. Dem Schweizer Kurt Künzi gelang es, aus der Wildpflanze eine Art Superstrauch mit prallen, extrem vitaminhaltigen Beeren zu züchten.
Stolzer Ertrag seines biologisch- dynamisch bewirtschafteten Guts „San Mario“ nahe Pisa: jährlich 200 Tonnen Beeren. Die ergeben rund 100 Tonnen frischen Saft. Weleda pflegt seit zehn Jahren eine enge Partnerschaft zu Künzi und verwendet seine Ernte in Beautyprodukten, Sanddorn-Elixier und -Ursaft.
Produkt: z.B. „Sanddorn Reichhaltige Pflegelotion“ von Weleda, 200 ml ca. 14 Euro.
Arganöl - das flüssige Gold Marokkos

Arganöl ist selten und darum sehr kostbar. Das Gebiet im Südwesten Marokkos, in dem der Arganbaum wächst, wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat erhoben. Die Bäume gehören dem Staat, aber die Berber haben Nutzungsrechte.
Fallen die reifen Früchte zu Boden, sammeln Berberinnen sie ein und trocknen sie in der Sonne. Dann bearbeiten sie den harten Kern so lange mit einem Stein, bis er aufspringt und den wertvollen Samen freigibt. Die Samenkerne werden angeröstet, in Steinmühlen zu Mus vermahlen und mit warmem Wasser zu Brei geknetet – bis Öl fließt Eine gute Einnahmequelle, denn reines Arganöl wird von Naturkosmetik-Herstellern wie Lavera gekauft und frisch verarbeitet.
Produkt: z.B. „Trend sensitiv Beautiful Lips Red Berry Charm“ von Lavera, ca. 9 Euro.

Honig aus Frankreich
Die fleißigsten Mitarbeiter der Bio-Kosmetikmarke Melvita (aus lateinisch „mel“ für Honig und „vita“ für Leben) sind die zigtausend Bienen, die jeden Sommer die Blüten im südfranzösischen Département Ardèche bestäuben, wo das Unternehmen seinen Stammsitz hat. Mit Bienenwachs und Honig – beide sind wahre Hautschmeichler – schaffen sie die Basis für Blütenwasser und Kräutercremes.
Der Honig darin stammt allerdings auch aus Bienenstöcken in anderen europäischen Ländern, da Melvita einiges an einer Sortenvielfalt liegt. Als Imker und Biologe machte sich der Firmengründer, Bernard Chevilliat, seit jeher für seine Honigproduzenten stark. Im Rahmen einer Stiftung unterstützt das Unternehmen, das nach modernsten umwelt- und ressourcen schonenden Kriterien geführt wird, neben Naturschutzinitiativen vor allem Projekte zum Schutz der Bienen und zur Förderung ihrer Zucht, u. a. in Peru.
Produkt: z.B. „Honigseife“ von Melvita, 100 g ca. 5 Euro (war übrigens das erste Beautyprodukt der Firma)