Öko-Test 2023: Dieser teure Luxus-Lippenstift rasselt mit Note 6 durch

Öko-Test 2023: Dieser teure Luxus-Lippenstift rasselt mit Note 6 durch

Für festliche Anlässe oder um dem Make-up ein i-Tüpfelchen zu verpassen, greifen wir gerne einmal zu roten Lippenstift. Öko-Test hat nun verschiedene Lippenstifte auf Herz und Nieren getestet – und deckt dabei schockierende Erkenntnisse auf. Ausgerechnet ein teures Luxus-Produkt fiel mit Note 6 durch. 

Ob ein knalliger Kirschton oder ein edles Bordeaux – ein roter Lippenstift setzt Ihren Mund toll in Szene und macht Ihre Lippen zu einem Hingucker. Und so ziemlich jede Beautymarke hat mindestens eine oder direkt mehrere rote Nuancen im Repertoire. Was die wenigsten von uns während des Tragens bewusst ist: Beim Essen, Trinken oder wenn wir mit der Zunge über die Lippen fahren, nehmen wir kleine Mengen Lippenstift auf.

Laut Öko-Test „essen“ Personen, die sich jeden Tag den Mund schminken, rund fünf Lippenstifte im Jahr auf. Grund genug, damit das Verbrauchermagazin die Lippenstifte und die enthaltenen Inhaltsstoffe genau unter die Lupe nimmt. Die Ergebnisse? Schockierend!

Vernichtendes Öko-Test-Ergebnis für rote Lippenstifte

Dieses Mal geht das Verbrauchermagazin besonders streng vor, da aufgrund der oralen Aufnahme der Lippenprodukte die Maßstäbe höher sind. Von den insgesamt 18 untersuchten Lippenstifte rasselten insgesamt 10 Lippenstifte durch. Keines der Produkte erhielt ein „sehr gut“ oder „gut“.


An Lippenstiften haftet Kinderarbeit

Glitzerpigmente, die für Lippenstifte verwendet werden, werden aus dem Mineral Mica gewonnen. Dieses wird in Indien, Madagaskar, China und USA aus dem Boden gewonnen. Das Problematische dabei: Vor allem in Indien erfolgt der Abbau in illegalen Minen und in Kinderarbeit. Obwohl in allen Staaten Kinderarbeit offiziell verboten ist, wird die Herkunft des Mica durch verschlungene Lieferwege und Zwischenhändler bewusst vertuscht.

Öko-Test verlangte deshalb genaue Nachweise der Hersteller über Herkunft und Lieferketten des verwendeten Mica. Die Auskünfte der Hersteller fielen unterschiedlich aus. Manche Hersteller konnten den Weg der Lieferkette genau dokumentieren, andere wiederum gaben keine Hinweise.

Doch nicht genug: Der Lebensmittelzusatzstoff Titanoxid gilt in der EU als verboten, anders sieht das in der Kosmetikindustrie aus. Hier darf er in Lippenstiften verwendet werden. Öko-Test bewertet dies allerdings als „risikobehaftet“ und spricht sich klar gegen eine Empfehlung für Produkte mit Titanoxid aus. Ebenfalls problematisch: Verwendete Paraffine, gefundene Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) und Silikone in den Produkten.


Video: Inhaltsstoff vieler Lippenstifte kann das Erbgut schädigen

Dieser Luxus-Lippenstift bekam von Öko-Test die Note 6

Kommen wir nun zu einem der Verlierer des Öko-Tests. Ausgerechnet ein teurer Luxus-Lippenstift rasselte haushoch durch den Test. Und zwar handelt es sich hierbei um den Chanel Rouge Allure Velvet Luminös Matte Lip Color 56. Farbbestandteile wurden auch auf Nachfrage nicht vom Hersteller genannt, zudem fehlten Angaben zum enthaltenen Titandioxid. Öko-Test beanstandete auch die fehlende Rückverfolgung der Herkunft des Mica. Und: Der bedenkliche Inhaltsstoff Gelborange S wurde gefunden. Dieser kann Unverträglichkeiten und Hautirritationen auslösen.

Auch diese Lippenstifte konnten nicht überzeugen

Neben Chanel bekam noch eine weitere Luxusmarke die Note 6 – und zwar der Rouge Dior Couture Lipstick, Matte 999. Leider konnte auch zertifizierte Naturkosmetik nicht besser abschneiden. Der Alterra Soft Matt Lipstick, 03 erhielt ein „mangelhaft“.

Diese Lippenstifte sind „befriedigend“

So vollends von sich überzeugen konnte keines der untersuchten Produkte. Fünf Lippenstifte schnitten mit einem „befriedigend“ ab und dürfen sich dementsprechend Testsieger nennen. Dazu zählen der Alverde Matt Lipstick, 10, der Benecos Natural Mat Lipstick Wow! und der Essence Hydra Matte Lipstick, 406.

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