
Jetzt flutscht es wieder: Sonnenschutz-Öle pflegen trockene Haut
Angespülter Seetang und ein Hauch von „Tiroler Nussöl“ – so dufteten die Sommerferien unserer Kindheit. Sonnenöle zählten zu den beliebtesten UV-Schutz-Produkten, bis sie Anfang der 90er-Jahre in der Versenkung verschwanden. Ihr Problem: Da die damals eingesetzten Filter nicht fettlöslich waren, ließen sie sich nicht gleichmäßig verteilen; außerdem erreichten sie maximal den Lichtschutzfaktor 10. Das reicht nur für den Schatten, wie man heute weiß. Doch jetzt kehren die Sonnenöle zurück – und sogar mit hohen Lichtschutzfaktoren bis zu LSF 30. „Um das zu schaffen, setzen wir sechs unterschiedliche moderne UV-Filter wie Mexoryl XL ein, die nicht nur öllöslich sind, sondern sich auch gegenseitig in ihrer Schutzwirkung verstärken“, erklärt Britta Klebon, stellvertretende Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung von L’Oréal. „Der Clou aber sind bestimmte Polymere, die dem Öl eine gelartige Konsistenz verleihen und so bewirken, dass sich die Filter lückenlos auftragen lassen.“ Die Basis besteht aus Walnuss-, Kokos- oder Jojobaöl, die durch ihre Fettsäuren besonders trockener Haut guttun.
PRODUKTE: z.B. „Tiroler Nussöl Original Sonnenöl LSF 6“ von Dermapharm mit Walnussöl, 150 ml ca. 15 Euro; „Solar Expertise Sonnenöl LSF 30“ von L’Oréal Paris mit Kokosöl, 150 ml ca. 12 Euro; „Sonnen Ölspray LSF 25“ von Ilrido mit Jojobaöl, 200 ml ca. 15 Euro
Leichtes für ölige Haut
Die fetten Jahre sind vorbei: Was Leichtes für ölige Haut
Wer „light“ hört, denkt spontan an Cola, Diätmargarine oder Käse. Jetzt prangt der Begriff auch immer öfter auf Sonnenmilch für öligen Teint, zu der sogar James Bond greifen würde: „Geschüttelt, nicht gerührt“ lautet das Motto der neuen, federleichten Produkte.

Da sie kaum Fett, aber jede Menge Feuchtigkeit enthalten, müssen die Cremes vor dem Auftragen tüchtig geschwenkt werden, damit ein Kügelchen in der Flasche beide Phasen miteinander verbindet. Shaka-Shaka-Technologie heißt diese Methode. Statt Pflanzenölen, die fettige Haut manchmal überfüttern können, steckt in den Light-Sonnencremes oft Silikon. Nylonpartikel und Stärke aus Mais oder Tapiokawurzeln mattieren den Teint, Glycerin und Thermalplankton liefern Feuchtigkeit.
PRODUKTE: z.B. „Light Feeling Sun Fluid Gesicht LSF 30“ von Nivea Sun mit Glycerin und Tapiokastärke, 50 ml ca. 12 Euro; „Ambre Solaire Light & Silky LSF 30“ von Garnier mit Nylon, Glycerin und Maisstärke, 200 ml ca. 13 Euro; „Sun Sensitive Shaka- Fluid LSF 50+“ von Biotherm mit Thermalplankton, 30 ml ca. 29 Euro; „Ultra Light Daily UV Defense LSF 50“ von Kiehl’s mit Glycerin, 30 ml ca. 29 Euro
Salz für sensible Haut
Nicht irritieren lassen: Salz für sensible Haut

Im Straßencafé einen Cappuccino trinken und das Gesicht in die Sonne halten: Das will man auch mit empfindlicher Haut. Dürfen Sie – wenn Sie eine Sonnenpflege nehmen, die auf Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe wie Parabene verzichtet, die einen sensiblen Teint reizen können. Beruhigend wirken dagegen Zutaten wie Salz aus dem Toten Meer, das Feuchtigkeit aus dem Bindegewebe zieht und an der Hautoberfläche bindet (ähnlich wie Salz auf einer Tomatenscheibe). Sein Gehalt an Magnesium, Kalium und Kalzium lindert zudem Irritationen. Nachtkerzenöl kittet mit Gamma-Linolensäure poröse Stellen zwischen den Hautschüppchen, Olivenöl bremst reizende freie Radikale.
PRODUKTE: z.B. „Olivenöl Haut in Balance Dermatologischer Sonnenschutz Pflegespray LSF 30“ von Medipharma ohne Farbstoffe, 150 ml ca. 10 Euro; „Neutral Sonnenmilch LSF 20“ von Lavera mit Nachtkerzenöl, ohne Farb-, Duftund Konservierungsstoffe, 50 ml ca. 10 Euro; „Anti-Aging- Feuchtigkeitscreme fürs Gesicht LSF 50“ von Ahava mit Salz aus dem Toten Meer, ohne Parabene, 60 ml ca. 20 Euro
Begleitschutz für Spezialfälle
Null Problemo: Begleitschutz für Spezialfälle

Trocken ist gut, wenn es ums Urlaubswetter geht. Aber nicht für die Haut, die mindestens 20 Prozent Feuchtigkeit für eine intakte Außenbarriere braucht. Damit sie nicht schuppt und juckt, steckt in Sonnenschutz für Frauen mit Neurodermitis oder Diabetes deswegen z.B. Licochalcone aus der chinesischen Süßholzwurzel, das mit einem Feuchtigkeit spendenden Schonbezug die Hautabwehr stärkt und Entzündungen verhindert. Mineralischer UV- Schutz lässt die Sonne auf der Haut abblitzen, bevor sie eindringt.
PRODUKTE: z.B. „Sun Lotion Trockene Haut LSF 30“ von Eucerin mit Licochalcone, 50 ml ca. 14 Euro; „Mineralische Sonnencreme SPF 50+“ von Eau Thermale Avène, 50 ml ca. 16 Euro
Anti-Aging-Sonnenschutz
Ein glatter Erfolg: Anti-Aging-Sonnenschutz

„Ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön“, schrieb der Dichter Conrad Ferdinand Meyer Ende des 19. Jahrhunderts. Damit Ihre Haut möglichst lange glatt bleibt, reichern die Hersteller des 21. Jahrhunderts ihre Sonnenpflege mit Wirkstoffen an, die wir aus der Kosmetik gegen Falten kennen. Im Trend liegen z.B. Polyphenole aus Zitrusfrüchten oder Jasmin, die die Stammzellen der Haut schützen sollen, damit sie weiter frischen Nachwuchs produzieren. Andere Sonnencremes setzen auf „Kernkompetenz“, sie sollen direkt auf unsere Erbinformationen einwirken, die DNA in den Zellkernen. Das ist wichtig, um die Faltenbildung zu bremsen und das Hautkrebsrisiko zu verringern. Möglich machen es zwei Überlebenskünstler aus der Natur, die den Zellen helfen, Schäden zu reparieren: der Blätterextrakt des tropischen Kerzenstrauchs und Photolyase, ein Enzym aus Braunalgen. Außerdem festigt Vitamin C die von der Sonne geschwächten Kollagenfasern und wehrt in Kombination mit Traubenkernextrakt auch bindegewebsschädigende Infrarot-A-Strahlen ab.
PRODUKTE: z.B. „Schutz und Regeneration Sonnenschutz Fluid LSF 20“ von Ladival mit Infrarot- A-Schutz-Cocktail und Photolyase, 200 ml ca. 18 Euro ; „Capital Soleil Gel-Creme Gesicht mit Citrus Polyphenol LSF 50+“ von Vichy, 50 ml ca. 16 Euro; „High Protection Sun Cream SPF 50“ von Babor mit Vitamin C und Kerzenstrauchextrakt, 75 ml ca. 33 Euro; „Aroma Sun Expert Crème Protectrice Anti-Rides SPF 30“ von Decléor mit Jasminextrakt, 50 ml ca. 29 Euro
Heiße Tipps
Erhellende Tatsachen und heiße Tipps
Um sich optimal vor der Sonne zu schützen, zählt nicht nur, welches Produkt Sie nehmen. Entscheidend ist auch, wie Sie es anwenden.
VIEL HILFT VIEL Damit der angegebene Lichtschutz tatsächlich erreicht wird, dürfen Sie beim Einreiben nicht sparen. Als Faustregel gilt: Für den ganzen Körper brauchen Sie etwa 3 EL Creme.
RUNDE SACHE Am besten entfaltet sich der Lichtschutz, wenn Sie Ihre Sonnenpflege in runden Streichbewegungen auftragen, statt sie einzumassieren.
AB IN DIE VERLÄNGERUNG? Das geht nur beim Fußball! Dreimal am Tag LSF 10 auftragen schützt eben nicht wie LSF 30. Cremen Sie trotzdem regelmäßig nach, weil die Schutzfilter durch Schwitzen, Schwimmen oder Abrubbeln mit dem Handtuch verloren gehen.
SIESTA IM SCHATTEN Zwischen 11 und 15 Uhr strahlt die Sonne am intensivsten. Dann lieber unter den Schirm legen!