FLEXIBEL BLEIBEN
Das Grundkonzept der asiatischen Kultur, das sich überall entdecken lässt – ob in Ar- chitektur, Design oder Mode –, gilt auch in der Kosmetik. Während wir Europäer, vor allem in Deutschland, es gern praktisch, pragmatisch und patent angehen, setzen Asiaten auf Veränderungen, Transparenz und Beweglichkeit. Quasi das Modell Eiche versus Bambus. Für die Beauty-Regeln heißt das Prinzip „layering“ (schichten). Allein für Pflege benutzen Südkoreanerinnen min- destens sechs bis sieben Produkte, darunter nicht selten zwei Seren – eins z.B. gegen Pigmentflecken, eins für Feuchtigkeit –, die nacheinander aufgetragen werden. Als letz- ter Schritt unverzichtbar: Lichtschutz – er ist für ihre helle, feinporige Haut Pflicht. Keine Japanerin geht ohne aus dem Haus. Dabei übertreiben es Koreanerinnen inzwi- schen: Sie tragen auch im Haus UV-Schutz.
SÜDKOREA
Beauty-Insider setzen vor allem auf südkoreanische Kosmetik: „Hallyu“, die koreanische Welle, die ursprünglich nur K-Pop-Musik meinte und uns den Gangnam-Style brachte, schwemmt unaufhörlich auch Kosmetik an
die Ufer der westlichen Welt. Produkte des Labels Sulwha-soo, bekannt für ihr Verpackungsdesign, das an traditionelle Keramik erinnert, enthalten Pflanzenextrakte und Heilkräuter wie Ginseng und die Wurzel der weißen Pfingstrose, die in Korea beheimatet ist. Bei Bergdorf Goodman in New York hat Sulwha-soo bereits eine sehr erfolgreiche eigene Boutique. Experten der Kosmetikszene drücken es so aus: Südkorea ist das neue Frankreich und ist den USA in Sachen Kosmetiktechnologie rund zwölf Jahre voraus. Vielleicht tragen Sie ja Resultate dieses Booms bei sich: die BB bzw. CC Creams. 1967 von der deutschen Dermatologin Dr. Christine Schrammek als Heilsalbe nach Operationen entwickelt, schnappten Koreaner sich die Idee und veredelten sie zum derzeit global wohl erfolgreichsten Beauty-Produkt.